Ein Sandsturm mit Böen von bis zu 80 km/h traf das Burning Man Festival am Wochenende massiv. Zerstörte Camps, beschädigte Kunstwerke und ein zeitweise geschlossenes Gate sorgten in Black Rock City für den Ausnahmezustand. Auch Tage später ist die Lage noch immer angespannt, da weitere Unwetter über die Wüste Nevadas ziehen.
Sturm, Stillstand und Staus beim Burning Man 2025
Am Samstag, einen Tag vor dem offiziellen Start, fegte ein Sturm über das Playa-Gelände und riss Zelte und Installationen, darunter auch die ukrainische Kunstskulptur „Black Cloud“, nieder. Vier Menschen erlitten leichte Verletzungen. Der Zugang zur Stadt musste zeitweise komplett geschlossen werden. Erst am Sonntagmorgen öffnete das Gate wieder, doch damit begann für Anreisende die nächste Geduldsprobe: Vor dem Festival-Eingang stauten sich die Fahrzeuge stundenlang, zeitweise betrug die Wartezeit bis zu acht Stunden.
Neue Wetterwarnungen
Kaum hatte sich der Verkehr am Montag etwas entspannt, gaben die Veranstalter die nächste Warnung heraus. Über Black Rock City zogen erneut Gewitterwolken auf und es wurde vor Regen und starken Böen gewarnt. Am Dienstag erreichten die Unwetter schließlich das Gelände: Donner, Regen und auffrischender Wind zwangen die Camper, ihre Zelte zu sichern und aufeinander zu achten.
Trotz der widrigen Umstände zeigte sich der besondere Spirit des Festivals: „Burners“ halfen einander beim Wiederaufbau, teilten Ressourcen und hielten am Grundsatz „Leave No Trace“ fest. In den sozialen Netzwerken kursierten Bilder von eingestürzten Camps und surrealen Szenen im Staub, aber auch von Solidarität und Improvisation.
Burning Man als Kultur- und Musiklabor
Neben Kunst, Performance und Installationen ist Burning Man seit Jahren auch ein Ort, an dem internationale DJs und Produzenten mit exklusiven Sets fernab klassischer Festivalstrukturen auftreten. Zu den Acts für 2025 gehören unter anderem Adam Ten, ANOTR, Black Coffee, Carl Cox, Damian Lazarus, Francis Mercier, John Summit, Jonathan Kaspar, Layton Giordani, LP Giobbi, Nicole Moudaber, Patrice Bäumel und Vintage Culture. Gerade in dieser Verbindung aus elektronischer Musik, Gemeinschaft und künstlerischem Experiment liegt der weltweite Einfluss des Events, das trotz aller Wetterkapriolen nichts von seiner Anziehungskraft verliert.
Fotocredit: BLM Nevada, Burning Man 2014- Caravansary (15117239016), CC BY 2.0

Franz Beschoner
Head of Editorial / franz@djmag.de