NAMM 2020: Die DJ-Highlights der Musik- und Technik-Messe

NAMM 2020: Die DJ-Highlights der Musik- und Technik-Messe

Hersteller aus aller Welt präsentierten in den vergangenen Tagen viele Highlights bei der NAMM Show, Amerikas größter Messe für Musikinstrumente und Audiotechnologie. Neben Neuheiten gab es auch einige Überraschungen aus den Bereichen DJ- und Studio-Equipment, die jeder DJ und Produzent auf dem Schirm haben sollte.

Die wichtigsten DJ-Equipment-News der NAMM 2020

Pioneer DJM-V10

Alle deine Lieblings-DJs wollen ihn haben, den neuen Flaggschiff-Mixer von Pioneer. Unerwartet lässt der Marktführer in Sachen Club-Equipment direkt zum Beginn der NAMM eine Bombe platzen. Der DJM-V10 ist ein wahrer Luxusmixer mit einem bis dato für Pioneer ungewohnten Funktionsumfang. Sechs volle Kanal-Züge, FX Send/Return Wege, 4-Band EQ, 3-Band Master-Isolator, Kompressor in jedem Kanal, doppelte Kopfhörerausgänge und Booth-EQ, um nur die gravierendsten Neuerungen zu nennen.

UVP: 3299€

Denon PRIME GO

Revolution bei Denon! Denon DJ präsentiert mit dem PRIME GO den ersten batteriebetriebenen standalone DJ-Controller mit Wifi-Streaming-Funktion. Neben einem 7″ HD-Touch-Display verfügt die 2-Kanal-Konsole über die mittlerweile üblichen Features wie: Jogwheels, Performance Pads und eine FX-Sektion. Wirklich neu ist der integrierte Akku, der bis zu vier Stunden Laufzeit verspricht und dafür sorgt, dass der PRIME GO seinem Namen alle Ehre macht. Wenn am Zielort dann auch noch WLAN vorhanden ist, kann mit Hilfe der Streamingdienste Tidal, Beatport, Beatsource und Soundcloud auf über 60 Millionen Songs direkt am Gerät zugegriffen werden.

UVP: 1099€

Denon SC6000 und SC6000M PRIME + X-1850 PRIME

Auch der Premium-Mediaplayer-Linie verpasst Denon ein Update. Die Nachfolger der SC5000 Prime Serie gibt es auch weiterhin in zwei Versionen. Die spezielle M-Variante verfügt neben dem Funktionsumfang des SC6000 über ein motorisiertes Jogwheel, was vor allem Scratch- und Vinyl-DJs freuen wird. Neu ist der, zum Vorläufer noch mal enorm gewachsene, 10,1″ HD-Touch-Display. Ähnlich wie beim PRIME GO lassen sich die Mediaplayer in ein Wifi-Netzwerk einbinden, was dem DJ ermöglicht, Musik direkt auf die Player zu streamen. Aber auch offline lassen sich jetzt noch mehr Quellen verwenden, denn die SC6000 Reihe erlaubt es, in die Geräte selbst Speicherplatten einzusetzen. Das wohl größte Verkaufsargument vier Decks zum Preis von zweien bleibt bestehen.

Um das Paket rundzumachen, wurde auch der passenden Mixer aufpoliert. Der neue X-1850 PRIME wurde hauptsächlich klanglich verbessert. Alle Geräte werden im Vergleich zu ihren Vorgängern bereits im Einführungspreis günstiger.

UVP: SC6000 – 1799,99€, SC6000M – 2039,99€, X-1850 – 1439,99€

Sennheiser HD 25 Light

„Den HD 25 findet man an DJ-Pulten auf der ganzen Welt.“, sagt Jannik Schentek, Produktmanager bei Sennheiser. Der kleine Bruder des wohl bekanntesten DJ-Kopfhörers wurde nun überarbeitet, denn anders als beim gleichnamigen Vorgängermodell sind im neuen HD 25 Light die originalen HD 25-Kapseln verbaut. Damit bietet die Light-Ausführung ab sofort Profiklang in einem Frequenzbereich von 16 bis 22.000 Hz und einen maximalen Schalldruckpegel von bis zu 120 dB. Und das bei einem Gewicht von nur 120g. In Kombination mit dem abgespeckten Preis richtet sich der Kopfhörer vor allem an Einsteiger.

UVP: 99€

Die wichtigsten Studio-Equipment News

Behringer System 55 + System 100 und RD6

Behringer klont aktuell alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Fast jede Woche gibt es eine neue Ankündigung. Zur NAMM gibt das Traditionsunternehmen aus Willich schon am Anfang des Jahres richtig Gas. Es scheint kein Ende in Sicht, nach einem TB-303- und TR-808-Klon haben sich die Ingenieure jetzt den Großvater aller Synthesizer geschnappt und ins Eurorackformat gepresst. Die Rede ist vom legendären Moog System 55, der vor allem für seine Filterbank und den Sequenzer bekannt ist.

Aber als wäre das nicht genug, kommt jetzt auch das modulare System 100, das seit einem guten Jahr heiß erwartet wird. Basierend auf dem Roland System 100m von 1979 lässt Behringer hier einen Klassiker der elektronischen Musikgeschichte auferstehen. Abgerundet werden die Behringer-News durch die RD6 Drum Machine, einer Reproduktion der Roland TR-606 Drumatix von 1982. Beliebt war die Drum Machine hauptsächlich bei Elektro-Acts, aber auch Massive Attack, Plastikman oder Aphex Twin haben sich damals das gefloppte Roland Original ins Studio gestellt.

