Steve Angello: „Ich bin von der schwedischen Regierung angewidert“

Steve Angello: „Ich bin von der schwedischen Regierung angewidert“

Vor der israelischen Botschaft in Stockholm sollten Exemplare der Bibel und der Tora verbrannt werden. Auch wenn der Veranstalter der Protestaktion die Veranstaltung kurz vorher abgesagt hatte – die Polizei hatte sie bereits genehmigt. Das verurteilt Steve Angello als Schwede: Er sei von der Regierung angewidert und schäme sich zutiefst.

Steve Angello verurteilt Protestaktion in Schweden

Ein Demonstrant in Stockholm hat bei einer Protestaktion darauf verzichtet, eine jüdische Tora zu verbrennen. Die Polizei bestätigte auf Anfrage entsprechende Medienberichte. Dem schwedischen Rundfunksender SVT zufolge warf der Mann ein Feuerzeug vor der israelischen Botschaft auf den Boden und erklärte, er habe nicht die Absicht gehabt, die Bücher zu verbrennen, sondern wolle als Muslim ein Zeichen für gegenseitigen Respekt setzen.

Die Ankündigung und Genehmigung der Protestaktion hatten im Vorfeld für Schlagzeilen gesorgt. Die Polizei hatte die Kundgebung bewilligt, bei der ursprünglich eine Tora und eine Bibel hätten verbrannt werden sollen. Die Aktion sollte offenbar als Reaktion auf eine vorherige Koranverbrennung vor einer Stockholmer Moschee stattfinden. Die Entscheidung löste sowohl in Israel als auch in Schweden Empörung aus, wobei Israel die schwedischen Behörden aufforderte, eine Verbrennung zu verhindern und die Aktion als eine Verletzung der Meinungsfreiheit und einen Akt des Hasses verurteilte.

Auch Steve Angello, ein gebürtiger Schwede, verurteilte die Protestaktion und nutzte seinen Instagram-Account, um seine Verzweiflung über die Genehmigung der schwedischen Regierung zu äußern. In einer herzlichen Erklärung drückte er seine Abscheu und Scham darüber aus, dass er als schwedischer Bürger Zeuge solch provokanter Ereignisse in seinem Heimatland werden müsse. Außerdem betonte er die Bedeutung von Respekt und Verständnis. Zudem verurteilte er nachdrücklich die Verbrennung religiöser Texte als Mittel zur Provokation religiöser Gruppen. Steve Angello rief auch zur Rechenschaft auf. Er erklärte, dass diejenigen, die für die Genehmigung solcher Anträge verantwortlich sind, von ihren Ämtern zurücktreten sollten.

Hier das gesamte Statement, das Steve Angello am 15. Juli, dem Tag, an dem die Protestaktion hätte stattfinden sollen, gepostet hat:

Steve Angello
Screenshot: instagram.com/stories/steveangello

Fotocredit: Rudgr

Steve Angello @ Tomorrowland

Am Freitag, 21. Juli, tritt Steve Angello auf der Tomorrowland-Mainstage auf – und ihr könnt live dabei sein! Schaltet einfach ab 21:45 Uhr den Livestream ein. Alle Infos dazu findet ihr bei uns.


Franz Beschoner

Franz Beschoner

Head of Editorial / franz@djmag.de