Nach Kritik und Sicherheitsbedenken: Skazi sagt Tomorrowland-Auftritt ab

Nach Kritik und Sicherheitsbedenken: Skazi sagt Tomorrowland-Auftritt ab

Der israelische DJ Skazi sollte am Wochenende beim Tomorrowland auftreten – nach öffentlicher Kritik und strengen Auflagen. Nun hat er seinen Auftritt jedoch kurzfristig abgesagt. Das Festival zeigt Verständnis und betont seine Haltung zur Vielfalt.

„Nur Liebe und Musik“: Skazi sagt Tomorrowland-Auftritt ab

Kurz vor seinem geplanten Auftritt für Psygathering auf der Planaxis Stage von Tomorrowland hat der israelische DJ Skazi seine Show am Samstag aus Sicherheitsgründen abgesagt. Dies teilte er über Instagram mit. „Aufgrund von Sicherheitsbedenken und meinem tiefen Wunsch, nur Liebe und Musik zu verbreiten, habe ich mein Set auf dem Tomorrowland abgesagt“, schrieb der Künstler. Ihm sei es wichtig, eine Atmosphäre von Einheit, Freude und gegenseitigem Respekt zu bewahren.

Die Absage folgt auf eine Kontroverse, die in den Tagen vor dem Festival an Fahrt aufgenommen hatte. Hintergrund war Skazis öffentliche Unterstützung für die israelische Armee (IDF) sowie ein umstrittener Auftritt auf einer Militärbasis nach den Hamas-Angriffen vom 7. Oktober 2023, aufgrund derer der DJ vor allem in den sozialen Medien unter Druck geraten war.

Die Festivalleitung hatte den Fall geprüft und betont, Skazi habe keine hetzerischen oder extremen Aussagen gemacht. Man hielt daher an seiner Teilnahme fest – unter der Bedingung, dass er auf politische Botschaften verzichtet, ohne Mikrofon auftritt und keine israelische Flagge zeigt. Anders als im Vorjahr, als bei seinem Set zahlreiche israelische Fahnen im Publikum zu sehen waren, sollte diesmal der Fokus allein auf der Musik liegen.

Doch die Diskussionen rissen nicht ab und letztlich zog sich Skazi selbst zurück. Festivalsprecherin Debby Wilmsen erklärte: „Wir respektieren Skazis Entscheidung und danken ihm für die offene und bewusste Kommunikation.“ Man sei ebenfalls mit Fragen und Bedenken konfrontiert worden, habe den Dialog aber begrüßt. Tomorrowland stehe für Vielfalt, Sicherheit und gegenseitigen Respekt – unabhängig von Herkunft oder Meinung. Die Festivalleitung betonte zudem, dass sie Skazis musikalischen Weg weiterhin respektiere und eine Rückkehr in einem anderen Kontext nicht ausschließe.

Fotocredit: Tomorrowland


Franz Beschoner

Franz Beschoner

Head of Editorial / franz@djmag.de