Unsere Redaktion war zum ersten Mal beim Nameless Festival in Italien. Die Organisation war vorbildlich, die Atmosphäre einzigartig und das Line-up vielseitig. Verbesserungsbedarf besteht beim Essen und bei der An- und Abreise.
Das Nameless Festival hat Norditalien in einen Dancefloor verwandelt
Mit Musik, See- und Alpenblick wurde auf dem Gelände „Al Bione“ in Lecco beim Nameless Festival 2025 erneut italienische Festivalkultur zelebriert. Vor der imposanten Kulisse in den Bergen der Lombardei feierten mehr als 90.000 Besucher ein Wochenende lang mit Acts aus aller Welt. Von Samstag bis Montag standen 100 Künstler auf den Bühnen – darunter Szenegrößen wie Armin van Buuren, Martin Garrix, The Chainsmokers, Oliver Heldens, Don Diablo, Tommy Cash und Luca Agnelli. Das Line-up deckte eine breite musikalische Spanne ab, die sich in der Gestaltung der vier Bühnen widerspiegelte: Auf der Main Stage, in der Fructis Arena, im Nameless Tent by Molinari und in der Red Bull Energy Zone wurde von Dance und House über Techno und Hard Techno bis Hip-Hop nahezu jedes Genre abgebildet.
Neben der Musik wusste das Festival auch mit seinem Setting zu überzeugen: Kurze Wege, ein durchdachtes Gelände-Layout und die Nähe zum Wasser machten die Location zu etwas Besonderem. Wer eine Pause vom Feiern brauchte, konnte sich an einem der ruhigeren Orte mit Blick auf die Berge zurückziehen – eine Seltenheit im dicht getakteten Festivalzirkus. Zudem gab es zahlreiche Aktivitäten.
Definitiv verbesserungswürdig ist das Essens-Angebot. Hier gab es nur Burger, Sushi, Kebab und Pommes. Klar, auf einem Festival muss es schnell gehen, und das Essen war auch wirklich in Ordnung, aber gerade bei einem 3-Tages-Festival sollte die Auswahl schon größer sein. Gesunde Snacks suchte man vergeblich. In diesem Bereich sind einige deutsche und europäische Festivals dem Nameless etwas voraus.
Ein weiterer (kleiner) Kritikpunkt ist die An- und Abreise zum Festival. Wer campt, hat diese Probleme nicht. Wer jedoch abends nach dem Festival abreisen möchte, muss viel Geduld mitbringen. Viele Straßen sind gesperrt, es entstehen Staus und es dauert lange, bis man vom Festivalgelände wegkommt. Das ist aber bei vielen europäischen Festivals so. Unabhängig davon, wie gut die Organisation ist, kommt es zu Verkehrsproblemen, wenn viele Menschen gleichzeitig nach Hause wollen.
„Unser Ziel war es, die Festivalerfahrung im Vergleich zum Vorjahr weiter zu verbessern – weniger Stress, mehr Atmosphäre“, so Alberto Fumagalli, Gründer und CEO von Nameless. Das Konzept scheint aufgegangen zu sein. Der Spagat zwischen Großevent und entspanntem Erlebnis hat überzeugt. Auch die enge Verbindung zur Region ist ein zentraler Bestandteil der Festival-DNA – sowohl durch die Wahl des Geländes als auch durch zahlreiche Partnerschaften mit lokalen und nationalen Marken.
Ausblick auf 2026
Auch 2026 bleibt das Nameless Festival seinem Kurs treu und setzt auf Wachstum mit Weitblick. Die nächste Sommerausgabe findet vom 30. Mai bis zum 1. Juni 2026 in einer neuen Location statt – auf dem Gelände „Al Bione“ in Lecco. Eingebettet zwischen Seeufer und Alpenpanorama bleibt der Standort nicht nur logistisch attraktiv, sondern unterstreicht auch den regionalen Bezug des Festivals, das 2013 in der Provinz Lecco seine Anfänge nahm.
Bevor es im Sommer weitergeht, feiert das Nameless Festival im Februar ein besonderes Comeback: Die Winter Edition findet am 14. und 15. Februar 2026 in Barzio statt, einem kleinen Bergdorf in der Valsassina, das bereits zwischen 2015 und 2019 Austragungsort war. Mit dieser Rückkehr verbindet das Festival seine Wurzeln mit neuer Energie und bringt sein Konzept erstmals in der kalten Jahreszeit auf die Bühne.
Der Vorverkauf läuft bereits unter namelessfestival.it. Neben Einzeltickets sind auch Kombi-Abos für das Sommer- und das Winterfestival erhältlich – ideal für alle, die das Jahr mit einem doppelten Nameless-Erlebnis planen.
Fotocredit: Philipp Mathes
