Der neue Facebook-Algorithmus für DJs und Unternehmen erklärt

Der neue Facebook-Algorithmus für DJs und Unternehmen erklärt

Anfang Januar gab Mark Zuckerberg bekannt, dass er den Schwerpunkt seines Netzwerkes verlagern wird. Weniger Reichweite für Unternehmen, Medien und Marken, dafür sollen Konversationen und Privates wichtiger werden. Aber wie kann man jetzt mit seiner eigenen Marke, Fans seine Inhalte präsentieren, sodass diese auch wahrgenommen werden?

Gefühle und Meinungen sind wichtig

Interaktionen und Kommentare generieren mehr Reichweite. Daher sollte man darauf achten, dass man seine Fans dazu bewegt, auf die vorgeschlagenen Inhalte einzugehen. Mehrere Personen, die auf einen Artikel oder zum Beispiel auf ein Video antworten, sind ein Paradebeispiel für eine sinnvolle Interaktion. Man sollte also Diskussionen und Debatten in den Kommentaren auslösen, die die Gefühle seiner Fans ansprechen. So erhält man Priorität im Facebook-News-Feed.

Aber auf welche Emotionen konzentriert man sich am Besten? Bewunderung, Erstaunen, Neugierde, Interesse oder auch Unsicherheit sind Emotionen, die in stark geteilten Inhalten in den sozialen Medien sehr häufig vorkommen. Wenn man also versucht, mindestens eine dieser Emotionen bei seinen Fans hervorzurufen, wird das mehr Interaktionen auf den Beitrag geben.

„Unechte“ Interaktionen vermeiden

Jeder kennt es: „Markiere einen Freund…“, „Teile diesen Beitrag, um zu gewinnen…“ oder „Kommentiere, wenn du Musik genauso toll findest, wie ich…“ Dieses sogenannte „Fighting Engagement Bait“ will Facebook in Zukunft mit weniger Reichweite bestrafen. Für Facebook sind diese Sorte von Beiträgen Spam und nur dazu da, um Benutzer zu Likes, Kommentaren oder anderen Aktionen zu bringen.

Mit Zitaten und Videos arbeiten

Ähnlich wie bei Meinungen und Emotionen, soll das Teilen von Zitaten jede Menge Reichweite generieren. Denn Zitate sollen echte Interaktionen hervorzuheben, die Nutzer dazu anregen, ihre Meinung zu sagen. Es können berühmte Zitate von historischen Persönlichkeiten sein oder einfach Sprüche aus der letzten Musikzeitschrift. Hauptsache, es bewegt die Leute zu Kommentaren und Interaktionen.

Außerdem gibt es täglich über acht Milliarden Videoansichten auf der Plattform. Video-Inhalte werden deutlich öfter als Fotos gesehen und durch diese immensen Klickzahlen auf Videos, werden diese im News-Feed priorisiert. Die Nutzer neigen bekanntermaßen dazu, mit dem Scrollen aufzuhören, sobald sie bewegte Bilder sehen. Das heißt auch, dass sehr kurze Videos oder GIFs (animierte Bilddateien) viel Aufmerksamkeit bekommen.
Das Beste in Sachen Videos sind jedoch Live-Videos, da diese im Durchschnitt sechs Mal mehr Nutzerinteraktionen bringen, als normale Videos. Und durch die neueste Änderung am Algorithmus, werden diese Interaktionen auch als sehr bedeutungsvoll gezählt.

Facebook Zentrale

Rückschritt für Facebook?

Jene Seiten, die sich dem neuen Update nicht anpassen oder nicht anpassen wollen, werden wahrscheinlich einen weiteren Rückgang in ihrer Reichweite hinnehmen müssen. Es wird sogar behauptet, dass kleine Unternehmen und Marken aufgrund des Updates zum Scheitern verurteilt sein könnten.

Wer aber auf Facebook eine genau definierte Zielgruppe als Community aufbaut und dafür interaktionsstarken und maßgeschneiderten Content publiziert, wird auch in Zukunft organische Reichweiten generieren können. Wer hingegen einfach alles auf Facebook rauspustet, wird jegliche Reichweite verlieren.

Und das ist gut so, denn es ist im Sinne der User und nur so hat Facebook eine Zukunft. Am Ende werden die Nutzer davon profitieren und einen verbesserten News-Feed sehen, bei dem die Art des Inhalts priorisiert wird, der sie auf die Plattform gebracht hat. Das scheint die bessere Alternative zu sein, als zuzusehen, wie die Facebook-Nutzer die Plattform verlassen, weil sie überall mit Beiträgen zugespammt werden, die sie gar nicht sehen möchten.

Credit: Facebook

Daten und Zahlen

Anfang Februar feierte Facebook Geburtstag. Seit 14 Jahren gibt es die Online-Plattform und mittlerweile tummeln sich mehr als 2 Milliarden Mitglieder in dem Netwerk. Kein Wunder also, dass Facebook auch eine der meistbesuchten Seiten (Platz 3) im Internet ist.


Franz Beschoner

Franz Beschoner

Head of Editorial / franz@djmag.de