Camelot Wheel: So verbesserst du dein Set als DJ!

Camelot Wheel: So verbesserst du dein Set als DJ!

Über das Beatmatching wird viel geredet. Manche halten es für das A und O des DJing, andere für obsolet. Fest steht: Beim Auflegen geht es nicht nur darum Basslines übereinanderzulegen. Die Harmonien der Songs müssen ebenfalls zueinander passen. Aber wie geht das? Und was hat das mysteriöse Wort “Camelot” damit zu tun?

Das Geräusch, wenn jemand wahllos die Finger auf die Tasten eines Klaviers haut, kennt wahrscheinlich jeder. Die schrägen bis unangenehmen Klänge können wahre Stimmungskiller sein, auch im Club. Dort steht selten ein Klavier, aber auch mit CD-Spielern lassen sich eben diese Sounds unfreiwillig erzeugen. Das Ganze passiert beispielsweise, wenn zwei Harmonien gleichzeitig abgespielt werden, die nicht zueinander passen. Wir zeigen euch, wie ihr solche unharmonischen Übergänge vermeiden könnt!

Harmonische Übergänge für Jedermann

Zunächst eine gute Nachricht: Dem Vermeiden von unharmonischen Übergängen benötigt weder jahrelanges Training, noch ein Musikstudium. Glücklicherweise kann die Analyse des „Keys“ eines Lieds inzwischen ein Computerprogramm übernehmen. Und wir schieben gleich noch eine gute Nachricht hinterher: Für ein solches Programm muss man nicht mal Geld ausgeben. Die für DJs relevanten Funktionen sind in einigen Freewareprodukten bereits enthalten. Eine – und wahrscheinlich auch die beliebteste – dieser Softwares ist KeyFinder. Dieses Tutorial soll einfach erklären, wie ihr die Applikation auf eure Bedürfnisse einstellt.

Schritt 1: Der Download

Ihr erhaltet das Programm, indem ihr auf diesen Link klickt und links oben die euch vorgeschlagene Version herunterladet. Nachdem ihr das Programm installiert habt (Achtung: Mac OS Nutzer müssen unter Umständen dafür ihre Sicherheitseinstellungen ändern), öffnet sich dieses automatisch.

Schritt 2: Das System verstehen

Das einfachste System zum Finden von Songs, die zueinander passen, ist das so genannte Camelot System. In diesem Schema werden die bekannten Tonarten, beispielsweise C-Dur und D-Moll in eine Zahl und einen Buchstaben übersetzt. Songs passen in folgenden Fällen zusammen:

  1. Die beiden Lieder haben die gleiche Tonart, beispielsweise 8A und 8A
  2. Beide Tracks haben die gleiche Zahl, aber unterschiedliche Buchstaben, beispielsweise 3A und 3B.
  3. Die Songs haben den gleichen Buchstaben, und benachbarte Zahlen. Zu 6A passen so beispielsweise 5A und 7A, 8B würde mit 7B und 9B funktionieren.

Schritt 3: Das Programm verändern

Die neueren Versionen von Keyfinder sollten das Camelot System bereits als Voreinstellung haben. Falls das dennoch nicht der Fall sein sollte, muss dem Programm das System beigebracht werden, was – glücklicherweise – ziemlich einfach ist. Geht dafür einfach auf „Einstellungen“ und gebt im Feld „Benutzerdefinierte Tonart-Codes“ folgendes ein:

Camelot Wheel

Gleichzeitig könnt ihr unter den Einstellungen verändern, in welches Feld KeyFinder die erkannte Tonart schreiben soll. Optimal hierfür sind das Kommentar-Tag und das Tonart-Tag. Andere Felder sollten nicht überschrieben werden.

Schritt 4: Eure Songs analysieren

Um Musikdateien zu analysieren, müssen diese einfach nur in das Fenster von KeyFinder gezogen werden. Die von Keyfinder festgestellten Tonarten werden danach übrigens auch in Serato, Traktor und Rekordbox angezeigt. Somit stehen die Informationen dem Nutzer bei jedem Gig zur Verfügung!

Das war’s. Unharmonische Übergänge gehören jetzt bei euren Sets der Vergangenheit an.

Fotocredits: Rudgr


Henri Johna

Henri Johna