Corona-Test-Event mit 5000 Menschen in Paris
„Das war super, das war ein Hammer-Konzert“, sagte Jean nach dem Event. „Selbst mit der Maske, kein Problem. Ich hätte nicht gedacht, dass ich sie die ganze Zeit trage, aber nach einer Minute war sie vergessen.“ „Man kann einfach vergessen was da draußen los ist. Das war toll“, sagte Baptiste. Beide gehören zu den 5000 glücklichen Menschen, die am Samstagabend am Pariser Corona-Test-Konzert teilnehmen durften, bei dem DJ Etienne de Crécy übrigens das Warm-Up spielte. Forscher wollen mit dem Test-Konzert herausfinden, wie hoch das Corona-Infektionsrisiko bei Großveranstaltungen ist.
Wenige Stunden vor dem Konzert sammeln sich die Menschen vor der Arena und zeigen ihre negativen Corona-Tests. Wie auch schon bei anderen Test-Events wurden sie drei Tage vor und am Tag des Konzerts getestet. Sieben Tage nach dem Event gibt es einen weiteren Test. Diese Daten werden dann mit jenen einer Kontrollgruppe aus 2500 Menschen verglichen, die den Samstagabend zu Hause verbringen mussten. Anders als beim Test-Konzert in Barcelona Ende März müssen die Teilnehmer aber keine FFP2-Masken tragen – eine medizinische Maske reicht.
„Wir haben Kameras, die filmen und wir können sehen, wie die Menschen die Maske tragen, wann und wie oft sie sie abnehmen. Wir hoffen, dass die Studie zeigen wird, dass Konzertsäle unter bestimmten Bedingungen keine Übertragungsorte sind und dass wir im Herbst auch drinnen wieder loslegen können.“
So sah es auf dem Test-Event in Paris aus
— nicola sirkis (@nicolasirkis) May 29, 2021
— A N T O I N E (@AntoineFindo) May 29, 2021
Gefördert vom Staat
Gekostet hat das Ganze 1,4 Millionen Euro, obwohl die französische Rockband Indochine an dem Abend auf ihre Gage verzichtete. Allein die Corona-Tests kosten 900.000 Euro. Finanziert wird das ganze vom Staat, der Stadt Paris und der Region Ile de France.
Wie auch schon die vorherigen Test-Events könnte das ein erster Schritt in Richtung Normalität sein – auch wenn das noch ein weiter Weg ist. Aber auch in Deutschland könnten solche Events bald wieder stattfinden. In NRW zum Beispiel liegt die Inzidenz am 30.5. bei 40,1. Bei unter 35 sollen ab dem 1. September wieder Musikfestivals mit bis zu 1000 Besuchern stattfinden können – mit Tests und Konzept. Auch Clubs sollen dann wieder öffnen, sogar ohne Personenbegrenzung.
Fotocredit: Spencer Davis