Zum Studiendesign
Um Festivals umzusetzen braucht es eine Menge Know-How darüber, was sich Festivalbesucher von den Musik-Events eigentlich erwarten oder wünschen. Um genau das herauszufinden, führte eventbrite in Zusammenarbeit mit GapFish eine quantitative Studie mit 1000 Probanden, die zwischen 16 bis 69 Jahren alt waren, durch. Laut dem Ticketanbieter wurden auch ältere Personen Menschen in die Studie miteinbezogen, da zuvor durchgeführte Forschungen ergaben, dass auch immer mehr Oldies zu den Musik-Events stapfen.
Ein wichtiges Zusatzkritierum neben dem Alter war ebenfalls, dass die Befragen in den vergangen zwölf Monaten mindestens ein Festival besucht haben mussten. Dabei war allerdings nicht entscheidend, um welche Art von Festival es sich handelte.
Bei dem Ticketanbieter nachgefragt, warum die Studie genau "jetzt" durchgeführt wurde, bekamen wir als Antwort, dass es zu einem Wandeln in der deutschen Festivallandschaft gekommen sei. Einige Events seien dem Festivalsterben zum Opfer gefallen, andererseits hätten sich einige neue Events etabliert und auf dem Markt durchgesetzt. Das könnte eben damit in Verbindung stehen, dass diese es geschafft haben sich den Bedürnissen der Festivalgänger anzunehmen.
Das wollen Festivalbesucher
Die Studie zeigt, dass es Festivalgängern immer wichtiger wird, dass die Get-togethers in der Musikszene vor allem nachhaltig und familienfreundlich werden. Über drei Viertel der Besucher gaben an, dass es für sie essentiell sei, dass auf Recycling und Plastikvermeidung geachtet werde. Auch eine familienfreundliche Atmosphäre sei für satte 40 Prozent der Befragten von Bedeutung. Doch was meint "familienfreundlich" eigentlich und warum sehnen sich immer mehr Menschen danach?
Mit familienfreundlich ist grundsätzlich gemeint, dass es mehr Angebote für Kiddies gibt – beispielsweise Stelzenläufe, Kinderschminken und Co. Laut den Einschätzungen des Ticketveranstalters rührt der Wunsch daher, dass Festivalgänger tendenziell immer älter werden und dieses Erlebnis auch gerne mit ihrer Familie teilen wollen würden. Zudem scheint in diesem Kontext auch ein Mindset-Wechsel in den Köpfen der jüngeren Festivalbesucher stattgefunden zu haben, da sich diese ebenfalls familienfreundlichere Festivals wünschen.
Abseits erhofft sich mehr als die Hälfte der Probanden, dass es auf den Festivals gesunde und vielfältige Getränke, sowie Mahlzeiten gäbe. In diesem Kontext machten einige Festivalbesucher (25,3 Prozent) ebenfalls klar, dass ihnen vegane Gerichte wichtig sind.
Letztlich scheint auch die Festivalgröße die Besucher zu beschäftigen. Viele der Befragten tendieren dazu, kompaktere und intimere Festivals zu bevorzugen. Dieses überraschende Ergebnis könnte gerade für Start-ups in der Festivalszene ein interessantes Kriterium darstellen und ihnen gleichzeit Mut machen ihr "kleines aber feines" Festival auf die Beine zu stellen, wie der Ticketanbieter auf Nachfrage verrät.
Ergebnisse helfen Festivalveranstaltern
Laut Ole Feltes, dem Strategic Account Manager von eventbrite, seien die Ergebnisse der Studie „hervorragende Nachrichten“. Denn mit Hilfe dieser sei es für die Organisatoren nun einfacher, gezielter auf die Vorlieben der Festivalbesucher einzugehen und ihre Events entsprechend anzupassen. Außerdem würden die Ergebnisse dazu dienen Nischen im Festivalgeschehen besetzen zu können.
Kritisch betrachtet scheinen die Ergebnisse zwar legitim, allerdings scheint es möglicherweise durch die große Altersspanne zu einer Verzerrung gekommen zu sein. Vor allem der "familienfreundliche" Ruck und der Hang zu "kompakteren" Festivals erscheinen etwas unüblich. Wie seht ihr das? Lasst es uns in den Kommentaren wissen – wir sind auf eure Meinung gestannt!
Fotocredits: Eventbrite