Was sind eigentlich Silent Discos? Und kann man da echt feiern?

Was sind eigentlich Silent Discos? Und kann man da echt feiern?

Party machen, ohne, dass sich andere Menschen von der lauten Musik gestört fühlen? Ja, das gibt es – und zwar bei sogenannten „Silent Discos“. Unsere Redakteurin Marie hat das neuartige Party-Phänomen ausprobiert und Pros und Cons zusammengefasst.

Silent Discos – Party machen ohne laute Musik

Erst vor Kurzem bekam ich die Gelegenheit in Österreich mit Freunden eine „Silent Open Air Disco“ zu besuchen. Am Partygelände angekommen wurde mir gleich ein paar Kopfhörer in die Hand gedrückt und schon gingen wir auf die Tanzfläche. Ein Meer an Menschen schwang zusammen das Tanzbein – laute Musik gab es dabei nicht zu hören.

Die DJs, die nur wenige Meter von mir entfernt waren, schienen ebenfalls eine Menge Spaß zu haben. Mit Elan heizten sie die Partygäste an. Wieder war keine Musik zu hören.

Nun setzte ich auch die Kopfhörer auf und konnte zwischen zwei Musik Kanälen entscheiden. Meine Wahl – wie konnte es anders sein – fiel auf das Dance Set. Der stille Rave war eröffnet: Die Partyatmosphäre war ausgelassen und ähnelte der eines ganz normalen Clubs. Aber welche Vor und Nachteile stecken hinter dem neuartige Konzept?

Silent Disco

  • 1. Pro: Lärmbelästigung adé

Wie der Name schon verrät, wird die Ruhe in Silent Discos großgeschrieben. Mittels Kopfhörern kann man zwischen zwei Musik Kanälen wählen und ist in seiner eigenen Musik-Blase aufgehoben. Anreiner, Kinder und Co. werden so nicht durch laute Musik in der Nacht belästigt. Silent Discos sind nachbarschafts-freundlich und machen Spaß: Was will man mehr?

  • 2. Pro: Smalltalk ohne Krach

Wer kennt das nicht? Man ist im Club, will mit seinem Schwarm reden und versteht kein Wort aufgrund der lauten Musik. Das Anschreien beim Feiern ist ein lästiges Manko und raubt einem Stimme und Laune. Bei Silent Discos aber, ist das kein Problem. Wenn man raven will, sind die Kopfhörer auf, wenn nicht, kann man ganz entspannt mit seinem Club Angebeteten kommunizieren.

  • 3. Pro: Kosten-Nutzen Faktor

Ein Clubbing auf die Beine zu stellen, verlangt Planung und ist auch mit hohen Kosten verbunden. Lautsprecheranlagen, Verstärker und vieles mehr gehören dabei zur Standard-Ausrüstung. Das Equipment ist teuer und kann bei Beschädigung weitere Kosten verursachen. Silent Discos verzichten gänzlich darauf. Der Kosten-Nutzen Faktor besticht!

Silent Disco

  • 1. Con: Das Feeling

Zugegeben. Passionierte Clubgänger und Festivalbesucher könnten von Silent Discos enttäuscht werden. Denn, gerade wegen der lauten Musik möchten viele ja ausgehen. Der Rave ist nicht ganz so dynamisch und eine Bassdröhung gibt es auch nicht. Wenn man „richtig“ feiern gehen möchte, sind Silent Discos nicht ganz das Wahre.

  • 2. Con: Tanzen ohne lauter Musik sieht seltsam aus

Wenn Menschenmassen ohne laute Musik tanzen und mitkreischen, dann bekommt der stille Rave einen ganz eigenen Touch. Bei Open Air Silent Discos sind verwunderte Blicke von Passanten keine Seltenheit. Während des Feierns angestarrt zu werden, ist absolut unangenehm und lässt einen nicht so ausgelassen tanzen.

Das Wort zum Schluss

Das Fazit ist trotz Contras einfach. Wir sagen „Ja“ zu Silent Discos. Warum? Weil das neuartige Konzept einfach genauso Spaß macht, wie ein lautstarker Rave. Der Bonus: Man belästigt keine anderen Menschen und kann im Club ohne Weiteres miteinander socializen und quatschen. Außerdem: Immer am Alten festzuhalten wird doch irgendwann langweilig, oder?

Credit: Rukes, theworkshopmeryville, erikaconaway

Wusstest du schon...!?

Ein ähnliches Konzept wie „Silent Disco“ verfolgt „Mobile Clubbing“. Bei dieser Art des Feierns, bringen Menschen ihre eigenen Playlists am Smartphone mit, raven aber zusammen mit anderen im Club.


Marie Kaltenegger

Marie Kaltenegger