Interview: Cuebrick’s Conference Radioshow feiert Jubiläum

Interview: Cuebrick’s Conference Radioshow feiert Jubiläum

Der gebürtige Pfälzer konnte im vergangenen Jahr einige Meilensteile für seine Karriere setzen. Dazu gehören unzählige Live-Auftritte, Releases auf Top-Labels und das Knacken seiner 100. Radioshow. Cuebrick gibt uns exklusive Eindrücke in das Leben eines DJs, Produzenten und Radiohosts und gibt wichtige Tipps für die, die es werden wollen!

Noch in der Silvesternacht hast du zusammen mit Julian Jordan auf der Bühne im Bootshaus gestanden. Wie war das Gefühl für dich in einem der besten Clubs der Welt zusammen mit einem Top-DJ ins neue Jahr zu rutschen?

Das war cool! Der Club ist für Deutschland was ganz Besonderes. Aktuell gibt es zwar zwei bis drei Clubs, die szenemäßig Ähnliches machen, aber dieses Feeling, was du im Bootshaus hast, ist einfach einmalig! Und dann auch noch Silvester und Headliner mit Julian Jordan zusammen… das hat richtig Bock gemacht.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Ein Beitrag geteilt von Cuebrick (@cuebrick_dj) am Jan 1, 2019 um 9:53 PST

Was war die verrückteste Silvesternacht, an die du dich erinnern kannst?

Das ist echt merkwürdig. Ich bin eigentlich gar nicht so der große Silvesterfreund. Wenn ich an Silvester jetzt nicht auflege, würde ich ein paar Freunde schnappen und mit ihnen auf eine Hütte fahren, um da Skifahren zu gehen.

Vor Silvester hast du deine 100. Cuebrick’s Conference Radio Show auf iTunes veröffentlicht. Wir gratulieren dir zu diesem persönlichen Meilenstein! Was meinst du, wie werden deine nächsten 100 Episoden aussehen?

Das ist immer interessant mit Radioshows. Ich mache alle zwei Wochen eine Show. Die Auswahl an Musik ist nicht immer so breitgefächert, wenn man damit eine Stunde füllen muss. 

Deswegen ist meine Radioshow natürlich gekoppelt an meinen „Signature Sound“, aber trotzdem immer beeinflusst von den aktuellen Musiktrends. Ich bin ich sehr gespannt, was neben Progressive House an anderen Musikgenres in Zukunft noch so alles kommen wird und was ich in meine Shows integrieren werde.  

Wie wird die Radioshow aufgenommen?

Eine Radioshow kostet dich einen ganzen Tag Arbeit. Du musst dir zunächst einmal die ganzen Demos besorgen. Dann musst du die Tracks nach deinem Geschmack sortieren, dass du da eine Linie rein bekommst. Am Ende wird alles sortiert.

Das Schöne ist, dass sich die viele Arbeit auszahlt. Du zwingst dich durch das regelmäßige Demo hören als DJ up-to-date zu bleiben. Das wirkt sich positiv auf deine Gigs aus. Und du kannst irgendwann bei 1001trackslists gelistet werden. Dadurch sehen andere Künstler, dass du sie spielst und schreiben dir eventuell.

Bei mir ist es mittlerweile so, dass die Radioshow in mehr als 70 Stationen weltweit auf Sendung geht. Auch in Deutschland sind es neben bigFM drei weitere. Du schaffst dir somit also auch ein Tool, um deine eigenen Singles zu promoten.

Cuebrick's Conference Radioshow

Welches Werkzeug benutzt du, um deine Radioshows aufzunehmen?

Früher bei meinen ersten Mixtapes habe ich alles noch analog gemixt. Das war auch immer witzig, aber hast du dich in der 50. Minute verspielt, durftest du alles nochmal neu machen. Wenn es dumm läuft, kann es dich dann auch schon mal 6 Stunden kosten, bis der Mix wirklich so ist, wie du ihn haben möchtest. 

Wenn du das aber ganz professionell machen willst, dann machst du das heute am Computer mit Programmen. 

