Neuer Leitfaden für britische Künstler nach Brexit
Mit dem Abkommen hatte man gehofft, dass das endgültige Austrittsabkommen zwischen Großbritannien und der EU besondere Rücksicht auf tourende Musiker nehmen würde – einschließlich freier, langfristiger Arbeitsreiseregelungen für Künstler und deren Crew. So wie es aber aktuell aussieht, bringt das aktuelle Abkommen neue Vorschriften, Zölle und Visabestimmungen mit sich, die solche Touren deutlich teurer und komplizierter machen werden. Das weckt weitere Befürchtungen darüber, was dieser erneute Schlag für die Erholung der britischen Musikindustrie bedeuten könnte, die vor den verheerenden Folgen der Coronavirus-Pandemie einen Wert von mehr als 5 Milliarden Euro hatte.
Unterschiedliche Einreisebestimmungen
Die Incorporated Society of Musicians (ISM) hat inzwischen einen Leitfaden über die Genehmigungen herausgegeben, die für Auftritte in Europa eingeholt werden müssen. Die Regelungen für Deutschland werden derzeit überprüft. Britische Staatsangehörige werden "höchstwahrscheinlich unter das [visafreie] ETIAS-Programm fallen, sobald es 2021 voll einsatzfähig ist", hieß es zuletzt. Sich für ETIAS zu qualifizieren bedeutet, dass keine Genehmigung für 90 Tage benötigt wird.
In anderen Ländern sieht es da aktuell etwas komplizierter aus: Belgien, Zypern und Italien verlangen von den Interpreten vor Einreise einige Unterlagen. Fehlen diese, ist die Einreise nicht möglich. In Ländern wie Polen und der Slowakei sind Genehmigungen für Künstler nur erforderlich, wenn ihr Aufenthalt im Land 30 Tage in 12 Monaten überschreitet, und in Norwegen muss die Polizei über eine Ankunft informiert werden, um im Land zu arbeiten.
Petition gestartet!
Es wurde eine Petition gestartet, die die britische Regierung auffordert, eine neue visafreie kulturelle Arbeitserlaubnis für tourende Künstler auszuhandeln, die bereits mehr als 220.000 Unterschriften gesammelt hat.
Fotocredits: Unsplash (Marcela Laskoski / Habib Ayoade)
Quelle: DJ Mag Official