Zehntausende Menschen protestieren bei „Unmute Us“
Seit Beginn der Corona-Pandemie finden in den Niederlanden keine Festivals statt – und der Veranstaltungsbranche reicht es. Hunderte von Künstlern und Festival-Veranstaltern zogen deswegen am Samstag durch sechs große Städte in den Niederlanden, um gegen die ihrer Meinung nach ungerechten Einschränkungen zu protestieren, die zur Absage von Festivals und anderen Veranstaltungen geführt haben.
Tausende andere Menschen nahmen ebenfalls an den „Unmute Us“-Demonstrationen teil und liefen und tanzten zum Beispiel hinter Lastwagen-Konvois.
— femiletta (@v4violetta11) August 21, 2021
— Joris Voorn (@jorisvoorn) August 22, 2021
— T In Techno (@TinTechno) August 21, 2021
Großveranstaltungen sind in den Niederlanden verboten
Die niederländische Regierung hat Großveranstaltungen wie Festivals bis mindestens 19. September verboten, weil sie die Ausbreitung der hochinfektiösen Delta-Variante befürchtet. Eintägige Veranstaltungen mit maximal 750 Besuchern sind für Personen erlaubt, die mit einer COVID-19-App nachweisen können, dass sie geimpft sind, kürzlich negativ getestet wurden oder sich von einem Corona-Fall in den letzten sechs Monaten erholt haben.
„Die Festivalbranche fühlt sich wie ein unerwünschtes Kind. Man hat das Gefühl, dass alle Branchen wichtig sind, nur unsere nicht.“
Die Organisatoren des Protests fordern die Aufhebung des Verbots zum 1. September. Sie verweisen auf Veranstaltungen in Übersee und die Rückkehr von Menschenmengen in Fußballstadien – mit dem Nachweis einer Impfung, einer Genesung von COVID-19 oder eines negativen Tests – als Beweis dafür, dass Menschen in großer Zahl zusammenkommen können, ohne dass die Infektionszahlen in die Höhe schnellen. So zum Beispiel auch beim Lollapalooza in Chicago. Die Behörden in Chicago gaben an, sie hätten 203 COVID-19-Fälle mit der viertägigen Veranstaltung in Verbindung gebracht, zu der 385 000 Menschen kamen.
„Es gibt so viele leidenschaftliche Menschen, die in dieser Branche arbeiten, und sie alle machen eine schwere Zeit durch. Wir wollen vorankommen und nicht stillstehen.“
Fotocredit: Amine M'Siouri