Grammys 2023: Beyoncé räumt in Dance-Kategorien ab

Grammys 2023: Beyoncé räumt in Dance-Kategorien ab

Sie ist nun der erfolgreichste Grammy-Star aller Zeiten: Beyoncé. Kein anderer Künstler hat mehr Grammys gewonnen als sie. Bei der Verleihung des bedeutenden Musikpreises am Sonntagabend hat die Sängerin vier Grammys abgeräumt – und konnte sogar die beiden Dance-Kategorien für sich entscheiden.

Beyoncé ist der beste Dance-Act der Grammys 2023

US-Sängerin Beyoncé hat den Rekord für die meisten Grammys aller Zeiten aufgestellt. Vier der begehrten Preise gewann der 41-jährige Superstar bei der Verleihung in Los Angeles und steht damit nun bei insgesamt 32. Damit überholte die Sängerin den 1997 verstorbenen Dirigenten Georg Solti. Er kam auf insgesamt 31 der Preise. „Ich versuche, nicht zu emotional zu sein […] und diesen Abend einfach nur zu genießen“, sagte die US-Amerikanerin bei der Preisverleihung.

Dass Beyoncé Preise bei der diesjährigen Veranstaltung abräumte, ist kein Wunder bei neun Nominierungen – so manch einer wunderte sich aber über die Kategorien, in denen die Sängerin nominiert war und schlussendlich gewann. Neben den Kategorien „Beste Darbietung – Traditioneller R&B“ und „Bester R&B-Song“ räumte sie nämlich auch in den Dance-Kategorien „Beste Dance-Aufnahme“ und „Bestes Dance-/Electronic-Album“ ab. Künstler wie Bonobo, David Guetta, Diplo, Odesza oder Rüfüs Du Sol gingen leer aus.

Ein Wermutstropfen für Beyoncé mag allerdings gewesen sein, dass sie in keiner der Hauptkategorien gewinnen konnte. Dort gewannen Lizzo mit „About Damn Time“ (Single des Jahres), Harry Styles mit „Harry’s House“ (Album des Jahres), Bonnie Raitt mit „Just Like That“ (Song des Jahres) und Samara Joy wurde als „Bester neuer Künstler“ ausgezeichnet.

Deutsche Sängerin Kim Petras schreibt Geschichte

Schauspielerin Viola Davis sorgte ebenfalls für Schlagzeilen. Sie wurde für das Audiobuch ihrer Autobiografie „Finding Me“ mit einem Grammy geehrt – und erreichte damit den sogenannten EGOT-Status. Sie gehört nun offiziell zu den 18 Künstlern, die alle vier großen Trophäen der US-Unterhaltungsbranche gewonnen haben: Emmy, Grammy, Oscar und Tony.

Und auch eine deutsche Sängerin gewann dieses Jahr einen Grammy. Sam Smith und die in Köln geborene Sängerin Kim Petras wurden mit der Single „Unholy“ in der Kategorie „Beste Popdarbietung eines Duos / einer Gruppe“ ausgezeichnet. Sie ist die erste Transperson in der Geschichte des Musikpreises, die einen Grammy gewann.

„Ich will nur all den unglaublichen Transgender-Legenden vor mir danken, die diese Türen für mich geöffnet haben, damit ich heute Abend hier sein kann. Ich bin an einer Autobahn mitten im Nirgendwo in Deutschland aufgewachsen. Und meine Mutter hat mir geglaubt, dass ich ein Mädchen bin. Ohne sie wäre ich nicht hier.“

Grammys für Purple Disco Machine und SWR Big Band

Weitere deutsche Künstler durften ebenfalls feiern, als bereits vor der Hauptshow um 17 Uhr Ortszeit Dutzende Grammys vergeben wurden. Dabei gewann unter anderem die Big Band des SWR. Sie wurde in der Kategorie „Bestes Instrumental- oder A-cappella-Arrangement“ für das Arrangement in „Scrapple From The Apple“ aus dem Album „Bird Lives“ ausgezeichnet. Der Dresdner DJ und Produzent Purple Disco Machine gewann am Sonntagabend ebenfalls einen Grammy. Er wurde für seinen Remix von Lizzos „About Damn Time“ in der Kategorie „Beste Remix-Aufnahme“ ausgezeichnet.

Purple Disco Machine
Bild: © Benjo Arwas

Fotocredit: J.ébeyThe Formation World Tour Milan (1), Ausschnitt, CC BY-SA 4.0

Facts

Der Grammy gilt als die höchste internationale Auszeichnung für Künstler und Aufnahmeteams. Er ist von der Bedeutung vergleichbar mit dem Oscar in der Filmindustrie. Die zugehörige Trophäe ist eine Grammophonskulptur in goldglänzendem Design. Für eine Auszeichnung in Frage kommen jeweils Veröffentlichungen vom Oktober des vorletzten Jahres bis einschließlich September des Vorjahres. Wurde also ein Album beispielsweise im Oktober 2002 veröffentlicht, konnte es nicht den Grammy im Jahre 2003, sondern erst 2004 erhalten. In jeder Kategorie werden von einer Jury jeweils fünf Kandidaten nominiert, bei Stimmengleichheit können sich auch mehr oder weniger Kandidaten ergeben. Im Januar werden die Nominierungslisten veröffentlicht. Die endgültigen Preisträger werden erst bei der offiziellen Verleihungszeremonie Anfang Februar bekanntgegeben.


Franz Liesenhoff

Franz Liesenhoff