Anlässlich des fünfjährigen Jubiläums von Save The Night, der globalen Initiative von Jägermeister zur Förderung eines sicheren, inklusiven und nachhaltigen Nachtlebens, haben wir mit Kai Dechsling, Director Global Culture & Experiential Marketing, darüber gesprochen, wieso es wichtig ist, dass Marken Verantwortung übernehmen und welche Projekte bei Jägermeister in Zukunft anstehen.
Kai Dechsling (Jägermeister) im DJ Mag Germany Interview
Hi Kai, schön, dass wir uns sprechen! Wie geht es Dir?
Kai Dechsling: Ich bin gerade in Berlin, mir geht’s fantastisch – die Sonne scheint; ich freue mich, dass wir das Gespräch führen können, weil’s ein sehr wichtiges Thema für uns ist.
Für alle, die Dich nicht kennen. Erzähl doch mal, was man als Director Global Culture & Experiential Marketing bei Jägermeister so macht?
Kai Dechsling: Also ich kümmere mich vornehmlich darum, kulturelle Plattformen und Erlebnisse zu schaffen, die das Nachtleben stärken und relevant sind für unsere Konsumenten. Hierzu zählen auch die ganzen Musik- und Festivalthemen. Wir setzen uns gezielt für Sicherheit, Inklusion und Nachhaltigkeit im Nachtleben ein, damit Nightlife auch in Zukunft lebendig bleibt. Eine meiner wichtigsten Aufgaben ist es, das Thema Save The Night weiter voranzutreiben. Ziel dabei ist es, dafür zu sorgen, dass jeder Mensch die besten Nächte erleben kann – losgelöst von seiner Hautfarbe, sexuellen Orientierung, Herkunft und so weiter.

Du hast es gerade schon angesprochen. Mit Save The Night habt ihr in der Pandemie sehr viele Soforthilfen geleistet. Vielleicht erklärst Du mal so ’n bisschen, wie das aussah und wie daraus am Ende eine internationale Bewegung wurde.
Kai Dechsling: Wir haben in der Corona-Zeit relativ schnell festgestellt, dass die Leute, die für uns als Marke so unfassbar wichtig sind, ganz große Probleme haben. Das sind Clubbesitzer, Festivalbetreiber, Bartender, Tänzer, Artdesigner – also eine riesen Bandbreite an Leuten, die das Nachtleben ermöglichen. Davon standen viele am Existenzminimum. Für uns als Marke, die im Nachtleben zuhause ist, war klar, dass wir handeln müssen. Wir haben Spenden gesammelt und Aktionen und Plattformen ins Leben gerufen. Daraus ist eine dauerhafte Plattform entstanden: Heute ist Save The Night ein langfristiges Engagement mit jährlichem Förderfond, Mentoring und globaler Sichtbarkeit. Bislang wurden über 1240 Projekte in mehr als 60 Ländern unterstützt.

Stark! 1240 Projekte in 60 Ländern. Welche 2 Projekte bleiben Dir davon besonders in Erinnerung und warum?
Kai Dechsling: Ich bin ein großer Fan von SafeNow. Mit der App können Menschen sich mit Freunden vernetzen und im Notfall mit einem Klick ihre Gruppe alarmieren. In SafeNow-Zonen im Nachtleben, werden zusätzlich automatisch lokale Security- und Awareness-Teams informiert. Hier unterstützen wir schon von Beginn an und haben mittlerweile mehr als 30 Zonen etabliert. Das andere Projekt ist aus Kenia. Ein junger DJ hat mit dem Support des Save The Night-Funds einen Schiffscontainer in ein mobiles Tonstudio umgebaut. So bekommen ganz viele aufstrebende Künstler, die Möglichkeit, Musik zu machen – eine Chance, die sie sonst nicht gehabt hätten. So sind acht Jobs entstanden. Das Projekt zeigt, dass kleine Veränderungen oft nicht die Welt kosten, aber viel bewirken.
Wie geht’s mit Save The Night weiter?
Kai Dechsling: Wir machen weiter und wollen auch weiter investieren in Sicherheit, Inklusion und kreative Räume. Neben dem jährlichen Fund setzen wir auf Mentoring und den Austausch innerhalb der Communitys.
Parallel macht ihr auch noch weitere Projekte im Culture-/Lifestyle-Bereich. Ist die Gesellschaft nicht müde, ständig und überall mit irgendwelchen Kampagnen behelligt zu werden? Wer Jägermeister trinkt, will doch vielleicht einfach nur mal genießen…
Kai Dechsling: Das ist eine total berechtigte Frage. Uns als Marke ist es einfach wichtig. Du kannst nur eine beste Nacht haben, wenn du eine sichere Nacht hast. Wir wollen aber auch grundsätzlich das Nachtleben schützen und weiterentwickeln, damit auch die kommenden Generationen ein inklusives, nachhaltiges und lebendiges Nachtleben haben. Vor 20 Jahren sah das Nachtleben in meinen Augen einfach anders aus. Probleme, wie Gentrifizierungen, nehmen zu. Das können und wollen wir nicht ignorieren.
Ihr übernehmt also Verantwortung.
Kai Dechsling: Ja, wir als Global Player und Kultmarke sehen uns in der Verantwortung, unseren Beitrag zu leisten. Verantwortung heißt für uns, aktiv zu handeln und Communitys weltweit zu stärken – über den Konsum hinaus. Jeder Mensch sollte sich fragen: Was ist eigentlich mein Beitrag zur Welt? Das ist glaube ich dringender denn je.
Ein schönes Schlusswort! Danke, Kai, für das Interview und alles Gute für Dich!





