Ghost Producing: Nicht alles ist schlecht daran!

Ghost Producing: Nicht alles ist schlecht daran!

Was passiert eigentlich im Alltag eines Ghost Producers? Hauptsächlich produziert er Songs für andere Künstler. Das kann entweder unterstützend oder auch komplett alleine geschehen. Manche Ghost Producer machen alles alleine, andere helfen nur bei Melodien oder bestimmten Sequenzen.

Aber das ist doch Betrug?

In der Welt der Musikfans herrscht teilweise großes Missverständnis, wenn es um das Thema Ghost Producing geht. Viele glauben, dass es Ghost Producing nur im EDM-Bereich gibt. Dabei existiert diese Art der Dienstleistung schon viel länger – und flächendeckend in allen Genres.

Das liegt vielleicht daran, dass wir unseren DJs viel näher stehen als anderen Künstlern. Wir fragen uns ständig, wie man bei so einem Kalender noch so viel Zeit für’s Studio findet. Wenn wir dann erfahren, dass ein großer Teil der Arbeit oder sogar der komplette Prozess an externe Dienstleister vergeben wird, sind wir schnell enttäuscht. 

Ghost Producing

Fans sind kritisch

Kritisch sind Fans vor allem, weil sie sich dadurch betrogen fühlen. Aber: Nicht alles ist schlecht am Ghost Producing. Es gibt auch einige positive Seiten.

  • Allein im EDM-Bereich entstanden durchs Ghost Producing große Hymnen und Songs, die uns ohne Ghost Producer verloren gingen. 
  • Endverbraucher profitieren von einer gesteigerten Gesamtqualität der Musik an sich.
  • Win-Win-Situation. Nicht jeder möchte mit den Folgen von Erfolg konfrontiert werden. Es gibt Leute, die sich einfach nicht wohl im Rampenlicht fühlen, aber dennoch gerne Musik machen und Geld verdienen wollen.

Aber was ist mit der Moral? Viele Musikliebhaber haben eine negative Einstellung gegenüber Ghost Producern, aber ist das überhaupt gerechtfertigt? Dazu kann man nur sagen, dass sich manche Menschen im heimischen Studio wohler fühlen als auf einer großen Bühne. Zudem ist zum Beispiel der Großteil der Musik, die wir im Radio hören, nicht komplett alleine vom eigentlchen Künstler produziert bzw. geschrieben worden.

Fazit: Verurteilt DJs oder andere Künstler nicht, die sich Ghost Producer mit an Bord holen. Am Ende ist es doch vor allem das Endprodukt, also der fertige Song, der gut sein muss und der darüber entscheidet, ob ein Künstler Erfolgt hat – oder nicht.

Wie steht ihr zum Ghost Producing? Lasst es uns hier auf Facebook wissen!

Wusstest du schon?

Beim Ghost Producing tritt der ursprüngliche Produzent alle seine Rechte gegen eine vereinbarte Gegenleistung ab. Das heißt also, dass er weder im Titel noch sonst wo in den Credits auftaucht.


DJ Mag Redaktion

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