Felix Jaehn: „Respektiert die Pronomenwünsche aller Menschen“

Felix Jaehn: „Respektiert die Pronomenwünsche aller Menschen“

Seit dem öffentlichen Coming-out als nichtbinäre Person im April 2024 hat sich bei Felix Jaehn einiges verändert. In einem persönlichen TikTok-Video spricht der DJ nun über die Unsicherheit vieler Menschen im Umgang mit Pronomen und ermutigt dazu, einfach locker zu bleiben.

Felix Jaehn über Pronomen, Unsicherheiten und Entspanntheit

„Ich will euch einmal ganz kurz die Sorge nehmen, mich anzusprechen“, sagt Felix Jaehn auf Social Media. Viele hätten Angst, etwas falsch zu machen, und genau das führe dazu, dass Gespräche ausblieben oder ein „Eiertanz“ entstehe. „Es stört mich viel mehr, wenn Menschen nicht mehr über mich reden, als wenn mal etwas falsch gemacht wird.“

Der Umgang mit nichtbinären Pronomen ist in der deutschen Sprache ohnehin noch nicht einheitlich geregelt, was es für alle Seiten schwer macht. Auch andere nichtbinäre Personen wie der Musiker Nemo sind davor nicht gefeit. Felix Jaehn erinnert sich an eine Begegnung beim Zürcher Pride: „Wir haben uns innerhalb von fünf Minuten gegenseitig misgendert.“

Mittlerweile nutzt Felix Jaehn einfach alle Pronomen – aus pragmatischen Gründen: „Dann kann nichts mehr falsch gemacht werden.“ Gleichzeitig appelliert der DJ an mehr Offenheit und Rücksichtnahme im Alltag. Schon kleine Gesten wie das Teilen der eigenen Pronomen in Gesprächen oder E-Mail-Signaturen könnten viel bewirken: „Dann weiß ich direkt: Die Person ist offen und reflektiert.“

„Respektiert die Pronomenwünsche aller Menschen“ – diese Haltung könne nicht nur Felix Jaehn selbst, sondern vielen queeren Personen helfen, sich gesehen zu fühlen. Besonders in der Anfangsphase nach dem eigenen Coming-out habe das einen riesigen Unterschied gemacht.

@felixjaehn

Antwort auf @VerenaNo neben all den Gedanken dazu nochmal in kurz: ich nutze alle Pronomen. Freue mich, wenn ihr durchwechselt. Bei sie/ihr freue ich mich zB immer sehr und fühle mich gesehen, während er/ihm sich aktuell eher neutral anfühlt. So wurde ich halt vor meinem outing auch immer angesprochen.. bin da aber absolut fein mit, sofern wir nicht intensiveren Kontakt haben und du immer nur er/ihm für mich nutzt. Dey, hen, sier, xier passt auch; hab ich aber (noch) keinen wirklichen Bezug zu. Ich denke da braucht es erst eine einheitliche und allgmein akzeptierte Lösung, bevor ich mich wirklich auf ein Geschlechtsneutrales Pronomen einlassen kann. Name: Fee als Person. Felix Jaehn (nur mit Nachnamen zusammen) als Artist. #felixjaehn #fee #nonbinary #nonbinaryartist #pronomen #nonbinarytiktok

♬ Originalton – Felix Jaehn

„PRIDE“ als queere Hymne und persönliches Statement

Kurz vor der Veröffentlichung dieses Statements brachte Felix Jaehn die neue Single „PRIDE“ heraus – eine empowernde House-Country-Hymne, die Selbstakzeptanz, Vielfalt und queere Identität feiert. „You can’t take my PRIDE!“, heißt es darin unmissverständlich. Gemeinsam mit dem Sänger JHart ist ein Song entstanden, der nicht nur tanzbar, sondern auch zutiefst persönlich ist. Ein Statement gegen Schubladendenken und für mehr Sichtbarkeit.

Zum Abschluss des Pride Month erschien außerdem ein Sped Up Remix, der das emotionale Original in ein clubtaugliches Rave-Gewand hüllt. Für Felix Jaehn steht fest: Musik bleibt ein Sprachrohr für das, was Worte manchmal nicht ausdrücken können: laut, stolz und kompromisslos.

Fotocredit: Niklas van Schwarzdorn


Franz Beschoner

Franz Beschoner

Head of Editorial / franz@djmag.de