VERO: Facebook-Killer oder Nebelkerze?

VERO: Facebook-Killer oder Nebelkerze?

Vielleicht habt ihr schon von der neuartigen Social Media Plattform gehört, die alle bisherigen Netzwerke übertreffen soll. Obwohl es „VERO“ schon einige Zeit gibt, erfährt die Plattform erst jetzt ihren medialen Aufschwung – warum nur?

VERO, wirklich wahr?

„VERO – True Social“, bedeutet auf Deutsch soviel wie „wahr – wirklich sozial“. Manch einer aber würde nun denken, nicht noch eine Plattform, bei der es um socialising geht, das „echt“ sein soll. Dennoch, fair enough: VERO macht es tatsächlich ein bisschen anders, als die Anderen. Denn die Plattform, die auch als App erhältlich ist, finanziert sich nicht durch Werbung oder Ähnlichem und ist auch nicht auf Algorithmen gestützt.

Interface und Nutzung

VERO sieht Instagram recht ähnlich und besitzt genauso einen Mainfeed, um Inhalte von Freunden und Co. zu sehen (die Inhalte werden einfach chronologisch aufgelistet, ohne Algorithmus). Das Interface ist eher in dunklen Grün- und Schwarztönen gehalten und wirkt dadurch ziemlich futuristisch. Über den Plusbutton kann man selbst Inhalte erstellen – dabei gibt es fast keine Limitationen.

Egal, ob man ein Musikstück, Fotos, Videos, Bücher oder Links hinzufügen will, der Kreativität sei freien Lauf gelassen. Die Posts können zusätzlich auch mit Hashtags oder Texten versehen werden, die auch wiederum geliked und kommentiert werden können. Umfassend gibt es alt-bekannte Funktionen, die vertraut sind, aber zu neuen Möglichkeiten führen und eine Erweiterung zu Facebook, Instagram und Co. sind.

Bonus: Es gibt eine Collections-Funktion bei der Beiträge eurer Freunde gesammelt werden, wenn man mal länger nicht online war.
VERO_Interface

Das Businessmodell

Das Businessmodell von VERO –True Social basiert, wie bereits erwähnt, nicht auf Werbeanzeigen, wie vergleichsweise bei Facebook, Instagram und Snapchat, sondern verlangt von ihren Kunden (Subscribes) ein kleines jährliches Entgelt für die Erhaltung der Plattform. Folglich kann sich das Netzwerk so finanzieren und ist nicht auf Firmen oder andere Werbekunden angewiesen.

Als kleinen Anreiz für die Nutzung der App hat VERO sogar der ersten User-Millionen das jährliche Entgelt erlassen. Zusätzlich generiert die Plattform auch durch „Affiliate-Marketing“ Geld. Dies bedeutet, dass wenn von Subscribern ein Produkt-Post getätigt wird und andere Subscriber wiederum darauf klicken oder das Produkt vielleicht sogar kaufen, die Plattform einen Anteil vom Verkaufsvorgang erhält.

Vero_Twitter

Was VERO anders macht

Abgesehen von der “Keine-Werbung- und Kein-Algorithmus-Politik”, geht es bei dem Social Media Netzwerk auch darum, seinen Content mit bestimmten Leuten zu teilen und auch ausgewählte Inhalte zu finden – man könnte es als „Smarter Sharing“ bezeichnen. Dabei kann man entscheiden, wer seine „engen Freunde“, „Freunde“ oder auch „Bekannte“ sind.

Entweder man folgt einer Person und diese folgt zurück oder man kann „Verbindungen“ eingehen, die eher formlos sind. Beispiel: Sollte euch euer Chef auf VERO adden, könnt ihr diesen als Bekannten einstufen und auch festlegen, dass nur Freunde und enge Freunde eure Posts des letzten Junggesellinnenabschieds sehen (ähnlich wie bei Facebook).

VERO_Sharing

Wie kann man sich anmelden?

Dafür wird nicht viel benötigt. Zuallererst wird, wie bei den meisten Social Media Netzwerken, eure Telefonnummer benötigt, sowie euer Name und et volià, dann kann es schon los gehen.

Wo ist die App erhältlich?

In App– und Google Playstores.

Fazit – das Potential

„VERO – True Social“ besticht sicherlich damit, dass man mehr, als nur Bilder und Videos posten kann und rennt so Instagram, Facebook und Snapchat vielleicht in naher Zukunft den Rang ab – fast scheint es so, als wolle die Plattform einen Menschen mit all seinen Aktivitäten und Hobbies zusammenfassen. Des Weiteren ist das Interface auch intuitiv und verlangt nicht viel Zeit, um sich „gut“ auszukennen.

Resümierend: Das Social Media Netzwerk, das auch als App erhältlich ist, hat zwar definitiv zukunftspotential und lässt Subscriber zumindest bislang damit in Ruhe, ständig mit Werbung und Co. bombardiert zu werden. Alleine der Zahlungsfaktor könnte ein Hindernis sein – aber wer keine Ads sehen will, muss auch seine Gratismanier ablegen. 

Fraglich ist aber vor allem, ob eine große Anzahl an Nutzern bereit sein wird, Facebook oder Instagram zu verlassen – oder zumindest die Hauptnutzung auf Vero umzustellen. Es bleibt auf jeden Fall spannend!

Credit: VERO

Fun Fact

Zumeist wird angenommen, dass sich Social Media schlecht auf die Schulnoten von Jugendlichen auswirkt. Das konnte jetzt aber durch eine erst vor Kurzem durchgeführte Studie widerlegt werden! Die Noten können sich sogar dadurch leicht verbessern, wenn via soziale Netzwerke über schulbezogene Themen geredet wird. Multitasking hingegen, ist schlecht – Lernen, Hausaufgaben machen und Social Media nutzen, das führt zu einer Überlastung des Gehirns.


Marie Kaltenegger

Marie Kaltenegger