Privatsphäre für deine Playlist: Darum solltest du alle Song-Favoriten für dich behalten

Privatsphäre für deine Playlist: Darum solltest du alle Song-Favoriten für dich behalten

Die meisten Spotify-Nutzer sind gespannt auf den persönlichen Jahresrückblick, den sie dort immer zum Ende eines Jahres abrufen können. Wie viele Stunden hat man wohl mit dem Hören von Tracks auf der Plattform verbracht? Und was waren die meistgehörten Songs und Künstler?

Spotify ermöglicht allerdings nicht nur, dir diesen Jahresrückblick selbst anzuschauen, du kannst ihn auch mit anderen teilen. Doch Studien zeigen, dass es 7 von 10 Spotify-Nutzern unangenehm wäre, ihre komplette Wrapped-Story 2021 öffentlich zu teilen.

Hier erfährst du, warum es klüger ist, dich gegen das öffentliche Teilen deiner Spotify-Wrapped-Liste zu entscheiden.

So kann Spotify deine Privatsphäre gefährden

Diejenigen Streamingdienst-Nutzer, die sich nicht wohlfühlen dabei, ihren von Spotify erstellten Jahresrückblick öffentlich zu teilen, haben nicht ganz unrecht. Denn diese Aktivität und das Verwenden eines Musik-Streamingdienstes im Allgemeinen können ein Risiko für deine Privatsphäre darstellen.

Passwort-Inspirationen aus deiner Playlist

Wenn du deine Musik öffentlich teilst, solltest du dir darüber im Klaren sein, dass so mehr private Informationen über dich in Umlauf geraten können, als du dir vorgestellt hast.

Hacker sind immer auf der Suche nach möglichen Passwörtern, mit denen sie die Konten ihrer Opfer knacken können. Und tatsächlich kommt es recht häufig vor, dass Menschen Songzeilen, Titel oder Lieblingskünstler als Passwörter verwenden. Auch bei den Sicherheitsfragen taucht oft die Frage nach dem Lieblingssong oder -sänger/-in auf. Ist deine Spotify-Wrapped-Liste öffentlich zu sehen, kann sie als Inspiration für Kennwörter verwendet werden.

Wenn du also deinen Spotify-Jahresrückblick unbedingt öffentlich teilen möchtest, dann solltest du wenigstens darauf achten, dass deine Passwörter nicht in Bezug zu der Musik stehen, die du hörst.

Was Spotify alles über dich weiß

Dass Google und Facebook zahlreiche Nutzerdaten sammeln, um sie dann für Werbezwecke zu verwenden, ist für die meisten keine Neuigkeit mehr. Was viele allerdings nicht wissen, ist, dass Spotify den beiden Diensten mittlerweile Konkurrenz macht. Der Streaming-Anbieter bekommt nämlich viele Daten über dich auf dem Silbertablett serviert.

Zig Millionen Menschen nutzen Spotify täglich auf mehreren Geräten. Die meisten von ihnen bleiben dann auch in ihren Konten eingeloggt. Mit jedem Song, den du abspielst, mit jeder Playlist, die du erstellst und mit jedem angehörten Podcast, fütterst du Spotify mit neuen Daten. Je nachdem, ob du dir Playlists für dein Work-out anhörst oder solche für mehr Konzentration beim Lernen, kann der Dienst dann dafür sorgen, dass dir Werbung angezeigt wird, die zu deinen derzeitigen Aktivitäten und Stimmungen passen.

Um bei Spotify keine Werbung hören zu müssen, musst du ein kostenpflichtiges Abo abschließen. Darauf hat natürlich nicht jeder Nutzer Lust. Von 365 Millionen Hörern im Monat schließen ca. 165 Millionen ein Abonnement ab, während 200 Millionen sich lieber mit der Werbung abfinden – und hier kommen dann die individuell abgestimmten Werbeanzeigen zum Einsatz. Das gilt übrigens nicht nur für Spotify, sondern auch für die anderen bekannten Musik-Streamingdienste.

So kannst du deine Privatsphäre schützen

Egal, um welche Online-Aktivitäten es geht, du solltest immer versuchen, deine Privatsphäre so gut wie möglich zu schützen. Dies gilt auch bei der Nutzung von Musik-Streamingdiensten. Wir verraten dir, worauf du insbesondere bei Letzterem achten solltest.

Private Sessions aktivieren

Im Normalfall können alle Personen, die dir folgen, deine Aktivitäten auf Spotify sehen. Wenn du das vermeiden möchtest, kannst du eine private Session starten. Allerdings musst du diese immer wieder neu aktivieren, wenn du auf Spotify unterwegs bist. Öffne dafür die Einstellungen und klicke auf den Menüpunkt Social. Hier kannst du dann Private Session einstellen. Wenn du Spotify auf dem Desktop-PC nutzt, musst du dafür einfach nur den Pfeil oben rechts anwählen und auf Private Session klicken.

VPN nutzen für mehr Privatsphäre

Ein VPN ist ein virtuelles privates Netzwerk, mit dem du sicher und geschützt im Netz unterwegs bist. Du nutzt damit einen Server des VPN-Dienstes, wodurch deine eigene IP-Adresse verschleiert wird. Auch deine Online-Aktivitäten werden durch die Verwendung eines VPNs vor anderen verborgen. So machst du potenziellen Hackern das Leben schwer, und schützt deine privaten Daten.

Bei einigen Anbietern kannst du ein VPN gratis testen, bevor du ein Abonnement dafür abschließt.

Datenschutz-Einstellungen über die Desktop-App vornehmen

Wenn auch deine Follower, dank der privaten Session, nicht mehr sehen können, was du hörst, so kann es der Streaming-Anbieter selbst dennoch. Wenn du die Spotify-Desktop-App öffnest, kannst du noch ein paar Datenschutz-Einstellungen vornehmen – auch wenn diese recht versteckt sind.

Falls du verhindern möchtest, dass Spotify Cookies sammelt, kannst du folgendermaßen vorgehen:

Öffne Spotify und klicke auf deinen Benutzernamen. Wähle Einstellungen und scrolle nach unten zu Erweiterte Einstellungen anzeigen. Hier findest du die Schaltfläche Cookies blockieren.

Im Einstellungsmenü der Desktop-App kannst du auch entscheiden, ob deine neuen Wiedergabelisten öffentlich sein sollen und ob du deine Höraktivitäten teilen möchtest. Du kannst auch bestimmte Wiedergabelisten ausblenden, indem du sie direkt anwählst und die entsprechende Option anklickst.

Fotocredit: Pexels


DJ Mag Redaktion

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