Tipps & Tricks: So streamst du dein Liveset zuhause wie ein Profi

Tipps & Tricks: So streamst du dein Liveset zuhause wie ein Profi

Sowohl auf das Auflegen in Clubs, als auch auf Festival-Gigs müssen DJs zurzeit verzichten. Viele von ihnen streamen deshalb von zuhause und verwöhnen ihre Fans mit Livestreams direkt ins Wohnzimmer. Falls ihr selbst DJs seid und das auch mal ausprobieren wollt, haben wir jetzt die besten Tipps und Tricks für euch.

So streamt ihr eure Sets von zuhause

Viele große DJs wie Don Diablo, Steve Aoki und Co. machen es uns vor: Sie streamen ihre Sets aus ihren Mega-Studios oder von zuhause und bereiten so unzähligen Menschen auf der ganzen Welt eine Menge Freude. Die Streamer können daheim tanzen und für ein paar Minuten alles um sich herum vergessen. Du willst deinen Followern genau dasselbe Feeling geben und mit deinem Stream durchstarten? Dann wirf einen Blick auf unsere Tipps und Tricks.

Vom Smartphone streamen

Das Smartphone ist einer der einfachsten Wege, um dein Set zu streamen. Unzählige Plattformen bieten Live-Features an, sodass du deine Musik deiner Community direkt präsentieren kannst. Unter anderem kannst du auf Instagram Live, Facebook Live oder auch auf Twitch deine Skills unter Beweis stellen. Doch was sollte man beim Streamen seiner Sets eigentlich beachten? 

Turntable

1. Position der Kamera: Lege dir für deine Aufnahme einen Tripod zu. Dieser stellt sicher, dass die Aufnahme nicht verwackelt ist und abseits kannst du den perfekten Winkel finden, um dich in Szene zu setzen. Das Hilfsgestell bewegt sich im Rahmen von etwa 30 bis 55 Euro. 

2. Lichteinstellungen: Auch die passende Lichteinstellung ist wichtig, wenn du dein DJ-Set streamen möchtest. Für einen Day-Stream suche dir einen Platz in deiner Wohnung, wo möglichst viel natürliches Licht einstrahlt. Gegenteilig bietet es sich für einen Night-Stream an, LED-Ringlichter sowie Disco-Lichter aufzustellen, um die richtige Party-Atmosphäre zu schaffen. Auch für diese Anschaffungen halten sich die Kosten in Grenzen. 

3. Der Sound: Der Sound ist wohl das Wichtigste beim Streaming mit dem Smartphone. Möglicherweise hast du bereits eines deiner Sets gestreamt und den Ton über das Smartphone-Mikro aufgenommen. Hier ist die Qualität allerdings nicht ganz optimal. Versuch es daher lieber mit der direkten Einspeisung vom Mischpult / Controller – zum Beispiel mit Hilfe eines USB-Audiointerfaces. Es gibt aber auch Aufnahmegeräte, die speziell für die Aufnahme von DJ-Sets auf dem Smartphone entwickelt wurden. Oder man versucht das Telefon zu überlisten und benutzt den Kopfhöreranschluss des Gerätes (falls vorhanden) um dort den Sound vom Mischpult einzuspeisen.

Vom Computer streamen

Wer noch “professioneller” streamen möchte, sollte seinen Computer zur Hand nehmen und OBS (Open Broadcast System) installieren. Der Vorteil: Die Streaming-Software ist gratis und intuitiv gestaltet, sodass man sich leicht zurechtfindet. Abseits gibt es auf YouTube einige Tutorials, die dir alles rund um das System erklären. 

Als ersten Schritt solltest du OBS downloaden. Danach setze die Einstellungen auf „Optimize for Streaming“. Darauffolgend wähle verschiedene Einstellungen aus, wie etwa die Auflösung, die Plattform und so weiter. Wenig später wirst du nach einem Streaming Key gefragt, den du erst auf der entsprechenden Plattform erstellen musst. Solltest du beispielsweise auf Facebook streamen, kannst du deinen Key hier erstellen und für YouTube hier. Wenn das getan ist, wähle noch dein „Video Capture Device” aus und nimm dir deine Audio-Einstellungen zur Brust.

Info am Rande: Mit dem Tool ist es dir auch möglich, Extras in deinen Stream einzubetten, etwa wie Text und Bild.

Handy und Computer fusionieren

Wer seinem Stream noch das i-Tüpfelchen verpassen möchte, der kann sein Smartphone zu einer weiteren Kamera in Verbindung mit dem OBS Computersystem umfunktionieren. Alles, was man dafür tun muss, ist sich die EpocCam (iOS) oder IPWebcam (Android) gratis auf sein Handy zu laden und die Treiber auf den Computer zu installieren. Danach den Computer neu starten und OBS öffnen. Anschließend auf das Broadcasting-System zugreifen und in „Video Capture Device“ die EpocCam als Option auswählen – der Smartphone-Screen sollte dann zu sehen sein. Abschließend alle Einstellungen für die Handykamera vornehmen und schon hat man einen Second Wireless Screen.

Epos

Die Auswahl der Streaming Plattform

Nachdem du dein Setup bis ins Detail geplant hast, geht es darum, die für dich richtige Streaming-Plattform auszuwählen. Hierbei solltest du dir die Fragen stellen, wen und was du mit deinem Stream erreichen möchtest und auf welchen Plattformen sich deine Zuhörer befinden. Möchtest du deiner Community deine Skills zeigen, möchtest du lieber mit ihnen interagieren? All das solltest du klären.

PS: Wirf einen Blick in Cherie Hus Guide zum Thema „Music Streaming“. Die Wissenschaftlerin, die sich vorwiegend mit Innovation im Musik-Business auseinandersetzt, hat dort coole Tools, Plattformen und Use Cases zusammengefasst, die dir bei der Umsetzung deines Streams helfen werden.

Streaming

In diesem Sinne wünschen wir euch allen viel Spaß beim Streamen und würden uns freuen, wenn ihr weitere Tipps und Tricks in unsereKommentare schreibt. 

Fotocredit: Unsplash

Wusstest du schon...!?

Apropos Musik-Streaming: Laut einer aktuellen Studie, die an der Universität von Hamburg durchgeführt wurde, konnte festgestellt werden, dass die Nutzung von Streaming-Diensten in Deutschland steigt. Jeder Zweite nutzt einen Musikanbieter und sogar jeder vierte verwendete eine kostenpflichtige Version eines Dienstes.


Marie Kaltenegger

Marie Kaltenegger