Dank SoundCloud sollen DJs bald mit gestreamter Musik auflegen können

Dank SoundCloud sollen DJs bald mit gestreamter Musik auflegen können

Die weltweit größte Musikbibliothek SoundCloud hat jüngst große Neuigkeiten verkündet. Ab 2019 sollen mehr als 190 Millionen Songs auf DJ-Softwares wie Serato DJ und Traktor gestreamt und zum live Mischen genutzt werden können. Wie das funktionieren soll und ob SC damit Erfolge feiern könnte, erfahrt ihr hier.

Ist Streaming die Zukunft des DJing?

Streamingdienste wie Spotify, Apple Music, Google Music und YouTube Music profitieren von ihrer täglichen Neukundschaft. Seit Dezember 2016 bietet auch SoundCloud sein Hörer-Abonnement in Deutschland an. Nun möchte das deutsche Start-Up aber noch einen draufsetzen. 

Den Fokus legt das Unternehmen nun auf die Welt der DJs und die Software, die sie zum Auflegen brauchen. Eine riesige Musikbibliothek soll direkt auf die DJ-Software gestreamt werden, damit sie auf Events live gespielt werden kann.

Kerry Trainor, Chief Executive Officer des Unternehmens meint zu diesem Thema, dass es wichtig für den Workflow eines Künstlers sei, eine große Bibliothek an Songs vorrätig zu haben. DJs müssten sich mit dem neuen Angebot nicht mehr auf physische Medien beschränken und können sich durch die Freiheit, eine Vielzahl an Songs nutzen zu können, umfangreich inspirieren lassen.

“Until recently, digital workflows for DJs were limited to downloads and physical media, but streaming workflows are the future.”

 

Kollaborationen mit Giganten

Um dieses Projekt möglich zu machen, schloss sich die Musikplattform mit etlichen Software-Giganten zusammen. Einer von diesen ist das im Jahre 1996 gegründete Unternehmen Native Instruments, das mit ihren innovativen Produkten die bisherigen Marktführer sind. Ihre DJ-Software Traktor wird weltweit von mehr als 500.000 Künstlern genutzt. Erst vor kurzer Zeit brachten sie die dritte Version ihrer Erfolgssoftware heraus. 

Serato DJ ist der zweite Gigant, der auf dem Markt ebenfalls einiges zu sagen hat. Mit Software Programmen wie Pitch `n Time, Serato Scratch Live und Serato DJ Pro bietet die Firma Künstlern und Produzenten weltweit Premiumprodukte an. Der Hardware Hersteller Pioneer arbeitet schon länger mit der Firma zusammen und stattet seine Controller zusätzlich mit Lizenzen von Serato DJ aus.

Zusätzlich sollen auch DJ-Software-Programme wie Virtual DJ, DEX3, Mixvibes und DJuced von Hercules in der Lage sein, das Streaming-Verfahren von SoundCloud anzubieten. Damit wird einer Vielzahl an DJs, die Möglichkeit geboten, Streaming in ihre zukünftigen Projekte einzubringen.

Die Qualität muss stimmen!

Wie kann SoundCloud hohe Qualität gewährleisten? Schließlich wissen erfahrene Künstler, dass eine gewisse Klangqualität vorhanden sein muss. Schlechte Qualität wirkt sich bei größeren Anlagen auf Veranstaltungen oder in Clubs natürlich besonders negativ aus. Dies könnte eine der Ursachen sein, warum sich Streaming in DJ-Softwares bisher nicht durchsetzen konnte.   

SoundCloud Go+ ist hier das Stichwort: Über 190 Millionen Songs können offline, ohne Werbung und mit einer Qualität von 256 kbps gestreamt werden. Das alles verspricht das Unternehmen für Schlappe 9,99 € im Monat. Anbei kann erwähnt werden, dass die genaue technische Umsetzung uns dennoch leider nicht bekannt ist, da SoundCloud die Veröffentlichung dieser Errungenschaft für das kommende Jahr geplant hat.  

Wieso sollte SoundCloud damit Erfolge feiern?

Pulselocker war bereits ein Unternehmen, dass sich an der Idee von Streaming in DJ-Software-Programmen versucht hat. Das Unternehmen ist allerdings laut ihres Schreibens vom 10. November 2017 aufgrund einer „Kombination von Marktbedingungen und finanziellen Zwängen“ an der erfolgreichen Umsetzung ihres revolutionären Konzepts gescheitert.

Wieso sollte es also nun SoundCloud möglich sein, aus diesem Geschäft Profit für sich zu schlagen, wenn es Pulselocker schon nicht konnte? Ganz erhlich: Können wir euch (noch) nicht sagen. 

Fotocredit: SoundCloud

Schon gewusst?!

Soundcloud ging es wohl nicht immer so rosig. Im Geschäftsjahr 2015 soll Soundcloud bei einem Gesamtumsatz von 21 Millionen Euro einen Verlust von 51 Millionen Euro gemacht haben. 173 der 420 Mitarbeiter wurden entlassen, um - nach Aussage des Chefs Alexander Ljungs - das Unternehmen vor der sofortigen Pleite zu retten.


DJ Mag Redaktion

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