Zum Tag der Umwelt: Festivals und ihr Problem mit dem Müll

Zum Tag der Umwelt: Festivals und ihr Problem mit dem Müll

Isomatten, Zelte, Plastikflaschen – viele Besucher lassen während und nach einem Festival diverse Gegenstände auf dem Festivalgelände zurück. Doch dieser Müll ist nicht nur ein Problem für die Umwelt, sondern auch für die Festivalbetreiber.

Wenn Festivals zur Müllhalde werden

Zu einem Festival gehört meist nicht nur die gute Musik und das unvergleichbare Feeling, sondern auch die Natur, die als Kulisse dient. Man befindet sich den ganzen Tag an der frischen Luft und nachts wird gezeltet. Dass die Umwelt während eines Festivals unversehrt bleibt, stellen viele Besucher jedoch hinten an. Ob aus Bequemlichkeit oder Unachtsamkeit – viele Festivalgelände versinken nach nur einem Wochenende im Müll.

Das ganze fängt bei Zigarettenstummeln, Plastikflaschen und Kaugummis an und endet bei ganzen Zelten, Isomatten und anderen großen Gegenständen, die auf den Campingplätzen zurückgelassen werden. Je dreckiger es auf einem Festival wird, desto stärker sinken zudem die Hemmungen der Festivalbesucher. Eine Isomatte mehr oder weniger macht es doch auch nicht mehr aus oder? Leider doch.

Hier wird sicher viel Müll entstehen

Festivals wollen umweltfreundlicher werden

Für viele Festivals ist es jedoch ein Anliegen, solche Müllberge zu vermeiden und weniger Müll in die Umwelt gelangen zu lassen. Dabei gibt es unterschiedliche Ansätze, um dieses Ziel zu erreichen. Becherpfand ist etwa ein beliebtes Konzept, um Plastikmüll auf dem Festivalgelände zu vermeiden. Mehrweggeschirr, kompostierbare Teller oder Besteck aus Holz gibt es an den Essensständen dagegen noch seltener.

Einen großen Vorstoß gegen Plastikmüll kündigte das englische Glastonbury Festival an: ab 2019 soll es ein flächendeckendes Verbot von Plastikflaschen auf dem Festival geben. In einem Interview mit Radio 6 Music erzählte Emily Eavis, Tochter des Festivalgründers Michael Eavis, von den großen Plänen, um das Festival noch umweltfreundlicher zu gestalten. Jährlich werden ca. 1 Millionen Plastikflaschen auf dem Gelände genutzt – eine wahnsinnige Einsparung, die 2019 möglich werden könnte.

Müll an einem Strand
Ein großer Teil unsere Plastikmülls gerät irgendwann ins Meer. Wenn er dann am Strand angespült wird verwandelt er ehemalige Urlaubsparadiese in Müllhalden.

Vom Strohhalm-Verbot zum Müllpfand

Ein anderes Konzept zur Vermeidung von Plastik verfolgt der Festival-Organisator Goldenvoice auf seinen Festivals Coachella und Stagecoach, sowie Live Nation. So sollen in den nächsten Jahren Plastikstrohhalme verboten und durch abbaubare Papierstrohhalme ersetzt werden. Damit schließen sie sich der “For A Strawless Ocean” Kampagne an, die von der Organisation Lonely Whale’s initiiert wurde. Rund 300.000 Plastikstrohhalme sollen so eingespart werden, erklärt Mapi Moran, Direktor des Festivalmarketings für Goldenvoice, in einem Interview mit Billboard.

Festivals in Deutschland arbeiten ebenfalls an umweltfreundlicheren Konzepten und setzen z.B. auf Müllpfand. Besucher werden dazu veranlasst, Müllsäcke zu füllen und diese an Müllstationen abzugeben. Das beim Kauf des Festivaltickets entrichtete Müllpfand wird dann zurückerstattet.

Doch nicht nur die Festivalveranstalter tragen Verantwortung für die Umwelt. Wie jeder einzelne Besucher sein Festivalwochenende umweltfreundlicher gestalten kann, könnt ihr in unseren Tipps für einen umweltfreundlichen Festivalbesuch nachlesen.

Credit: Airbeat OneDustan WoodhouseJohn Such


DJ Mag Redaktion

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