Wenn zwei Künstler aus völlig unterschiedlichen Ecken der britischen Musikszene aufeinandertreffen, kann Magie entstehen. Genau das beweisen Fred again.. und Skepta mit ihrer neuen EP „Skepta .. Fred“. Fünf Tracks, die Garage, House, Drum ’n’ Bass und Dubstep zusammenbringen und dabei zeigen, wie sehr sich Grime und Clubkultur gegenseitig befruchten können.
Grime-Pionier trifft Chronisten der Club-Sounds
Was beim ersten Hören sofort auffällt, ist, dass Fred again.. und Skepta klingen, als hätten sie schon ewig zusammen Musik gemacht. Skepta liefert kompromisslose Bars, während Fred diese vibrierenden, oft unerwarteten Club-Sounds webt. Das klingt roh und spontan, aber gleichzeitig auch unglaublich stimmig – wie eine Session zweier Welten, die sich perfekt ergänzen.
Konkret wird es beim Übergang vom kürzlich erschienenen „Back 2 Back“ in den neuen Fokustrack „London“, der zeigt, wie gut die beiden ihre Energie bündeln. „Last 1s Left“ ist der kompromisslose Club-Banger der EP, während „21 Years“ eher nach innen blickt und einen verletzlicheren Ton anschlägt. Abgerundet wird das Ganze von „Victory Lap“, das Fans schon länger kennen und das hier als Schlusspunkt noch einmal richtig strahlt.
Zwei Welten, die den Sound einer Generation prägen
Skepta blickt auf über zwanzig Jahre Einfluss zurück: Er ist Mercury-Prize-Gewinner, Grime-Pionier und eine der einflussreichsten Stimmen Großbritanniens. Neben der Musik hat er auch in den Bereichen Film, Mode und Business Spuren hinterlassen. Er hat seine Big Smoke Corporation gegründet und mit seiner Marke MAINS seine Wurzeln verarbeitet.
Fred again.. wiederum gilt als Chronist der Clubkultur. Mit der „Actual Life“-Reihe brachte er intime Alltagsfragmente in die Clubs und holte für „ten days“ Künstler wie Sampha oder Anderson .Paak ins Boot. Parallel dazu führt er mit den „USB“-Releases ein offenes Archiv seiner Club-Singles, darunter „Rumble” mit Skrillex und Flowdan. Über Twitch konnten Fans diesen Sommer sogar live verfolgen, wie „Victory Lap“ Schritt für Schritt entstand und immer wieder neue Features dazubekam.
Mit „Skepta … Fred“ treffen zwei Ansätze aufeinander, die den britischen Sound der vergangenen 20 Jahre auf ganz unterschiedliche Weise geprägt haben. Das Ergebnis klingt gleichzeitig vertraut und frisch und dürfte auf beiden Seiten der Szene für Gesprächsstoff sorgen.
Fotocredit: Theo Batterham

Franz Beschoner
Head of Editorial / franz@djmag.de