Calvin Harris über TikTok & Co.: „Ich fange jetzt nicht mit lustigen Videos an“

Calvin Harris über TikTok & Co.: „Ich fange jetzt nicht mit lustigen Videos an“

Trotz seiner Charterfolge und seiner Residency auf Ibiza hält Calvin Harris Abstand vom Influencer-Dasein. Im Gespräch mit BBC Radio 1 reflektiert er über Social Media, die Myspace-Ära und die Gründe, warum er sich lieber auf die Musik konzentriert.

Wie Calvin Harris sich vom Social-Media-Zirkus abkoppelt

Während Calvin Harris mit Tracks wie „Blessings“ weiterhin die Charts erobert und mit seiner Residency im Ushuaïa Ibiza zu den festen Größen des EDM-Sommers gehört, zeigt sich der schottische Starproduzent überraschend bodenständig. In einem Interview mit Danny Howard von BBC Radio 1 sprach Calvin Harris über seine veränderte Beziehung zum Internet und erklärte, warum er sich von der heutigen Social-Media-Welt bewusst fernhält.

„Als ich angefangen habe, mit 22, da habe ich noch Vlogs auf Myspace gepostet“, erinnert sich Calvin Harris. Doch spätestens 2012 hat sich das geändert – und das sei auch gut so gewesen. „Als ich mich 2012 entschied, so zu tun, als wäre ich seriös, und anfing, schwarze T-Shirts zu tragen, dachte ich, ich wäre wie Steve Angello. Ich habe diesen ganzen Myspace-Kram sein lassen und dann lief die Musik viel besser, weil ich sie nicht mit meiner Persönlichkeit ruiniert habe.“

Zwar erkennt Calvin Harris das Potenzial von Plattformen wie TikTok für junge Künstler an, sieht sich selbst aber klar außerhalb dieser Kultur: „Ich werde das nicht tun, weil ich ein 41-jähriger Mann bin. Ich werde nicht plötzlich anfangen, lustige Videos und so etwas zu machen. Es passt einfach nicht zu mir, ich finde es interessant und gut. Und es bedeutet, dass Songs von spannenden jungen Leuten den Durchbruch schaffen können.“ Stattdessen lässt er seine Musik sprechen – auf den größten Festivalbühnen der Welt, in seiner Ibiza-Residency und ganz ohne virale Tänze.

Mit dieser Einstellung steht er exemplarisch für eine Generation elektronischer Künstler, die sich vom ständigen Sichtbarkeitsdruck lösen wollen. Während Acts wie Dom Dolla, Peggy Gou, Stella Bossi oder John Summit Social Media als Karriere-Booster nutzen, setzt Calvin Harris auf Beständigkeit und Understatement. Er zeigt damit, dass es auch ohne tägliche Reels und TikToks möglich ist, global relevant zu bleiben.

Fotocredit: Press Pic


Franz Beschoner

Franz Beschoner

Head of Editorial / franz@djmag.de