Smartphone-Verbot: James Hype & MEDUZA verbannen Handys von der Tanzfläche

Smartphone-Verbot: James Hype & MEDUZA verbannen Handys von der Tanzfläche

James Hype und MEDUZA führen für ihre „Our House“-Events ein Smartphone-, Film- & Foto-Verbot ein. Die aufstrebende Super-Group eroberte mit ihrer Partyreihe das Hï Ibiza im Sturm. Jetzt bringen sie das Konzept auf das Amsterdam Dance Event – ganz ohne lästige Handybildschirme.

James Hype und Meduza für no-phone policy auf dem ADE

Berghain, Bassiani und Blitz machen es vor. In einigen Clubs weltweit gilt schon länger ein Foto-Verbot. Handyhüllen, die mit kleinen bunten Stickern für die Kamera übersät sind, gehören mittlerweile zur Clubkultur. Immer mehr Locations und Künstler greifen den Trend auf, so auch das DJ-Kollektiv MEDUZA und James Hype. Der Brite und das italienische Trio meldeten sich mit einer persönlichen Nachricht an ihre Fans:

„Amsterdam! Wir haben darüber nachgedacht, wie wir alle zurück zu dem Kern dessen bringen können, was wir am besten können, und wir sind zu einem Schluss gekommen. Wir haben uns entschieden, während des Amsterdam Dance Event eine strikte Handyverbotspolitik bei James Hype & Meduza present Our House aufrechtzuerhalten. Das bedeutet keine Handys auf der Tanzfläche und keine Fotos oder Videos. Alles begann mit einer Leidenschaft für Musik und Live-Events, und wir wollen uns zu diesem Prinzip zurückbringen. Wir beabsichtigen, dass die Tanzfläche ein Ort wird, um Musik zu genießen und neue Leute kennenzulernen, ohne äußere Ablenkungen, um wirklich zu unserer Liebe für diese Szene zurückzukehren. Wir hoffen, dass wir auf Ihre Unterstützung zählen können, dies zu erreichen, und jetzt mehr denn je die beste Version von sich selbst zu bringen. Bis bald!“ 

James Hype, MEDUZA

Clubkultur soll wieder zu den Wurzeln zurückkehren

Für James Hype und MEDUZA ist die neue Regelung eine Herzensangelegenheit. Zu viele Tanzflächen hätten sie schon erlebt, die die ganze Nacht lang von Handys überflutet waren. Ein Problem, das immer wieder von Künstlern und Partygängern auf der ganzen Welt betont wird. Der deutsche DJ und Produzent Marlon Hoffstadt steht seit 2018 mit seiner Partyreihe „Savour The Moment“ für einen handyfreien Dancefloor. Das Eventlogo – ein durchgestrichenes Smartphone. „Im Club brauchst du kein Tinder und kein Shazam!“, ist seine Message.

Anja Schneider, Labelchefin von Sous Music und ehemalige Resident DJ im Watergate, schilderte im DJ Mag ihre Sicht auf das Thema. Wenn man auf einen Wald aus in die Luft gestreckte Handys schaue, sei das ein Problem. Denn wenn man die Leute nicht sehen könne, könne man auch den Vibe nicht erkennen. Man könne die Gesichter nicht lesen, sagt sie.

Am Ende ist es also eine Win-win-Situation für alle vor und hinter der Bühne und eine Gelegenheit, die Tanzfläche wiederzubeleben und eine gemeinschaftliche Atmosphäre zu schaffen.

Fotocredit: James Hype (Press Pic)

Anonym befragt

Die Ticket-Firma Eventbrite gab 2018 eine Umfrage in Auftrag, in der Zuschauer von Live-Events gefragt wurden, was sie von Foto- und Filmaufnahmen während eines Konzerts halten. 70 % der Leute empfanden es als belästigend, wenn andere während einer Live-Show Bilder knipsen oder filmen. 81 % der Befragten gaben sogar an zu verstehen, warum Künstler gegen Aufnahmen während ihrer Performance sind. Eine deutliche Mehrheit von 69 % würde Maßnahmen zur Unterbindung von Fotos befürworten.


Nico Hoefele

Nico Hoefele