Corona-Gefahr in Kroatien: Party-Nächte in Zrce fallen aus

Corona-Gefahr in Kroatien: Party-Nächte in Zrce fallen aus

Noch vor kurzem sah es so aus, als würde Kroatien in diesem Jahr zum gallischen Dorf der Partyhochburgen werden können. Doch damit ist jetzt Schluss. Wie der DJ Mag Top100 Club “Noa Beach Club” auf Instagram verkünden musste, werden auf Druck der Kroatischen Regierung alle Festivals auf das Jahr 2021 verschoben.

Wegen Corona: Beach Festival findet nicht statt, Clubs dürfen keine Partys mehr veranstalten! 

Das hatten sich viele Besucher der Insel sicher anders vorgestellt. Es hatte sich so schön angehört. Die Welt ist in Aufruhr, aber Kroatien bleibt stabil. Wenige Infektionen im Land, offene Clubs an den Mittelmeerstränden, Sonne, Alkohol – ein Stück Normalität während der möglicherweise größten weltweiten Krise seit über 75 Jahren. Doch diese Wohlfühloase steht vor ihrem Aus. Das BSH Island Festival, das eigentlich in diesem Monat stattfinden sollte, ist bereits verschoben, doch auch für die Clubs an der Adria sieht es schlecht aus. 

Slowenien erhöht nach Tennis-Turnier den Druck

Auf seiner Instagram Seite verkündete der Noa Beach Club das aus für die Festivals in Zrce Beach in diesem Jahr. 

Screenshot Noa Beach Club Instagram

Der Grund: Nach dem Tennis-Turnier vom serbischen Superstar Novak Djokovic, unter anderem im Zrce-nahen Ort Zadar, gab es eine regelrechte Infektionswelle unter den Tennis-Assen. So infizierte sich auch Organisator Djokovic mit Covid-19. Grund: Unkontrollierte Partys nach den Matches. Auch der deutsche Tennis-Profi Alexander Zverev war daran beteiligt – und löste im Nachgang einen öffentlichkeitswirksamen Twitter-Beef zwischen verschiedenen Tennis-Profis aus.

Dieses Ereignis hat nach Angaben des Noa Beach Clubs zu “politischen Spannungen zwischen der Slowenischen Regierung und Kroatien” geführt. Die Slowenische Regierung forderte daher laut übereinstimmenden Medienberichten die Schließung der Clubs um das Infektionsgeschehen einzudämmen – und droht damit andernfalls Kroatien auf die sogenannte “Rote Liste” zu setzen – also zu den Ländern zu zählen, bei denen nach Einreise erst einmal eine 14-tägige Quarantäne ansteht – auch für Personen auf der Durchreise. Slowenien betreibt ein sogenanntes Ampel-System. Länder, die auf der Grünen Liste stehen, unterliegen keinerlei Einreisebeschränkungen. Dazu gehört Kroatien aktuell noch. 

Was bedeutet das für meinen Kroatien-Urlaub?

Da hunderttausende Slowenen in Kroatien Immobilien besitizen oder in Kroatien Urlaub machen, wäre die “Rote Liste” ein schwerer Einschnitt für die zwischenpolitischen Beziehungen. Außerdem ist Slowenien das Land, das zur Durchreise für Österreicher und Deutsche gilt, die mit dem Auto nach Kroatien reisen. Deswegen forderte die Regierung in Ljubljana von den Regierungschefs in Zagreb laut “Slovenian Times” nun die Schließung sämtlicher Nachtclubs und großer öffentlicher Veranstaltungen. Einer Forderung, der man aktuellen Medienberichten zur Folge nachkommen werde. 

Partys und Festivals wird es an der Adria vermutlich vorerst nicht mehr geben. Nach Informationen des DJ Mag werden die Clubs in Kroatien zwar öffnen, jedoch nur im Lokalbetrieb ohne DJs weitergeführt werden. Für eine Stellungnahme war der Noa Beach Club zur Stunde nicht zu erreichen.  

Sollte Kroatien doch noch auf die Rote Liste in Slowenien gesetzt werden, würde dies bedeuten, dass jeder, der von Kroatien zurück in die deutsche oder österreichische Heimat will, 14 Tage Zwischenquarantäne in Slowenien in die Urlaubsplanungen einbeziehen sollte. 

Partys unter Corona sind einfach nicht möglich

Primär bedeutet das Aus der Partys in Kroatien das endgültige Ende sämtlicher Bestrebungen, Partys unter normalen Umständen in einer Zeit der Pandemie durchzuführen. Die letzte Hochburg ist dem Corona-Virus nun zum Opfer gefallen. Die größte Hoffnung der Festival- und Partygänger ist daher wohl die Stadt Tübingen. Hier sitzt das deutsche Pharma-Unternehmen CUREVAC – die größte Hoffnung auf einen Corona Impfstoff.

Fotocredit: Instagram / Getty Images / iStockPhoto / kasto80


DJ Mag Redaktion

DJ Mag Redaktion