Weniger Aussteller, klarere Strukturen, bekannte Marken – die Prolight + Sound in
Frankfurt am Main präsentierte sich 2025 in neuem Gewand. Zwischen soliden Technik-
Showcases, Highlights wie der Live Sound Arena und spannenden Panel-Formaten
wurde deutlich: Die Messe – und die Branche – bleiben in Bewegung.
Prolight + Sound im Wandel: Kompakter, strukturierter, fokussierter
Die Prolight + Sound 2025 in Frankfurt präsentierte sich in diesem Jahr in einem veränderten Format – kleiner, strukturierter und mit Fokus auf gezielte Präsentationen. Dabei wurde schnell deutlich, dass sich die Messe weiter im Wandel befindet. In den Hallen fiel auf: Die Zahl der Aussteller war im Vergleich zum Vorjahr erneut gesunken, was sich in größeren Freiflächen und weniger dicht besetzten Standreihen widerspiegelte. Die Flächen wurden großzügiger aufgeteilt, sodass die Messe insgesamt ruhiger und übersichtlicher wirkte – ein Vorteil für gezielte Fachgespräche, aber auch ein Indiz für die aktuelle Marktsituation. Mit rund 23.000 Fachbesuchern aus mehr als 100 Ländern und insgesamt 491 vertretenen Marken ist die Messe zwar weiterhin international breit aufgestellt, die Dynamik der vergangenen Jahre war jedoch spürbar abgeschwächt.
Technik-Showcases und neue Impulse für DJs & Produzenten
Auf der technischen Seite zeigten bekannte Marken wie Robe, ADJ, Chauvet oder Astera eine starke Präsenz. Vor allem die Showcases im Bereich Licht überzeugten mit beeindruckender Technik und kreativen Ansätzen. Im Bereich Beschallung machten Firmen wie TW Audio mit durchdachten Neuheiten auf sich aufmerksam, während spektakuläre Produktpremieren in diesem Jahr eher ausblieben. Auch der DJ-Bereich präsentierte sich kompakter. AlphaTheta (ehemals Pioneer DJ) war zwar mit einem eigenen Pavillon vertreten, konzentrierte sich aber auf die bestehende Produktpalette.
Einzelne Highlights wie der neue Rane-Controller setzten Impulse, insgesamt blieb der Bereich aber zurückhaltender als in den Vorjahren. Besonderes Augenmerk galt der Live Sound Arena im Freigelände – ein bewährter Anziehungspunkt, der auch 2025 mit praxisnahen PA-Demonstrationen überzeugte. Darüber hinaus sorgten Formate wie die MusicOneX mit ihrem Fokus auf Equipment sowie die Talks im Rahmen der Mixcon x BVD – DJ & Producer Conference für interessante Impulse. Die Kooperation mit der MIXCON war auch Neu in diesem Jahr. Die Messe, die vor der Corona-Pandemie jährlich in München stattgefunden hat, hat kurzfristig eine Producer Conference ins Leben gerufen. Unter dem Namen MIXCON x BVD e.V. present DJ- & Producer Conference fanden 15 Talk-Runden statt – zu Themen, wie der Entwicklung des Festival- und Bookingsmarktes, Social Media Trends und Label Management.
“Der internationale Austausch ist für die Branche extrem wichtig”, sagt Mitveranstalter Bernd Closmann. Sein Partner Jens Witzig ergänzt: “Wenn man sieht, wie sich Gruppen nach jedem Talk zusammenfinden, um die Themen vom Gespräch auf der Bühne weiter zu diskutieren, sieht man, welches Feuer dahinter ist.” Alle Beteiligten sind sich sicher, das Format positiv zu entwickeln und planen für 2026 ein deutlich größeres Happening im Rahmen der Prolight + Sound.
Themenvielfalt zwischen Zukunft, Nachhaltigkeit und Nachwuchs
Themenvielfalt zwischen Zukunft, Nachhaltigkeit und Nachwuchs Keynotes von Speakern wie Yasi Hofer, Sven Ortel, Vickie Claiborne oder Uve Samuels gaben spannende Einblicke in die Verbindung von Kreativität und Technologie. Auch das neue ProAudio College und der Future Talents Day setzten mit praxisnahen Sessions und Networking-Angeboten neue Akzente – insbesondere für den Branchennachwuchs. Inhaltlich standen in diesem Jahr drei Themenkomplexe besonders im Fokus: Nachhaltigkeit, künstliche Intelligenz und flexible Technologien.
Unter den Leitbegriffen „ProGreen“, „FutureScapes“ und „MultiTech“ wurden neue Konzepte für eine umweltfreundlichere Veranstaltungsbranche, immersive Technologien und modulare Techniklösungen vorgestellt. Panels, Keynotes und Ausstellungsformate zeigten, wie KI und smarte Systeme zunehmend Einzug in die moderne Eventgestaltung halten.
Fazit
Unterm Strich bleibt die Prolight + Sound ein relevanter Treffpunkt für die Branche – auch wenn sich die Messe derzeit in einer Übergangsphase befindet. Der klarere Zuschnitt und die Fokussierung auf Kernthemen können als Chance gesehen werden, zukünftige Veranstaltungen noch zielgerichteter und attraktiver zu gestalten. Frankfurt bleibt ein etablierter Standort mit Potenzial – wie dieses in den kommenden Jahren genutzt wird, bleibt spannend. Die nächste Gelegenheit, das live zu erleben, gibt es
bereits vom 24. bis 27. März 2026 – wenn die Prolight + Sound erneut ihre Tore öffnet.
Fotocredit: Messe Frankfurt/Jean-Luc Valentin
