TikTok als Plattform zum Durchstarten in der EDM-Welt
Tutorials bis hin zu süßen Hundevideos sind auf der Plattform TikTok vorzufinden. Auch selbst kann man im Handumdrehen TikToks erstellen, egal ob die Länge 15 Sekunden oder eine Minute beträgt. Anschließend kann man das Video mit einem eigenen oder fremden Sound aus der öffentlichen Mediathek versehen – genau diese Funktion verschaffte folgenden Dance-Artists einiges an Aufsehen.
Acraze:
Der wohl bekannteste EDM-Track, der durch TikTok viral ging, ist „Do It To It“ vom US-amerikanischen DJ & Produzenten Acraze. Die Tech-House-Nummer wurde bereits im August des vergangenen Jahres releast und kann mittlerweile Gold- in Deutschland, US, UK und Platinstatus in Kanada und Australien vorweisen. Im Interview mit Billboard berichtete Acraze, dass er vor dem großen Durchbruch, vielleicht mit einem Live-Gig pro Monat rechnen konnte und entsprechend völlig überwältigt sei, dass Festivals wie Tomorrowland und EDC Las Vegas nun zu seinem Tourkalender gehören.
Aaron Hibell
Cinematric Techno oder Trance Remix eines bekannten Liedes auf TikTok? Der wird wahrscheinlich von Aaron Hibell stammen! Der britische Produzent schafft es aktuellen Pop-Nummern, wie „Dejavu“ von Olivia Rodrigo oder „Levitating“ von Dua Lipa, einen komplett neuen Vibe zu verleihen oder remixte schon für House-Durchstarter John Summit. Auch sein Sideprojekt ATH kann einen offiziellen „Spaceman“ Remix des britischen ESC-Zweitplatzierten Sam Ryder vorweisen. Nicht nur, dass Hibells Edit von „Running Up That Hill“ – aktuell bekannt durch "Stranger Things" – innerhalb von zwei Tagen über zwei Millionen Views auf TikTok generieren konnte, so unterzeichnete er erst Anfang des Jahres einen Plattendeal mit dem von Pete Tong gegründeten Label FFRR Records. Vergangenes Wochenende konnte Hibell sogar seine Debütsingle „euphoria“ bei seinem allerersten Gig auf dem Mysteryland präsentieren.
Duke & Jones
Dass ausgerechnet ein Remix, der aus Spaß entstanden ist, gerade in jedem dritten Video auf TikTok als Sound genutzt wird, hätte das britische Duo wohl nie gedacht. Schließlich entstand der „My Money don’t jiggle“ Remix innerhalb einer Videoreihe von Duke & Jones, namens „Adding Autotune to random Videos“. Beim Original handelt es sich ursprünglich um ein Video des Journalisten Louis Theroux, der sich den Rap in den 2000er-Jahren für eine BBC Dokumentation ausgedacht hatte. Eigentlich machen Duke & Jones schon seit mehreren Jahren die EDM-Szene unsicher – dass aber ausgerechnet eine witzige Remixidee über 75 Millionen Views generiert, hatte wohl keiner ahnen können.
Leondis
Stell dir vor, du bist erst 19 Jahre jung und produzierst aus Spaß einen Remix für die neue Single von The Chainsmokers. Ohne über große Reichweite zu verfügen, plötzlich melden sich ausgerechnet Drew und Alex höchst persönlich und wollen diesen Remix offiziell veröffentlichen. Genau das passierte Leondis, US-Newcomer. Nicht nur, dass er nun so einen starken Track zu seiner Diskografie zählen kann, sondern stand Leondis am großen Formel-1-Wochenende im Mai sogar mit Zedd hinter den Turntables.
Fotocredit: Aaron Hibell