Belgischer Drum-&-Bass-Schub: Andromedik veröffentlicht sein erstes Album „Ascension“

Belgischer Drum-&-Bass-Schub: Andromedik veröffentlicht sein erstes Album „Ascension“

Belgiens Drum-&-Bass-Shootingstar Andromedik macht ernst: „Ascension” ist sein erstes Album – zwei Jahre Arbeit, ohne Kalkül und ohne Algorithmus-Gefälligkeit. Stattdessen Songs mit echter Substanz, starken Features und genug Druck, um auch Techno-gewohnte Hörer abzuholen.

Ein Album, das Drum & Bass wieder groß denkt

Andromedik, bürgerlich Axel Demarbaix, hat in den vergangenen Jahren Drum & Bass aus dem Nischenkeller auf die großen Stages gebracht. Mit „Ascension” geht er einen Schritt, den viele Produzenten des Genres meiden: ein komplettes Album, das nicht nur aus Tool-Tracks und 90-Sekunden-Drops besteht.

Sein Ziel ist klar: Drum & Bass mit echten Hooks, Emotionen und Songs, die auch ohne 174 BPM funktionieren. „Dieses Album zeigt, wer ich wirklich bin – von emotional bis maximal clubready“, sagt er. Und ja, man hört, dass die Platte nicht nebenbei entstanden ist. Zwei Jahre Feinschliff, viel Melodie, viel Songwriting, aber ohne den Punch zu verlieren, der ihn groß gemacht hat.

Von Nostalgie bis Festivalmodus

Die Bandbreite ist überraschend groß. Tracks wie „Nothing Like You” holen nostalgische Liquid-Vibes zurück, während „Stone“, „Air“ und „Sunlight” genau die Art von Drum & Bass liefern, die 2025 auf großen Festivals gespielt wurde: klar, direkt, emotional aufgeladen, aber mit genug Power, um nicht wie Pop zu klingen. Dazu kommen ruhigere Momente wie „Feelings”. Die Sorte Track, die Andromedik früher nie veröffentlicht hätte, die heute aber den Kern seines „echten Song”-Ansatzes ausmacht.

Netsky, Kanine & A Little Sound: starke Features, klarer Anspruch

Der Kollabo-Stapel des Albums ist nicht einfach Name-Dropping, sondern eine Verortung in der Szene. Netsky dabei zu haben, ist für Andromedik mehr als ein PR-Move: Er sagt selbst, es sei ein persönlicher Meilenstein, da Netsky seine größte Inspiration ist. Kanine, Basstripper, A Little Sound und Lauren L’aimant (mit der er bereits die Tracks „Comedown“ und „Air“ produziert hat) runden das Bild ab. „Sunlight” gehört dabei klar zu den Tracks, die im Sommer auf jedem Open-Air-Festival laufen könnten.

Warum das Album wichtig ist

Belgien spielt im Drum & Bass seit Jahren eine größere Rolle, als vielen außerhalb der Szene bewusst ist. Mit „Ascension” setzt Andromedik ein Statement: Drum & Bass kann Albumkultur, kann Emotion, kann Größe – ohne seine Energie zu verlieren.

Auch für Leute, die sonst eher Techno oder House hören, ist „Ascension” ein guter Einstieg in modernen Drum & Bass. Andromedik wirkt wie jemand, der seinen Weg gefunden hat und ihn gerade erst anfängt zu gehen.

Fotocredit: Press Pic


Franz Beschoner

Franz Beschoner

Head of Editorial / franz@djmag.de