Warum Artist-Promotion so wichtig ist.

Warum Artist-Promotion so wichtig ist.

Artist Coach Joeysuki hilft weiter: Jeder DJ, der heutzutage auf dem Markt erfolgreich sein will, braucht einen Manager – jemanden, der ihn unterstützt, pusht und vor allem promotet. Längst ist daraus ein echtes Geschäftsmodell geworden, ein Business, das vielleicht gefragter ist, als jemals zuvor. Gerade in einer Zeit, in der in der Musikszene viel passiert, sind vor allem A&R-Manager immer gefragter.

Künstlernachwuchs fördern

Ein A&R-Manager kümmert sich um die neu unter Vertrag genommenen Künstler und ist gleichzeitig für den Künstlernachwuchs der Plattenfirmen zuständig. A&R steht für „Artist and Repertoire“. Ein A&R-Manager erkennt das Talent der Künstler und fördert sie. Er versucht, das Können und die Ansprüche des Künstlers mit dem kommerziellen Denken der Plattenfirmen zu vereinen.

Lucas ist einer dieser A&R-Manager. Er arbeitet für das Plattenlabel Bmkltsch Rcrds, das im Jahr 2009 von dem niederländischen DJ Mike Mago in Amsterdam gegründet wurde. Erst kürzlich hat Lucas im Interview mit Artist-Coach Joey Suki erklärt, was genau seine Aufgaben sind.

Jeden Tag müssen E-Mails gecheckt werden. Lucas ist außerdem täglich auf den sozialen Netzwerken, Spotify und Co. unterwegs, um nach guten Künstlern Ausschau zu halten. Er hört sich Tracks an, klickt sich durch sämtliche Profile und das im ständigen Wechsel. Oft wird er bei dieser Suche fündig. Dann kontaktiert er den Künstler entweder direkt oder er mailt dem Booker oder dem Management.

Lucas ist hauptsächlich in Amsterdam und den Beneluxländern tätig. Er hat aber noch einen anderen Markt für sich entdeckt, nämlich den Chinesischen. Auf dem haben auch andere Labels längst breit gestreut. Der Hunger nach elektronischen Musik sei in China in den vergangenen Jahren massiv größer geworden. EDM boome dort nur so. 

Ein Thema ist auch die Promotion. Haben A&R-Manager wie Lucas einen Künstler gefunden, der zu ihnen passt, begleiten sie auch das Relaese seiner Songs und Alben. Vier bis fünf Wochen bevor ein Song erscheint, startet spätestens die Promotion. Gerade das Internet wird dafür immer wichtiger. Dass Influencer im Bereich Mode gefragt sind, weiß vermutlich jeder. Doch auch in der Musikszene haben sie eine große Bedeutung. Was sie hören und was sie gut finden, kann entscheidend sein. Influencer seien mittlerweile wichtiger denn je. Sogar wichtiger als PR-Agenturen? “Ja”, sagt Lucas. Deswegen müssten auch die Künstler selbst auf Youtube, Instagram, Spotify und Co. präsent sein, um Musikliebhaber auf sich aufmerksam zu machen.

“Alles passiert heutzutage online. Das Musikbusiness ist im Wandel. Die Szene verändert sich.”

Aber laut Lucas gibt es viel zu viele Plattformen. Ginge es nach ihm, gäbe es nur noch eine, etwa Spotify. Das sei für die Künstler viel einfacher. Das Problem: Beispielsweise in China gibt es Plattformen, die hierzulande gar nicht bekannt seien, aber genauso viele User hätten, wie etwa Spotify, Apple Music oder Youtube. Bedienten Künstler nur eine Plattform, ginge ihnen ein wichtger Teil an möglichen Fans verloren, ist sich hingegen Joey Suki sicher. Wie auch immer. Dass man mit Plattformen, wie Spotify und Youtube, als Künstler mittlerweile viel Geld machen kann, ist unstrittig.

“Den Leuten ist doch egal, wo sie ihre Musik hören. Der Anbieter spielt für die meisten keine Rolle.”

A&R-Manager sind verschieden. Jeder hat einen anderen Anspruch. Oft versuchen A&R-Manager den Sound der Künstler dahingehend zu verändern, dass er “mainstreamiger” wird. Denn klar dürfte sein: Je häufiger ein Song gehört wird und je besser er ankommt, umso mehr Geld verdienen der Künstler und die Labels damit.

An seiner Arbeit schätzt Lucas besonders, dass sie vielseitig sei und man nie wisse, was auf einen zukomme. Manchmal, so sagt er, sei seine Arbeit sehr subjektiv, denn sie lebe nun einmal von Emotionen und Gefülen. Warum? Das sei schnell erzählt. Es gäbe Songs, die möge man sofort. Und es gäbe eben die, die einfach nicht berührten. Die Vocals und die Melodie können technisch noch so gut sein…Wenn der Sound nicht überzeuge, wird er keine Abnehmer, also beispielsweise Labels finden, die den Track veröffentlichen. Nicht immer seien Mike Mago und er sich einig in Sachen “guter Sound”. Aber auch das sei in der Szene üblich. Geschmack sei eben nicht gleich Geschmack.

“Wir versuchen den richtigen Sound zur richtigen Zeit zu finden. Entweder ein Song packt dich und reißt dich mit oder eben nicht.”

Aber was man wohl sagen könne, sei, dass es persönlicher Kontakt mit den Managern für Künstler wichtig sei – beim Dancefair in Utrecht und beim Amsterdam Dance Event zum Beispiel hat man jedes Jahr die Möglichkeit mit A&R-Mangern zu sprechen. Eine Chance, die Jeder nutzen sollte, der mit der Musik Geld verdienen möchte. 

Eine Ausbildung gibt es in dem Bereich übrigens bislang nicht. A&R-Manager sollten ein gutes Netzwerk haben und sich in der Szene auskennen. Kaufmännische Kenntnisse sind ebenso hilfreich. Und zumindest das dürfte klar sein: Labels reiße sich zurzeit nur so um A&R-Manager.

Mehr von Joeysuki erfahrt ihr hier: https://www.facebook.com/joeysuki/

Credit: Joey Suki


Katrin Fuhrmann

Katrin Fuhrmann