PAROOKAVILLE CEO Bernd Dicks: „Wir schreiben den Sommer 2021 nicht ab!”

PAROOKAVILLE CEO Bernd Dicks: „Wir schreiben den Sommer 2021 nicht ab!”

Es ist wieder soweit: Es gibt eine neue Folge des Bootshaus Podcasts. Dieses Mal bekommt ihr allerdings keine spannenden Infos von einem DJ zu hören, sondern von einem der bekanntesten Festivalveranstalter Deutschlands – Bernd Dicks! Was er wohl über das PAROOKAVILLE Festival und über die Zukunft der deutschen Eventbranche zu erzählen hat?

Bootshaus Podcast mit Bernd Dicks von PAROOKAVILLE

Bernd Dicks ist Geschäftsführer des einzigartigen PAROOKAVILLE Festivals. Jährlich lädt er tausende Festivalbegeisterte dazu ein seine EDM-Phantasie-Stadt in Weeze zu besuchen. In der aktuellen Ausgabe des Bootshaus Podcasts gibt der Unternehmer packende Behind-The-Scenes-Einblicke darüber, was es bedeutet ein Mega-Event zu leiten und erzählt zudem, wie es seiner Ansicht nach um die Eventbrache in Deutschland steht.

Klare Perspektive benötigt

Für Bernd ist eines klar: Festivals brauchen für 2021 eine klare Perspektive! Denn schon jetzt muss vorgeplant, und Rechtliches mit den Ordnungsbehörden abgeklärt werden. „Wir brauchen teilweise neun Monate Vorlauf um z.B. die riesige Mainstage zu planen, Künstler zu buchen oder 60km Bauzäune und hunderte Toiletten zu bestellen.“ Auch macht sich das PAROOKAVILLE-Team mit anderen Veranstaltern zusammen viele Gedanken darüber wie die Festivals 2021 trotz Corona stattfinden können. “Ein Festival mit Abstand, Maske tragen und Alkoholverbot, können wir uns nur schwer vorstellen”, so der Veranstalter. Deshalb würden gerade viele Fragen zum Impfstoff oder auch Schnelltests für Gäste unter den Festival-Veranstaltern europaweit diskutiert.

Während des Podcasts spricht der Ex-1Live-Radiomoderator ebenfalls darüber, dass es durch die Pandemie ein Umdenken bei den Menschen in Bezug auf Events gegeben hat. Durch die potentielle Ansteckung mit dem Virus seien Festivalgänger vorsichtiger geworden. Neben diesem Sinneswandel habe sich gleichzeitig auch die Eventbranche selbst verändert. Alle großen Festivals gehen mit virtuellen Events an den Start und versuchen so zumindest ein bisschen Festival-Feeling an den Start zu bringen.

Komplett animierte Festivals findet Bernd allerdings viel zu steril. Deshalb haben Bernd und sein Team auch eine Art Mini PAROOKAVILLE mit starkem Line Up und den erlaubten 100 Gästen pro Tag im vergangenen Sommer veranstaltet, was bei der Community Begeisterung ausgelöst hat. Über 2,5 Millionen Menschen haben eingeschaltet und zuhause mit Freunden gefeiert. Retrospektiv betrachtet, ist Bernd froh darüber, dass die virtuellen Parties zu keinen Game-Changer geworden sind und die Emotionen beim Feiern immer noch oberste Priorität haben.

„Menschen wollen Menschen sehen und mit Menschen feiern.“ 

“Ich habe in meinem Leben noch nie so viel gearbeitet wie für PAROOKAVILLE”

Im Podcast ging es auch um persönliche Hintergründe und Geschichten des Veranstalters: Bernd arbeitete lange Zeit als Radio- und TV-Journalist und hatte eigentlich nie geplant ein so großes Mega-Event wie PAROOKAVILLE auf die Beine zu stellen. Doch wie das Schicksal es so wollte, kam alles anders als geplant: Er und zwei Kumpels organisierten seit 2011 eine Beachparty in ihrem Heimatdorf Weeze. Die Nachfrage für das Event wurde immer größer und 2015 kam der gewagte Sprung PAROOKAVILLE an den Start zu bringen. Doch trotz des überzeugenden Konzepts lief nicht immer alles gleich auf Knopfdruck.

„(…) das wissen nicht viele, ich habe wirklich von meinem Erspartem gelebt, um das Festival auf die Beine stellen zu können und hab damals sogar noch einen Privatkredit aufgenommen, weil uns ein Sponsor abgesprungen ist. (…) das waren die schlimmsten zwei Wochen meines Lebens.““

Hilfreiche Eigenschaft: “Wenn es stressig wird, werde ich ruhig.”

Wer im Festival Business arbeitet, benötigt eine Menge Stressresistenz. Das weiß keiner besser als Bernd Dicks. Selbst in schwierigen Situationen während des Festivals bleibt er nach eigener Aussage tiefenentspannt. Einen Grund dafür, sieht der Veranstlater dafür in seinem Bundeswehr-Dienst im Kosovo und in Afghanistan. Dort konnte sich Bernd seinen Pragmatismus aneignen und lernte bei “Nacht-und-Nebel-Aktionen”, in entsprechenden Situationen die Ruhe zu bewahren.

„Wenn du in so einen Bundeswehr-Einsatz gehst, da musst du vorher entsprechende Trainings machen, da wird auch Stress trainiert. Da gibt’s auch Übungsszenarien, wo man entführt wird (…)“

Zum Schluss ganz viele schöne Erinnerungen

Während des Podcasts kamen bei Bernd einige schöne Erinnerung in Bezug auf PAROOKAVILLE auf: So erzählte er davon, dass er von Steve Aoki gleich drei Mal persönlich angerufen wurde, weil dieser so glücklich über das Konzept seines Pizzaoki Food Trucks auf dem Festival gewesen sei. Ebenfalls erinnert er sich gerne an den Moment zurück, bei dem Armin van Buuren total happy mit seinem Big Mac im Backstage Bereich herumspaziert ist und den Mini-Pop-Up-McDonalds gefeiert hat. Ihr wollt noch von weiteren coolen Behind-The-Scenes-Stories hören? Dann wisst ihr ja, was zu tun ist …

Fotocredit: Felix J. Hild, PAROOKAVILLE 

Fun Fact

In so manchen DJ-Ridern stehen eine Menge interessanter Dinge, wie Bernd im Podcast erzählt. So bat ein DJ schon mal darum alle Telefonnummern der Bar Ladies im Backstage Bereich zu erhalten oder nur rote Gummibären serviert zu bekommen. Wie man mit solchen Wünschen umgeht? Die Antwort gibt’s im Podcast!


Marie Kaltenegger

Marie Kaltenegger