Zonderling über Anmachsprüche, Selbstliebe und die eigene Insel

Zonderling über Anmachsprüche, Selbstliebe und die eigene Insel

Zonderling, bestehend aus Martijn van Sonderen und Jaap de Vries, hat am Freitag mit „I DO“ seine neue Single veröffentlicht. Unsere Autorin Marie hat mit Jaap ein bisschen darüber philosophiert, wie schön es wäre, sein eigenes Partylabel zu gründen. Ob seine Eltern auf seiner Party auf der Gästeliste ständen, warum Jaap glaubt, dass die meisten Anmachen nicht ziehen und wie er über Selbstliebe denkt, lest ihr hier!

Hallo! Jaap, angenommen du müsstest ein Event schmeißen und nicht als Zonderling hinter den Turntables stehen. Wie würdest du deine perfekte Party umsetzen?

Also um ehrlich zu sein, habe ich schon viel Erfahrung im Organisieren von Partys. Ich habe früher ganz unterschiedliche Events umgesetzt, mal mit Filmen, Musik, Kunst und auch Performing-Arts waren dabei. Ich glaube daher, das ich so etwas machen würde – einfach eine Party, bei der man als Gast ganz viel erleben kann.

Und gäbe es auch ein Motto? Beispielsweise Bad Taste oder die 20iger?

Nein ich glaube ein Motto würde ich nicht machen. Was ich allerdings machen würde, ist Showcasing. Ich würde die Menschen – wie ich es damals in meinem alten Job gelernt habe – mit großen Acts auf das Event aufmerksam machen, aber sie dann mit etwas Unvorhersehbarem überraschen. Sie sollten so einen richtige Wow-Moment erleben.

Zonderling

 

Das ist ja mal ein guter Ansatz – aber wie würdest du dein neu gegründetes Partylabel nennen? Ideen?

Da Martijn und ich gerade an einer Radioshow arbeiten, die unter dem Namen Zone läuft, würde ich meine imaginäre Party auch so in die Richtung benennen.

 

Geht klar, und wen würdest du für die richtige Musik engagieren?

Puhhh, ich würde eine Menge Leute engagieren. Aber, wenn ich eine Wunschliste hätte, dann würde ich, Stephan Bodzin holen – Martijn ist nämlich ein Fan von ihm. Justice muss auch mit an Board. Ich denke, die Zwei wären die perfekten Headliner für die Veranstaltung. Zusätzlich würde ich noch meine Freunde einladen –  die wissen nämlich, wie man die Menge zum Beben bringt.

Okay, sonst noch wer?

Ja, ich würde noch Bands bitten bei mir aufzutreten – und zwar Indie-Elektronic Bands. Das wäre doch was!

Zonderling

Definitiv und welche Songs sollten die DJs spielen?

Justice müsste definitiv „Phantom Pt. 2“ auflegen und Stefan Bossen sollte am besten „Sonnenwind“ oder „Vendetta“ spielen. Ich bin mir sicher, dass Martijn auch mit den Songs einverstanden wäre.

Wie steht’s mit deinen Eltern – wären die auch auf der Gästeliste?

Na klar, absolut! Meine Eltern kommen jetzt schon auf Gigs mit und sie mögen es richtig. Vergangenes Jahr habe ich sie sogar nach Ibiza mitgenommen, als ich im Ushuaïa mit Martin Garrix gespielt habe. Außerdem waren sie noch beim Sziget Festival in Ungarn mit dabei – das war mal ein cooler Abend (lacht). Keine Party ohne meine Eltern!

Gut, na dann hätten wir das mit den Eltern auch geklärt. Ganz wichtig aber noch: Was ist der Drink des Abends?

Hier in den Niederlanden haben wir einen Drink der heißt Bounce. Der besteht aus Cola, Bacardi Lemon, Zitronen und Eiswürfeln – der Hangover ist da auch schon in Sicht (lacht).

Na wenn schon, denn schon, oder? Würdest du mir noch verraten, was der schlimmste Anmachspruch wäre, den man auf deiner Party bringen könnte?

Gute Frage (überlegt). Ehrlich gesagt bin ich ja richtig schlecht in so etwas – mir kommen Anmachsprüche nie über die Lippen. Am besten man bringt einfach keinen. Ich glaube, kein Anmachspruch, zieht so wirklich. 

Keine schlechte Strategie! Nachdem wir die Basics besprochen haben, was würdest du nun mit dem Partylabel anstellen? Verkaufen?

Nein nein, ich würde Clubtouring machen – mich mit meinem neuen Label in verschiedenen Clubs einmieten und den Menschen auf unterschiedlichen Floors Attraktionen bieten.

Zonderling

Das klingt nach einem Plan! Apropos: Eure neue Single „I Do“ ist jetzt draußen. Was kannst du mir dazu erzählen?

Der Name des Songs hat eigentlich mit den Vocals zu tun. Lustiger Weise hatten wir den Song schon relativ lange in petto, aber noch nicht den richtigen Sänger dafür gefunden. Dann sind wir aber auf Andreas Moss gestoßen, der auch die Lyrics für den Song geschrieben hat. Dann hat alles wie die Faust auf’s Auge gepasst.

Und um was geht’s?

Wenn man ganz genau hinhört, dann wird man schnell verstehen, dass sich der Song um Selbstliebe dreht. Oft müssen wir erst lernen uns selbst zu akzeptieren – in unserem Musikvideo, das wir gerade dazu gemacht haben, kommt das sehr schön rüber.

Wie siehts bei dir und Martijn mit Selbstliebe aus?

Bei uns ist das nicht so ein großes Thema, wie das auch schon unser DJ-Name erahnen lässt. Wir sind so etwas wie die Außenseiter in der EDM Szene und ziehen unser Ding durch. Wir interpretieren Musik so, wie wir uns das denken. Wir sind sozusagen unsere eigene kleine Insel.

Eine letzte Frage noch: Was habt Martijn und du denn dieses Jahr alles noch so vor?

Wir haben eine Menge neuer Musik am Start. Einerseits haben wir radiotaugliche Songs, andererseits auch Tracks, die für den Club geeignet sind – wir experimentieren gerade ein bisschen an unserem Sound herum. Remixe wird es natürlich auch geben. Ich bin schon richtig gespannt, wohin uns das bringt.

Na und wir erst! Vielen Dank für das Interview!  

Photocredit: Zonderling

Wusstest du schon...!?

Diesen Sommer tourt Zonderling quer durch Deutschland. Bisher bestätigte Gigs sind unter anderem das ELEMENTS oder Open Beatz Festival. Jaap hat im Interview noch verraten, dass er Konzerte in Deutschland richtig feiert, da die Festivalbesucher immer so energiegeladen seien. Er freue sich schon darauf, nach Deutschland zurückzukommen.


Marie Kaltenegger

Marie Kaltenegger