Das Ultra Miami hat Phase 2 seines Line-ups für 2026 vorgestellt und dabei eine der mutigsten Künstlerauswahlen seiner Geschichte getroffen. Mit mehr als 70 neuen Künstlern, darunter 46 Debüts und mehreren seltenen B2B-Premieren, zeigt das Festival, wie radikal es im kommenden Jahr auf neue Identitäten und mutige Pairings setzt.
Das Ultra Miami 2026 liefert ein Line-up, das Grenzen verschiebt statt verwaltet
Das Ultra Miami hat die zweite Line-up-Welle für 2026 veröffentlicht – und sie ist so progressiv, dass selbst eingefleischte Ultra-Veteranen zweimal hinschauen müssen. Im Zentrum stehen drei Weltpremieren: Argy b2b Mind Against, Ray Volpe b2b Sullivan King und Clara Cuvé b2b Shlømo. Alle drei Konstellationen markieren genau die Art von „You had to be there“-Momenten, für die Ultra seit Jahren steht.
Dazu kommen gleich mehrere US-Debüts, die den programmatischen Mut unterstreichen. DJ Snakes Alias Outlaw B2B TRYM, Joris Voorn B2B Korolova und die progressive Supergroup HALŌ aus Matisse & Sadko, DubVision und Third Party. Damit bleibt Ultra seiner Linie treu und setzt statt auf die immer größere Aufblähung von Altbewährtem auf neue Identitäten und seltene Kollaborationen. Und das konsequent.
Die Headliner-Achse: seltene B2Bs und ein Rückgrat aus Szenegrößen
Phase 2 bestätigt außerdem ein Headliner-Set, das es in dieser Form noch nicht oft gegeben hat – die gemeinsamen Auftritte lassen sich an einer Hand abzählen. Alesso B2B Martin Garrix. Nach Jahren paralleler Karrieren kommt diese Kombination genau zum richtigen Zeitpunkt, denn aktuell setzen beide Künstler wieder stärker auf Club- und Festivalenergie.
Auf der Headliner-Wolke stehen außerdem Afrojack, Alan Walker, ARTBAT und VOYD, das dunklere Alias von SVDDEN DEATH. Zusammen mit den Phase-1-Ankündigungen – darunter das weltweit erste B2B von Amelie Lens und Sara Landry, das US-B2B-Debüt von Adam Beyer und Joseph Capriati und das gemeinsame Set von Sebastian Ingrosso und Steve Angello – zeichnet sich ein Ultra ab, das B2B-Kultur nicht als Gimmick, sondern als eigenes kuratorisches Werkzeug sieht.
46 Debüt-Acts: Ultra setzt die Benchmark
Auch der Unterbau des Line-ups ist ungewöhnlich: 46 Künstler stehen Stand jetzt 2026 zum ersten Mal im Ultra-Programm, darunter Namen aus den Genres Techno, Hard Dance, Bass, House, UK Garage und experimenteller Elektronik. Mit dabei sind unter anderem Alt8, Cassian und Colyn B2B Innellea, Lilly Palmer, MCR-T, Prada2000, Hamdi, Layz, Nostalgix, Peekaboo, Rivo, The Purge, X Club und Superstrings.
Ultra nutzt die zweite Phase nicht als „Resteverwertung“, sondern als Erweiterung des ästhetischen Rahmens: international, stilübergreifend und ohne Angst vor Nischen oder harten Genrebrüchen.
Stage-Take-overs: von Ibiza bis Berlin
Bei den Stage-Hosts zieht Ultra ebenfalls die Schraube an, was sich deutlich bemerkbar macht. Nach dem Erfolg der Resistance-Residency 2025 erhält Amnesia Ibiza einen eigenen Tower. Cuttin’ Headz feiern ihr Ultra-Debüt, A State of Trance kehrt zum 14. Mal zurück und markiert dabei sein 25-jähriges Jubiläum. Dirty Workz feiert sein 20-jähriges Bestehen auf der Bühne.
Neu dabei sind Sara Landrys Hekate und das Berliner Live From Earth Collective, die beide die härtere und experimentellere Seite des Festivals stärken werden. Das Line-up von Resistanceselbst soll in den kommenden Wochen veröffentlicht werden.
Ein Ultra, das wieder vorangeht
Mit Phase 2 zementiert das Ultra Miami seinen Anspruch, nicht nur das größte, sondern auch das progressivste Festival im Frühjahr zu sein. 2026 wird keine nostalgische Veranstaltung und kein Routine-Line-up sein, sondern eine Ausgabe, die bewusst auf neue Sounds, neue Projekte und seltene Begegnungen setzt.
Wer Mainstage-Druck, Techno-Schärfe oder Bass-Abriss sucht, wird fündig. Vor allem aber erlebt man etwas, das 2026 nur in Miami passiert: ein Festival, das sich traut, mehr zu sein als ein Best-of der Szene.
Fotocredit: Rukes

Franz Beschoner
Head of Editorial / franz@djmag.de




