EDM Fankultur: Die große Liebe des Fanseins

EDM Fankultur: Die große Liebe des Fanseins

Sind sie eher begeisterte Anhänger oder doch fanatische Eiferer? Fans zeichnen stundenlang Fotos ihrer Idole ab, schreiben Fan-Fiktion oder tätowieren sich sogar das Konterfei ihres Vorbilds auf die eigene Haut. Fans sind mitunter durchaus verrückt, kommen auf kreative Ideen und stoßen auch bei den Stars auf Bewunderung. Ein Hintergrundbericht:

Ein EDM-Fan ist ein begeisterter Anhänger

Nun könnte man sich durchaus die Frage stellen, was bringt es uns eigentlich Fan zu sein? Unzählige Euros gehen für Konzertkarten, Hotelzimmer oder Camping und Merchandise drauf. Aber gerade das ist es doch, was das Fansein ausmacht. Oder nicht?

Crowd Fans mit Fahnen

Auf einem Festival feiern Menschen aus aller Herren Länder gemeinsam. Sie vergessen ihren Alltag, sie genießen den Moment, die Musik und das Leben. Ob alle von ihnen wirklich Fan sind oder nur die Musik lieben, darüber lässt sich spekulieren. Schließlich gibt es nicht diesen einen Fan. Laut Experten sind Fans vor allem Menschen, die jemanden verehren. Sie schauen zu demjenigen auf, unterstützen aktiv seine Musik und so ziemlich alles, was er macht.

Was der Begriff Fan bedeutet:

Das Wort “Fan” leitet sich etymologisch vom “Fanatiker” ab – das ist, nebenbei bemerkt, eher negativ besetzt. Besser klingt die Definition im Duden. Da wird der Fan als „begeisterter Anhänger“, statt als „fanatischer Eiferer“ beschrieben. Das gefällt uns eindeutig besser. Ganz nach dem Motto: Begeisterung hat noch niemandem geschadet.

Die 20-jährige Kim aus Speyer ist Fan von Timmy Trumpet. Während seiner Shows ist sie der glücklichste Mensch der Welt, sagt sie.

„Ich bekomme das Strahlen aus meinem Gesicht gar nicht mehr weg. Ich wünsche mir jedes Mal, dass dieser Moment für immer anhält.“

In Deutschland hat Kim Timmy schon einige Male gesehen. Derzeit ist die 20-Jährige für ein Auslandsjahr in Australien – Timmys Heimat. Sechsmal hat sie ihn dort schon gesehen. To be continued.

Zeichnung Timmy

Talentierte Zeichnerin & außergewöhnlicher Fan

Kim ist eine talentierte Zeichnerin und, weil ihr Idol Timmy sie inspiriert, wollte sie ihn auch zeichnen. Dabei hat sie sich an die wundervollen Momente bei den Festivals mit ihm erinnert. Unseren Respekt hat sie dafür.

“Als Timmy mal auf die Bühne kam, hatte ich das Gefühl,  dass sich die komplette Atmosphäre auf dem Festival verändert. Ich habe alles um mich herum vergessen und mich nur auf die Musik konzentriert. Ich kenne niemanden, der so viel gute Laune ausstrahlt, wie Timmy. Man merkt, dass er liebt, was er macht.”

Dieses Gefühl kennt nicht nur Kim. Es ist eben jenes Gefühl, was das Fansein ausmacht. Und ob es nun ein Musiker, ein Fußballverein oder eben ein DJ ist – das Gefühl des puren Glücks empfinden alle auf die selbe Weise, wenn sie ihren Lieblingsstar sehen.

Fansein kann sogar noch einen Schritt weiter gehen. Nicht selten lassen sich Fans ihr Idol auf dem Körper verewigen. Simone aus Mönchengladbach zum Beispiel, ist großer Fan von Martin Garrix. Sie mag die derzeitige Nummer Eins der Welt schon seit seinem Hit „Animals“. In einer schweren Zeit hat Garrix‘ Musik Simone geholfen. Das war für die 24-Jährige Grund genug, sich Garrix gleich auf den kompletten Oberarm tätowieren zu lassen.

Tattoo Martin Garrix

“Ich wollte etwas aussergewöhnliches haben. Etwas was einfach nicht jeder hat”, sagt Simone. Manche fänden das Tattoo total cool, andere einfach nur verrückt. Vor allem von vielen Garrixern werde Simone bewundert, was sie sehr schätze. Die Garrixer seien wie ihre Familie, die sie immer unterstützen und ihre Liebe zu Martin teilen.

Simone mit Martin

Wir finden: Jeder muss selbst wissen, von wem er Fan ist und wie viel Geld er für Festivals und Merch ausgibt. Die Hauptsache ist doch, dass man Spaß an der Sache hat, stimmt’s?!

Ihr seid auch Fan oder habt etwas Besonderes mit eurem Lieblings-DJ erlebt? Dann schreibt uns gerne an redaktion@djmag.de. Wir stellen die außergewöhnlichsten Fans und die coolsten Fanarts vor.

Credit: Rukes.com, Patricia Roddewig

Schon gewusst?

Den Fan, den wir kennen, der auf Konzerte und Festivals geht und Merchandise in Massen von seinem Lieblings-DJ hat, gibt es noch gar nicht so lange. Erst seit etwa dem Ende des 19. Jahrhunderts gibt es sogenannt Fans. Anfangs wurden vor allem Anhänger von Sportvereinen und Theaterbesucher als Fans bezeichnet. Der Begriff „Fan“ leitet sich vom lateinischen Wort „fanaticus“ ab. Der sogenannte Fanatiker bezeichnete früher eine eher emotionale und affektive Einstellung eines Menschen. Als Fanatiker wurde im 19. Jahrhundert auch ein Führer beschrieben, der das Talent besaß mit seinen Reden und Taten, eine besonders große Masse von Menschen mitzuziehen. Verschiedener Quellen nach schaltet ein Fanatiker Selbstkritik und äußere Einwände komplett aus. Er galt früher als intolerant und ignorant gegenüber Kritik.


Katrin Fuhrmann

Katrin Fuhrmann