Pros and Cons: Jogginghose im Club

Pros and Cons: Jogginghose im Club

DJs tragen sie, MCs tragen sie – und inzwischen auch immer mehr Veranstaltungsgäste. Was Stars wie Afrojack oder DJ Snake schon in Perfektion beherrschen, betreiben nun immer mehr Besucher von Veranstaltungen in Clubs und auf Festivals. Jogginghosen tragen. Aber ist es überhaupt cool, eine Jogginghose im Club anzuhaben? Unsere Redakteurin Marie hat die Pros & Cons recherchiert.

Probier’s mal mit Gemütlichkeit

Bevor wir diese Debatte nun beginnen, noch ein kurzer Exkurs zur Geschichte des Tatbestandes. Der Beginn der Jogginghosen-Ära liegt noch gar nicht so weit zurück – erstmalig sollte sie nämlich 1970 beim Trainingsanzug Bedeutung bekommen. Jedoch erst satte zehn Jahre später begann dann ihr Siegeszug. Die Jogginghose aus festem Baumwolljersey galt als modisches und bequemes Statement und vor allem die Pumphosenform mit Oversize-T-Shirts war sehr “en vogue”. Der Beliebtsheits-Faktor der Jogginghose hat seit jeher sogar noch zugenommen – mittlerweile gibt schon einen internationalen Tag der Jogginghose, der übrigens am 21. Januar gefeiert wird. 

Jahr 2018: Jogginghose im Club, ein No-Go?

Zumindest nicht nach Meinung des deutschen DJs Oliver Koletzki, der auf die Bitte eines Fans, seine Zustimmung für Jogginghosen im Club mit folgenden Worten äußerte:

„Ich bin dafür.“

Wie unschwer zu erkennen ist: Jogginghosen sorgen für Kontroversen. Lagerfeld sagt “Nein”, Koletzki sagt “Ja”. Nun, um die ganze Diskussion aber mal am Schopf zu packen: Was spricht denn eigentlich für den bequemen Begleiter im Club, und was dagegen?

Jogginghose Rukes

  • Pro: Relax To The Max 

Let’s face it: Sich immer für den Club aufdonnern zu müssen, kann auf Dauer gesehen ganz schön anstrengend sein – für Mädels und für Jungs gleichermaßen. Wieso also nicht total gemütlich in Jogginghosen feiern gehen, die bequem sind und nicht eng an der Haut sitzen? Zusätzlicher Bonus: Man schwitzt auch weniger. Das Motto ist klar: „Der Komfortfaktor ist alles!“

  • Contra: Nicht gesellschaftstauglich

Komfort im Club, was ist das? Da ist es doch auch schon egal, ob man eine enge Jeans anhat, oder? Außerdem: Wenn man aus dem Haus geht, trägt man keine Jogginghose, denn die ist bekanntlich ja nicht gesellschaftstauglich – hat Karl Lagerfeld ja schon recht deutlich in den Medien klar gemacht. Es schadet auch nicht sich ein bis zwei Mal im Monat für’s Ausgehen schick zu machen – was auch dem Selbstwertgefühl zu Gute kommt.

  • Pro: Stylecheck – Jogginghose kann auch edel

Jogginghosen können auch sehr elegant wirken, wenn man sie nur richtig kombiniert. Vor allem zählt hierbei die Qualität des Materials. Für Mädels gilt: Jogginghosen aus feinen Stoffen wie Seide, hochwertiger Baumwolle oder auch Lederelementen, können das Outfit, kombiniert mit schicken Sneakers oder Pumps, ordentlich aufwerten. Selbiges gilt für die männlichen Pendants – nur bitte die Stöckelschuhe weglassen. Pluspunkt: Die Jogginghose steht beinahe jedem.

  • Contra: „Das Türsteher-Problem“

Ja zugegeben, Jogginghosen haben den Touch manchmal “proletoid” auszusehen, wenn man sie nicht gut kombiniert, das finden auch Türstehen zumeist so und lassen einen erst gar nicht in den Club. Fun Fact am Rande: Selbst DJs wie Martin Garrix, werden in Jogginghosen nicht in den Club gelassen. Denn, um das Video zu „Scared To Be Lonely“ zu drehen, flog er zusammen mit Crew und Dua Lipa im Gepäck nach Dumfries (Hometown von Calvin Harris). Anschließend wollte der Jung-DJ den Dreh des Musikvideos noch feiern, doch da machten ihm die Türsteher eines Lokalclubs einen Strich durch die Rechnung und ließen ihn nicht hinein. Warum, – eben, weil er eine Jogginghose trug…

  • Pro: Alles halb so wild …

Wer kennt es nicht? Beim Raven kann schon mal ein alkoholisches Getränk (bestenfalls natürlich mit Farbstoffen) auf der Hose landen. Nun würde man mit einer teuren Hose natürlich vor einem kleinen Dilemma stehen, denn wie bekommt man den Fleck nun aus der Hose raus? Tja, das kann bei der Jogginghose egal sein, denn wenn die ein paar Flecken hat, dann hat sie eben ausgedient und darf zu Hause ihren Dienst ableisten. Denn: Sie war auch nicht allzu teuer.

  • Contra: Verminderter Flirtfaktor

Jogginghosen machen es uns nicht gerade einfach beim anderen Geschlecht im Club zu landen. Zumindest dann nicht, wenn der Rest des Outfits, dem einer „Schlabberparty“ ähnelt. Ein zusätzliches Manko ist auch, dass die Jogginghose, relativ Figur unbetont ist, was auch schon mal ein paar Kilos mehr auf die Hüfte zaubern kann – bei Mann und Frau versteht sich. Und da man ja potentiell mit seinem Aussehen auffallen will (wer will das nicht im Club), ist die Jogginghose vielleicht nicht immer die perfekte Wahl.

Das Fazit: Kleider machen Leute

Die klassische Jogginghose für zuhause mag zwar das Non-Plus-Ultra sein – aber wer in Clubs gehen will, der sollte besser zu einer Jogginghosen-ähnlichen Variante des Klassikers greifen. Natürlich, richtige Jogginghosen sind bequemer und man schwitzt mit ihnen auch nicht so beim Raven im Club. Aber: Sie sind immer noch nicht flächendenkend gesellschaftstauglich und Türsteher machen die Sitation nicht besser – und die Moral von der Geschicht’: Trage die Jogginghose im Club lieber nicht!

Credit: Rukes

"Pros and Cons"

In unserer Pros and Cons Reihe diskutieren wir aktuelle Themen aus den Bereichen Club, Lifestyle, Festival oder DJ Szene. Wenn ihr gerne ein Thema in unserer Rubrik mit unseren Redakteuren diskutieren wollt, schreibt uns eine Mail an: redaktion@djmag.de.


Marie Kaltenegger

Marie Kaltenegger