Eurovision Song Contest 2025: Italienischer Star-DJ wird Letzter

Eurovision Song Contest 2025: Italienischer Star-DJ wird Letzter

Beim ESC-Finale in Basel brachte der italienische Star-DJ Gabry Ponte die Club-Vibes auf die große Bühne – und vertrat damit San Marino. Trotz Ohrwurmfaktor landete er abgeschlagen auf Platz 26.

Gabry Ponte chancenlos beim Eurovision Song Contest

Der italienische Erfolgsproduzent Gabry Ponte, der durch Hits wie „Blue“ (Eiffel 65) und „Thunder“ (mit LUM!X & Prezioso) sowie durch seine zahlreichen Kollaborationen mit elektronischen Künstlern wie Tiësto, Vini Vici und Timmy Trumpet bekannt wurde, ging für die Republik San Marino beim Eurovision Song Contest (ESC) ins Rennen. Mit dem augenzwinkernden EDM-Song „Tutta l’Italia“ lieferte er einen Beitrag voller Energie, Selbstironie und Italo-Vibes. Doch am Ende stand der letzte Platz: 18 Punkte vom Publikum und gerade mal 9 von der Jury.

„Tutta l’Italia“ entstand in Zusammenarbeit mit Edwyn Clark Roberts und Andrea Bonomo, der den Song auch singt. Musikalisch setzte Gabry Ponte auf eine elektronische Tarantella, die italienische Folklore mit aktuellen Clubsounds verband – ein mutiger Bruch mit der ESC-Norm, der beim breiten Publikum jedoch nicht ankam. Trotz eingängiger Melodie und einem Hauch Festival-Feeling basierend auf der bekannten Sanremo-Erkennungsmelodie konnte der Song weder bei der Jury noch beim Publikum zünden.

Für Gabry Ponte war es nicht der erste Kontakt mit dem ESC: 2022 war er als Co-Autor des österreichischen Beitrags „Halo” von LUM!X & Pia Maria beteiligt. Nun ging der gebürtige Turiner selbst an den Start – allerdings nicht für Italien, sondern für San Marino. Für viele Fans war dies ein cleverer Schachzug, da Italien beim ESC nicht für den eigenen Beitrag stimmen darf. So konnte dennoch eine musikalisch „ganz italienische Botschaft“ ins Rennen geschickt werden.

Clubsound beim ESC: ein schwieriges Pflaster

Mit seinem enttäuschenden Abschneiden steht Gabry Ponte nicht allein da. In den vergangenen Jahren hatten mehrere prominente DJs und EDM-Produzenten Schwierigkeiten beim Eurovision Song Contest. So schied der finnische DJ Darude, bekannt durch „Sandstorm“, 2019 bereits im Halbfinale aus. Auch der polnische DJ Gromee verpasste 2018 mit seinem Beitrag den Finaleinzug. LUM!X, der 2022 mit Pia Maria und dem Song „Halo” für Österreich antrat, scheiterte ebenfalls im Halbfinale.

Der Wettbewerb bleibt somit ein schwieriges Terrain für elektronische Acts – insbesondere, wenn sie auf Clubsound setzen, der nicht immer mit den Erwartungen des ESC-Publikums kompatibel ist.

Fotocredit: Press Pic


Franz Beschoner

Franz Beschoner

Head of Editorial / franz@djmag.de