Nach Party in Züricher Club: 300 Menschen in Quarantäne

Nach Party in Züricher Club: 300 Menschen in Quarantäne

In Zürich ist es vor Kurzem zu einem sogenannten „Superspreader-Event“ gekommen. Ein an Covid-19 erkrankter Mann war dort mit fünf weiteren Personen in einem Club zu Gast. Die Gruppe entwickelte danach Symptome und alle wurden positiv auf das Coronavirus getestet. 300 weitere Personen müssen vorsorglich in Quarantäne.

Superspreader-Event in Zürich: 300 Menchen müssen in Quarantäne

Am 21. Juni war eine Gruppe von sechs Personen im Club Flamingo in Zürich feiern. Ein Mann aus der Gruppe trug das Coronavirus in sich, wusste aber nichts davon. Erst am 25. Juni wurde er positiv auf das Virus getestet. Auch seine Freunde, mit denen er unterwegs war, entwickelten nach der Partynacht Symptome. Sie wurden ebenfalls positiv auf das Coronavirus getestet, wie die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich am Wochenende mitteilte.

Am 26. Juni sei der Fall dem Kantonsärztlichen Dienst gemeldet worden. Dieser habe daraufhin so schnell wie möglich mit dem Betreiber des Clubs Kontakt aufgenommen. Der Clubbetreiber konnte dem Kanton Zürich eine Liste mit den Kontaktdaten der Besucher des Clubs überreichen. Am vergangenen Wochenende wurden dann alle Gäste dieser Nacht über die notwendige Quarantäne informiert, teilte die Gesundheitsdirektion mit.

Ein Club

Der Kantonsärztliche Dienst ordnete für die knapp 300 Gäste und Angestellten des Clubs eine zehntägige Quarantäne an. Der Vorfall zeigt, wie wichtig es ist, die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten und die Eigenverantwortung wahrzunehmen. Schon bei den kleinsten Symptomen solle man zu Hause bleiben. Bei weiteren Superspreader-Events müssten Clubschließungen in Betracht gezogen werden, teilte die Gesundheitsdirektion außerdem mit.

Clubs in Zürich bleiben offen

Regierungsrätin und Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli sagte anschließend bei einer Medienkonferenz in Zürich, dass viele Partygänger die Kontaktermittler bei ihrer Nachforschungsarbeit beschimpften und falsche E-Mail-Adressen hinterließen. Trotzdem wolle die Regierung aktuell keine Clubs schließen.

Die Gesundheitsdirektorin zeigte sich aber davon enttäuscht, dass sich auch am vergangenen Wochenende die Partygänger nicht an die Hygieneregeln hielten. Ausgewertete Nachrichten und Bilder auf den Social-Media-Kanälen hätten dies ergeben. In dieser Woche soll es zu einem Treffen zwischen dem Kanton Zürich und der Club-Szene kommen.

Fotocredits: Edoardo Tommasini, Alexander Popov

Superspreader

Bestimmte Ereignisse oder Umstände, die maßgeblich zur Verbreitung von Infektionskrankheiten beitragen, werden als Superspreader-Events bezeichnet.


Franz Beschoner

Franz Beschoner

Head of Editorial / franz@djmag.de