Calvin Harris: Millionen-Betrugsskandal um Ex-Finanzberater

Calvin Harris: Millionen-Betrugsskandal um Ex-Finanzberater

Calvin Harris zieht vor ein Schiedsgericht: Der schottische Star-DJ wirft seinem langjährigen Finanzberater Thomas St. John vor, ihn um 22,5 Millionen US-Dollar gebracht zu haben. Das Geld floss in ein Immobilienprojekt in Hollywood, das Harris‘ Anwälte als „Boondoggle“ oder gar „kompletten Betrug“ bezeichnen.

Investition in „CMNTY Culture Campus“ sorgt für Streit

Mitte September hat Calvin Harris ein Schiedsverfahren gegen seinen früheren Finanzberater Thomas St. John eingeleitet. Laut den Unterlagen soll St. John den DJ und Produzenten dazu gebracht haben, insgesamt 22,5 Millionen Dollar in die Entwicklung des „CMNTY Culture Campus” in Hollywood zu investieren, berichtet Variety.

Die Summe setzte sich aus einem Darlehen über zehn Millionen Dollar, das bis zum 31. Januar 2025 samt Zinsen zurückgezahlt werden musste, sowie aus einer Beteiligung von 12,5 Millionen Dollar im Jahr zusammen. Harris’ Anwälte werfen St. John vor, ihm ohne ausreichende Erklärung Dokumente vorgelegt zu haben. „Bis heute weiß Harris nicht, wohin sein Geld geflossen ist oder wie es verwendet wurde“, heißt es in den Schriftsätzen. Das Investment sei „im besten Fall ein komplettes Boondoggle, im schlimmsten Fall ein kompletter Betrug“.

Das seit 2020 entwickelte Projekt soll neben Studios, Kreativflächen und Büros auch 750 Apartments – darunter 90 Sozialwohnungen – sowie Gastronomie und Einzelhandel umfassen. Trotz seiner Millionenbeteiligung habe Harris bislang keinen Cent zurückerhalten.

St. John weist die Vorwürfe zurück. Sein Anwalt Sasha Frid erklärte, Harris habe das Investment aktiv gesucht und sei lediglich unzufrieden mit dem langsamen Fortschritt. Das Vorhaben sei nach wie vor realisierbar und könne bei Fertigstellung über 900 Millionen Dollar wert sein. Hinzu kommt, dass St. Johns US-Firma Anfang dieses Jahres Insolvenzschutz beantragte – bei Verbindlichkeiten von mehr als elf Millionen Dollar.

Musikalisch bleibt Harris dennoch präsent und sorgte mit seinen Singles „Blessings” und „Ocean” für Gesprächsstoff. Erstere wurde von Chicane wegen angeblicher Ähnlichkeiten zu dessen Klassiker „Offshore” kritisiert, was Harris jedoch entschieden zurückwies.

Fotocredit: Press Pic


Franz Beschoner

Franz Beschoner

Head of Editorial / franz@djmag.de