Kommentar: Ein Festival ist kein Karneval für Möchtegern-Beauty-Blogger!

Kommentar: Ein Festival ist kein Karneval für Möchtegern-Beauty-Blogger!

Festivals sind dazu da, um Musik zu hören und einfach mal die Sau rauzulassen. Egal, wie man dabei aussieht, Hauptsache es macht Spaß! Inzwischen sind die Events aber auch zum Hotspot aller geworden, die in den sozialen Medien cool aussehen wollen. Unsere Redakteurin Marie sagt: Schluss damit!

Beauty auf dem Festival, nein danke!

Erst vor wenigen Wochen hat das berühmt-berüchtigte Coachella Festival in Kalifornien stattgefunden. Dort treffen jährlich nicht nur Musiker der Extraklasse, sondern auch Stars und Sternchen aus der Szene aufeinander. Vor allem letzt-genannte nutzen das Festival dazu, um sich und ihre „It-Pieces“ auf Social Media zu präsentieren. Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch für andere Festivals ab. Immer mehr von diesen entwickeln sich zum Werbekanal und gleichzeitig auch zur Fotokulisse für “Beauty- und Mode-Instagrammer”. Aber mal ehrlich: Muss das sein?!

Alles nur für Instagram

Immer öfter wirkt es so, als ob einige Festivalbesucher nur noch auf Festivals gehen, um sich dort zur Schau zu stellen. Die neue Chanel Tasche soll ausgeführt und zusätzlich das aufwendige Make-up vom Stylisten hergezeigt werden. Schlappe drei Stunden braucht es, damit der Festival-Look dann steht. Nach den ganzen Vorbereitungen wird noch ein „Schnappschuss“ gemacht und schon können Marken und Partner auf dem neuen Instagrampost verlinkt werden. Und dann?

Dann wird non-stop auf’s Handy geguckt, um zu checken, wer das Bild bereits kommentiert hat. Was gerade so auf den Bühnen abgeht und welche Künstler ihre Performances zum Besten geben, ist egal. All das geht mir so richtig auf die Nerven! Sind Festivals nicht eigentlich dazu da, um sich voll und ganz der Musik zu widmen?

Ganz abgesehen davon – wozu eigentlich der ganze Schnickschnack im Gesicht und die teure Kleidung auf dem Festival? Die “Kriegsbemalung” läuft bei Hitze und Regen nur runter und verklebt nebenbei auch noch die Haut. Zusätzlich bekommt man Glitzer nur mühselig wieder weg und gute Waschmöglichkeiten gibt es bekanntlicher Weise meistens auch nicht. Da könnte man sich ja glatt die Frage stellen, ob sich das gesamte “Beauty-Tam-Tam” für ein bisschen Social Media Content wirklich lohnt…

Trends

Apropos: Warum muss jeder Lebensbereich – selbst das Festival – von “Schönheitsdruck” überschattet werden? Gerade auf Rave-Events sollte Beauty ein Randthema sein und nicht die ganze Geschichte bestimmen. Ein Festival ist kein Karneval für Möchtegern-Beauty-Blogger und soll auch nicht den Anschein erwecken, dass jeder im Hippie-, Glitter- oder Fransen-Look herumlaufen muss. Bekanntlich reichen für’s Hüftenschwingen nämlich auch ganz normale Jeans und Shirts aus…

Trends

Abschließend bleibt wohl nur zu sagen: Schluss mit dem ganzen Beauty-Gehabe! Es ist einfach nur anstrengend, macht einem selbst und anderen Druck und am aller schlimmsten: Die Musik wird komplett vernachlässigt. In diesem Sinne: Feiert den “Ranz-Look”!

Fotocredits: Unsplash, Coachella2019Style, looks4festivals

Fun Fact

Vergangenes Jahr war ein Trend besonders in – und zwar der "Glitzer-Po". Hierbei wird das gesamte Gesäß mit Glitter beklebt und zusätzlich werden noch fake Edelsteine auf die gewünschten Po-Stellen draufgemacht. Einfach schräg oder!?


Marie Kaltenegger

Marie Kaltenegger