Im Fokus: WARM – wie globale Radiodaten Strategien in der Musikbranche verändern

Im Fokus: WARM – wie globale Radiodaten Strategien in der Musikbranche verändern

Die dänische Plattform WARM (Worldwide Airplay Radio Monitor) liefert Echtzeitdaten zum weltweiten Airplay und unterstützt Künstlerinnen, Labels und Managerinnen dabei, ihre Reichweite zu vergrößern, Tourneen gezielter zu planen und faire Tantiemen zu sichern.

Ein Artikel von Nazen Carneiro, exklusiv für DJ Mag Germany

Die dänische Plattform WARM (Worldwide Airplay Radio Monitor) liefert Echtzeitdaten zum weltweiten Airplay und unterstützt Künstlerinnen, Labels und Managerinnen dabei, ihre Reichweite zu vergrößern, Tourneen gezielter zu planen und faire Tantiemen zu sichern.

In einer Musiklandschaft, die zunehmend von Streaming-Algorithmen und digitalen Kennzahlen dominiert wird, bleibt das Radio ein zentraler Faktor für Musikentdeckung. Bis vor wenigen Jahren war es für Labels und Künstler jedoch nahezu unmöglich, den globalen Weg eines Songs nachzuvollziehen. Genau hier setzt WARM an – mit präzisen, zugänglichen Daten darüber, wo und wann Musik gespielt wird. Diese Informationen beeinflussen inzwischen Marketingstrategien, Tourplanung und die Rechteabrechnung in der gesamten Branche.

WARM startete 2017 als Musiktechnologie-Startup und überwacht heute über 23.000 Radiosender weltweit, von großen Netzwerken bis hin zu Community- und Nischensendern. Ziel der Plattform ist es, Transparenz zu schaffen und unabhängigen Akteuren dieselben Einblicke zu ermöglichen, die zuvor nur den großen Majorlabels vorbehalten waren.

Um mehr über die Rolle von Radiodaten in den Bereichen Musikrechte, Marktanalyse und Tourplanung zu erfahren, sprach Nazen Carneiro mit WARM-CEO Jesper Skibsby, exklusiv für DJ Mag Germany. Höre hier die Global Dance Chart Radioshow mit den 20 meistgespielten Dance-Tracks der vergangenen Woche:

Die Plattform bietet drei zentrale Vorteile: Kampagnenverifizierung, Tantiemensicherung und Marktanalysen. Labels und Künstler können nachvollziehen, ob PR- und Radioteams Ergebnisse liefern, Rechteorganisationen können faire Auszahlungen sicherstellen, und anhand von Airplay-Daten lässt sich erkennen, in welchen Regionen Songs organisch wachsen – ein entscheidender Faktor für Investitionen, Promotion und Tourplanung. Eines der jüngsten Projekte von WARM ist die Global Dance Radio Chart, die kulturell relevante Sender außerhalb des Mainstream-Pop-Zyklus hervorhebt. Diese Initiative hat sich zu einer offiziellen Top-20-Radioshow entwickelt, die mittlerweile auf über 50 Sendern in verschiedenen Ländern ausgestrahlt wird und mehr als eine Million Hörer pro Woche erreicht. Für Künstler und Labels bedeutet eine Platzierung in dieser Chart nicht nur Anerkennung, sondern auch internationale Sichtbarkeit über ein globales Netzwerk von Radiosendern hinweg.

„Als mir klar wurde, dass selbst lokale Büros großer Labels keinen Zugang zu globalen Airplay-Daten hatten, wusste ich, dass wir eine Lösung für alle entwickeln mussten.“
Gründer Jesper Skibsby.

Einfluss auf Bookings und Tantiemen

Zu wissen, wo ein Track gespielt wird, verschafft mehr als nur Sichtbarkeit – es schafft Handlungsspielraum. Promoter sind eher bereit, Künstler zu buchen, wenn sie sehen, dass lokale Sender deren Musik regelmäßig spielen. Das signalisiert eine bereits vorhandene Fanbasis im jeweiligen Markt. Gleichzeitig liefern exakte Airplay-Daten handfeste Nachweise für Tantiemenabrechnungen, was zu einer gerechteren Vergütung beiträgt.

„Radio ist einer der wenigen Orte, an denen Musikentdeckung noch von menschlicher Kuration bestimmt wird, nicht von Algorithmen. Für unabhängige Künstler bedeutet der Zugang zu Echtzeitdaten, genau zu wissen, wo ihre Musik ankommt – und diese Erkenntnis lässt sich sofort in Aktion umsetzen“, erklärt Skibsby.

Praxisbeispiele belegen die Wirkung: Tripolism stellte fest, dass ihr Track Dope Dance“ in Griechenland besonders oft gespielt wurde – daraufhin baute das Team dort gezielt Präsenz auf. Das Management von KREAM erkannte steigende Airplay-Zahlen in Osteuropa und plante auf dieser Basis eine regionale Tour. Diese Fälle zeigen, wie Daten direkt in Chancen, Sichtbarkeit und Einnahmen umgesetzt werden können.

Durch die Demokratisierung des Zugangs zu globalen Airplay-Daten gibt WARM Künstlern, Labels, Verlagen, Managern und Promotern Werkzeuge an die Hand, um Marketingbudgets effizienter zu nutzen, Kampagnen präziser zu planen und auf Marktchancen in Echtzeit zu reagieren.

In einem Musikökosystem, in dem jedes Detail den Unterschied machen kann, rückt das Radio erneut in den Mittelpunkt – diesmal gestützt auf globale, datenbasierte Transparenz. Mehr Informationen über WARM, Fallstudien und aktuelle Charts finden Sie unter www.warmmusic.net sowie auf den offiziellen Social-Media-Kanälen der Plattform.

Fotocredit: Alexander Stender


DJ Mag Redaktion

DJ Mag Redaktion