Warum? 

Es geht ja nicht nur ums zusammen mixen. Es kann auch sein, dass ein Track, obwohl er harmonisch passt, dir an der Stelle nicht gefällt. Dann kannst du ihn schnell und unkompliziert austauschen. Es geht generell einfach alles viel schneller mit dem PC!

Jede DAW (Digital Audio Workstation) eignet sich gut dafür. Mein Favorit ist Ableton, weil es für Radioshows am leichtesten zu handhaben ist. Ein weiterer Geheimtipp ist Mixmeister. Das Programm ist vor allem für Anfänger geeignet, weil es einfach zu bedienen ist

Kommen wir zu deinem letzten Release auf Spinnin‘ Records. Der Track heißt „Wonderful Days.“ Das offizielle Musikvideo auf dem Spinnin‘ Youtube Channel zeigt eine Art „Mario rettet Prinzessin Peach“ Videogame. Wie kam es zu dieser Idee, ein solch EDM untypisches Video zu produzieren?

Die Ursprungsidee kam von mir. Was viele Leute gar nicht wissen: Den Song habe ich selbst gesungen. Die Stimme wurde mit allen möglichen Effekten bearbeitet, weshalb sie am Ende so künstlich klingt, dass man nicht mehr erkennt, wer wirklich gesungen hat. Generell wollte ich den Track so umsetzen, dass er sich richtig in den Kopf frisst. Die Originalmelodie des Ursprungsinterpreten Tony Ronald und der eingängige Text tun da natürlich ihr übriges. 

Mein Gedanke war, dass wir so eine Art „Mario rettet Peach und bekämpft Bowser“-Story daraus machen müssen. Mein Animator Leon Adam meinte, das wäre überhaupt kein Problem, und so kam es zu diesem Video. 

Hast du denn in deiner Jugend auch gerne gezockt? Oder machst du das jetzt immer noch gerne?

Mittlerweile zocke ich gar nicht mehr, ich habe leider überhaupt keine Zeit mehr dafür. Früher war das anders. Da war ich sogar aktiv in diversen Gaming-Clans, hauptsächlich für Counter Strike & Tactical Ops.

Zu guter Letzt musst du unseren Lesern verraten, welche dieser Tätigkeiten du persönlich am Liebsten machst? Ist das:

  1. Als DJ auf der großen Bühne zu stehen,

  2. Als Produzent im Studio für dich alleine zu sein und neue Ideen zu kreieren,

  3. Als Radio Moderator bei bigFM die nitroX Show zu moderieren oder

  4. Als Rouven Hager mit Freunden und Liebenden auf dem Bad Dürkheimer „Wurstmarkt“ (ein großes Volksfest in Rheinland-Pfalz) Weinschorle zu trinken und einfach mal abzuschalten?

Ich könnte das jetzt gar nicht in so eine Prioritätenliste ordnen. Wenn du auf der großen Bühne warst und die Radiomoderation gemacht hast, dann kommt auch mal wieder die Zeit, dass du dich freust mit deinen Kumpels eine Weinschorle zu trinken. Das erdet dich wieder. Ich glaube das ist so eine Art Kreislauf. Das eine bedingt das andere. Ich denke, dass man schon früh in seiner Karriere anfangen sollte, sich über so etwas Gedanken zu machen.

Vielen Dank für das Interview, CUEBRICK. Wir freuen uns auf die nächsten 100 Radioshows und die damit verbundenen Meilensteine!

Fotocredits: Cuebrick, Spinnin’ Records

DJs sind auch nur Menschen!

Cuebrick hat uns verraten, dass er die schlimmsten Szenarien in seinem Kopf durchspielt, bevor er sich live vor der Menschenmasse präsentiert. Habe ich alles dabei? Kommt der Shuttle rechtzeitig? Wird alles funktionieren? Erst mal an der Bühne angekommen meint er, dass die ganze Anspannung komplett verfliegt, als wäre nichts gewesen.


DJ Mag Redaktion

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