Nach drei ausverkauften Arena-Shows in Berlin zog es Drake am Wochenende ins legendäre Berghain. Gemeinsam mit dem DJ und Produzenten Gordo stand der Rap-Superstar stundenlang inkognito auf der Tanzfläche – ohne Security, ohne VIP-Bereich, mitten im Club. Sein Fazit: „Die Dance-Community ist so positiv.“
Vom Rap-Megastar zum Raver
Das Berghain ist seit zwei Jahrzehnten ein Mythos: Eine strenge Türpolitik, ein kompromissloser Sound und ein striktes Fotoverbot machen den Club weltweit einzigartig. Wer reinkommt, gehört für ein paar Stunden zur wohl geheimnisvollsten Party-Community der Welt – egal, ob Tourist oder Techno-Veteran. Dass Superstar Drake nach seinen drei ausverkauften Berlin-Konzerten genau hier vorbeischaute, sorgte deshalb für Aufsehen.
In der Nacht zu Montag tauchte er gegen 2 Uhr morgens mit DJ und Produzent Gordo am Eingang auf. Keine Bodyguards, kein Gefolge – nur die beiden auf dem Weg in den Techno-Tempel. Und tatsächlich: Die Tür öffnete sich. Drinnen verschmolzen Drake und Gordo fast drei Stunden lang mit der Menge, tanzten zu Industrial Techno und erlebten Berlins Clubkultur so roh wie selten zuvor.
Auf Instagram schwärmte Gordo anschließend: „Mit Abstand eines der verrücktesten Dinge, die ich je erlebt habe … Drake in der Crowd, der Techno hört – ohne Security.“ Auch Drake selbst zeigte sich beeindruckt: „Wow, alle hier sind so nett. Die Dance-Community ist so positiv.“
Für Gordo, der früher als Carnage bekannt war und mittlerweile als Melodic-Techno- und Tech-House-Künstler eigene Festivalformate wie Taraka aufzieht, war es mehr als ein Clubbesuch: Der Produzent hat mit Drake bereits Songs wie „Sideways“ und „Healing“ veröffentlicht. Die gemeinsame Nacht im Berghain unterstreicht seinen Anspruch, Hip-Hop und elektronische Musik zusammenzubringen und Weltstars wie Drake für die Energie des Techno zu begeistern.
Drake selbst hatte zuvor an drei Abenden hintereinander die Mercedes-Benz Arena in Berlin mit jeweils rund 17.000 Fans gefüllt. Anstatt Aftershow-Luxus zu genießen, entschied er sich für den rauen Untergrund. Besucher berichten, dass er auf der Tanzfläche erkannt wurde, freundlich mit allen sprach und die Atmosphäre sichtlich genoss.
So wurde aus dem Besuch eines Superstars ein Moment, der zeigt, wie universell die Wirkung von Clubkultur ist: Status und Genregrenzen verlieren ihre Bedeutung – am Ende zählt nur die Musik auf der Tanzfläche.
Fotocredit: Universal Music

Franz Beschoner
Head of Editorial / franz@djmag.de