Können Petionen und Politik die Grießmühle retten?
Seit dem 14. Januar ist der Berliner Club Griessmühle offiziell von der Schließung bedroht. Der Besitzer des Grundstücks, auf dem sich das als Club-Location umgestaltete Industriegebäude steht, soll neu bebaut werden – der Club müsste wohl weichen. So wünscht es sich die SIAG Property II GmbH, ein Tochter-Unternehmen der S IMMO AG, einer Immobilien-Investmentgesellschaft der österreichischen Sparkasse. Für das Gelände gibt es sogar schon eine Baugenehmigung.
Inzwischen hat der Club eine Petition zum eigenen Erhalt aufgesetzt, fast 30.000 Menschen haben diese bereits unterschrieben. Auch die Berliner Politik hat sich bereits eingeschaltet, die Stadträte für Kultur und Stadtentwicklung sowie der Kultursenator Klaus Lederer (Linke) haben gegenüber den Investoren für eine Mietverlängerung plädiert.
Auch die Berliner CDU sowie der Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) stellen sich auf die Seite der legendären Techno-Location. Gebracht hat es bis jetzt nichts. Die S IMMO hat auf Durchzug gestellt. Auch auf Kaufsangebote von Investoren, die der Club selber aufgebracht hatte und mit denen man gemeinsam die Zukunft des Clubs hätte langfristig sichern können, waren die Österreicher in der Vergangenheit nicht eingegangen.
Wie geht es weiter?
Am 31. Januar läuft der wohl letzte der zuvor immer nur um 6 Monate verlängerten Mietverträge des Clubs aus. Gegenüber dem DJ Mag Germany bestätigten Vertreter des Clubs aber, dass sie an den Februar-Terminen des Programms festhalten wollen. Ob bis dahin aber eine Einigung zwischen Politik, Club und Investor erzielt werden kann ist angesichts der bisher kaum vorhandenen Kommunikation fragwürdig.
Neben einem weiteren Betrieb der Location bis zum Baubeginn und einer Verhandlung mit einem möglichen neuen Besitzer steht aber auch die Schließung im Raum. Zwar wolle man in so einem Fall versuchen in eine neue Location umzuziehen, so eine Vertreterin des Clubs gegenüber Groove. Allerdings sei die Suche nach einer Location in Berlin schwierig.
Egal wie man es dreht und wendet: Die Griessmühle steuert auf eine unsichere Zukunft zu.
Fotocredits: Griessmühle