UVP: System 55 – unbekannt, System 100 – vermutlich zwischen 49€ und 99€ pro Modul, RD6 – vermutlich um 149€

Korg ARP-2600fs und MS-20fs

“Welcome Back” – mit diesen Worten kündigt Korg die Rückkehr eines waren Monstersynths an. Der Korg ARP-2600fs ist eine aufgefrischte Neuauflage des Semi-Modularen-Synthesizers aus den 70er Jahren. Und zwar in Original-Größe, samt Koffer-Case! Doch kaum lässt Korg die großen Neuigkeiten aus dem Sack, ist Behringer auch hier zur Stelle und kündigt einen eigenen Klon des ARP-2600 an. Gut das die japanische Kult-Synthschmiede noch ein weiteres Ass mit zur NAMM gebracht hat. Eine limitierte Auflage des berühmten monofonen Analog-Synthesizers MS-20. Vier Farben stehen zur Auswahl: Schwarz, Weiß, Blau und Grün. Das ‘fs’ am Ende der Produktbezeichnung steht für ‘full size’, denn im Vergleich zu dem MS-20 Mini der lediglich eine kleine Controller-Version des Originals ist, wird der MS-20fs in voller Größe daher kommen.

UVP: ARP-2600fs – 3999€, MS-20fs – 1299€

Moog Subsequent 25

Auch von Moog gibt es Neuigkeiten! Auf den ersten Blick wirkt der Subsequent 25 wie ein eingelaufener Subsequent 37, ist aber der offizielle Nachfolger des Moog Sub Phattys. Am Synthesizer wurden einige Verbesserungen vorgenommen, dazu zählt beispielsweise die Möglichkeit, den Synthesizer in einem neuen parafonen Duo-Mode zu spielen. Mit 949€ UVP ist der Subsequent 25 gute 400€ günstiger als der 37.

UVP: 949€

Sequential Pro 3

Einige Firmen scheinen sich aus den Klon-Kriegen herauszuhalten und setzen lieber auf Neuentwicklungen. So auch der Edel-Hersteller Sequential, der den Pro 3 Paraphonic Hybrid-Synthesizer präsentierte. Bei dem neuesten Modell der Pro-Reihe dreht sich vieles um die Zahl drei. Es gibt drei Oszillatoren, drei Vintage-Filter und drei LFOs, zudem noch eine Modulationsmatrix mit 32 Slots und einen 16 x 16 x 4 Sequenzer. Angeboten wird auch eine ‘Special Edition’, die über ein klappbares Bedienfeld und Nussbaumholz-Blenden verfügt.

UVP: Pro 3 – 1695€, Pro 3 SE – 2225€

Akai MPC One

Die MPC One misst 272 x 272 x 53 mm, ist damit fast quadratisch und sehr kompakt. Die standalone Sampling-Groovebox wiegt nur 2,1 kg, ist aber trotzdem mit dem gleichen Multicore-Prozessor wie die Modelle MPC Live und MPC X ausgestattet. Auch auf das gleiche 7“-Multi-Touch-Display und die 16 anschlagsdynamischen RGB-Pads wie bei der MPC Live wurde nicht verzichtet. Insgesamt hat sie sogar noch ein paar Bedienelemente mehr als das Live-Modell, ist dennoch etwas günstiger, da z.B. auf einen Phono-Eingang verzichtet wurde.

UVP: 794€

Arturia KeyStep Pro

Der Arturia BeatStep wird von vielen Produzenten für seine diversen Anschlussmöglichkeiten und die Flexibilität des Sequenzers geliebt. Jetzt kommt der KeyStep, der mit 37 Slimkey-Tasten ausgerüstete MIDI-Controller verfügt über zwei Touch-Strips für Pitch und Modulation. Hinzukommt ein vier-kanaliger, polyfoner Sequenzer, der in Echtzeit aufnehmen oder im Step-Verfahren programmiert und editiert werden kann. Neben MIDI und USB können auch über vier CV- und acht Gate-Ausgänge analoge Gerät angesteuert werden.

UVP: 399€

Rossum Electro-Music SP-1200

Das absolute Ausnahme-Highlight der Sorte: “Will ich haben!”. Doch das wird gar nicht so einfach, denn die Rossum Electro-Music SP-1200 wird sehr limitiert sein. Die 35-Jahre-Jubiläums-Ausgabe des legendären vintage Samplers wird nur im Direktvertrieb erhältlich sein, vorab muss man sich in eine Warteliste eintragen, um die Chance zu haben die stolzen 7500 US-Dollar zahlen zu dürfen. Die E-Mu SP-1200 ist zweifelsohne die Sampling Drum Machine und auf dem Gebrauchtmarkt werden Modelle in gutem Zustand für um die 3000€ gehandelt.

UVP: 6750€

Schon gewusst?!

1901 gegründet, war die National Association of Music Merchants oder kurz NAMM als Verband amerikanischer Musikhändler gedacht. Doch mittlerweile gehören dem Verband aber auch Hersteller und Vertriebe an, daher wird der ausgeschriebene Name kaum noch genutzt.


DJ Mag Redaktion

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