Beim historischen Auftritt der Swedish House Mafia im Arthur Ashe Stadium in New York sorgte nicht nur die 360-Grad-Bühne für Schlagzeilen. Zuvor kam es zu einem Eklat: Der Experimental-Künstler Yves Tumor wurde von den Besuchern ausgebuht, beendete sein Set abrupt und wetterte anschließend heftig gegen das Publikum, die Stadt und sogar das Headliner-Trio.
Buh-Rufe statt Warm-up
Donnerstagabend feierten Axwell, Sebastian Ingrosso und Steve Angello als Swedish House Mafia einen Meilenstein: Sie waren die ersten elektronischen Headliner, die im Arthur Ashe Stadium in Queens mit einer spektakulären 360-Grad-Bühne gefeiert wurden. Ihr zweistündiges Set reichte von Klassikern wie „Antidote” bis zur Live-Premiere mit 070 Shake – ein Abend, der EDM-Geschichte schreiben sollte.
Doch der Start verlief holprig. Yves Tumor war als Support-Act gebucht und stellte das Publikum mit einer Mischung aus Techno, Neo-Psychedelia und Rock vor eine harte Probe. Buh-Rufe und Pfiffe begleiteten großen Teil seines Auftritts, bis Yves Tumor das Set vorzeitig abbrach – mit dem trockenen Kommentar: „I’m still getting paid for this.“
„Hell on earth“: Yves Tumors Wutrede
Auf Instagram eskalierte die Situation. Yves Tumor bezeichnete das Publikum als „corniest people I’ve ever seen“ und „sub humans“. New York bezeichnete er als „truly hell on earth“ – noch schlimmer als Los Angeles, Berlin oder Paris. In einem Video zerfetzte er ein Poster der Stadt – ausgerechnet am 11. September ein heikles Bild.
Doch damit nicht genug: In einer späteren Story spottete Yves Tumor sogar über die Headliner und sprach ironisch von der „Irish House Mafia“. Er veröffentlichte zudem Screenshots von Hassnachrichten aus den sozialen Netzwerken und versah sie mit Kommentaren wie: „That’s how much they loved it, they had that much energy to look me up. I truly love my stalkers.“
Genre-Clash als Auslöser
In den Diskussionen nach dem Abend wurde deutlich, dass der Bruch vor allem am musikalischen Gegensatz lag. Während die Swedish House Mafia für Mainstage-Melodien steht, setzte Yves Tumor auf harte Techno- und Rock-Elemente. Auf X schrieb ein User: „Es ist eine absurde Fehlbesetzung, einen Avantgarde-Künstler als Warm-up für die größten Mainstage-Stars zu buchen.“
Die Swedish House Mafia hat die Kontroverse bislang nicht kommentiert. Ihr Auftritt vor 23.000 Menschen im Arthur Ashe Stadium bleibt dennoch ein historischer Moment für die elektronische Musik – überschattet von einem Support-Act, der mit seinem Publikum krachend kollidierte.
Fotocredit: Isabella Corderas

Franz Beschoner
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