IMS Business Report 2022: Deutschland der EDM-Durchstarter

International Music Summit 2022

Jährlich veröffentlicht der International Music Summit einen analytischen Bericht über die wirtschaftlichen Entwicklungen der elektronischen Tanzmusik. Dabei werden verschiedene Daten, wie Radioplays, Ticketverkäufe oder Streamingzahlen sowie Faktoren aus dem vorherigen Jahr ausgewertet. Schließlich bietet die Konferenz Messen, Veranstaltungen und Talks, um eine Plattform für jegliche Player der Dance-Szene zu bieten.

Entwicklungen trotz Pandemie

Betrachtet man die Berichte der vergangenen Jahre, kann man anhand der Zahlen klar erkennen: Die Pandemie hat auch in der elektronischen Musikszene zu Einbrüchen geführt. Auch die prognostizierten Zahlen im Report des Jahres 2020 schienen relativ nüchtern.

Das Gegenteil ist eingetreten! Zahlen aus dem neuesten Bericht 2022 sind deutlich ins Positive gewachsen. Umsätze, Marktanteile und weiteren Zahlen verdeutlichen, wie es die EDM-Szene geschafft hat, sich der Situation der vergangenen Jahre anzupassen und umso stärker aus der Pandemie wieder herauszukommen.

Deutschlands DJs stechen hervor

Während im Jahre 2019 und 2020 die deutsche Musikindustrie vom Genre Hip-Hop dominiert wurde, schaffte die elektronische Musik sich im Jahr 2021 auf dem Erfolgstreppchen vorbeizumogeln. Mite einer stolzen Steigerung von 28 % der Interessenswerte von Musikhörern schaffte es Deutschland in die vier wichtigsten EDM-Nationen: USA, Großbritannien, Kanada und nun also auch Deutschland. Elektronische Musik sei beispielsweise im Radio mittlerweile komplett angekommen und findet auf dem kommerziellen Musikmarkt Platz. Schließlich sind unsere deutschen DJs wie Topic, Felix Jaehn oder Robin Schulz nicht mehr aus den Charts wegzudenken.

[In Germany,] growth is driven by commercial radio accepting commercial dance pop as one of, if not THE dominant genre. Artists like Robin Schulz,Alle Farben, Felix Jähn, Purple Disco Machine, Topic, etc have airplay hits and are heavily supported on every release – even with weaker singles. Airplay comes first and is the driver of success …”

Wolfgang Boss, Produzent & President A&R Sony Music, IMS Report (2022)

Weitere Zahlen zu: Innovation & Einkommen

Wie es sich der ein oder andere denken kann – auch das Thema rund um NFTs, Metaverse und Web3 findet man im IMS Report wieder. Ganze 64 % der Musik-NFTs aus dem Jahre 2021 stammen von unseren liebsten DJs und Produzenten der EDM-Szene.

Nicht nur, dass sie sich während Lockdowns viel mehr auf sich selbst konzentrieren konnten, sondern gerade Künstler aus dem elektronischen Bereich neigen dazu, sich neuen Trends und Technologien anzupassen. Hinzu kommt auch eine gewisse angestrebte Unabhängigkeit von großen Major-Playern. Das ganze spiegelt sich nicht nur in der technologischen Entwicklungen wie NFTs wider, sondern auch bei Social Media Trendplattformen wie TikTok.

Dem liegen jedoch nicht nur die Trends und positiven Entwicklungen zugrunde: Auch wenn die Zahlen einer Bewertung von 6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 nach viel klingen, sind es gerade einmal 1,2 % der „Recording Artists“ – Künstler, die regelmäßig Musik releasen – die über 65.000 US-Dollar verdienen. Vom Künstlersein leben kann damit also nur ein winziger Anteil. Es wird versucht, unabhängig und selbstständig, die besten Verdienstmöglichkeiten auszuloten, wie beispielsweise NFTs. Wir sind also gespannt darauf, wie sich die Dance-Szene weiterentwickelt, und auf den nächsten Report des IMS.

Fotocredits: Envato Elements