Swedish House Mafia im Interview: Ihr Comeback, ihr Album, ihre Zukunft

Swedish House Mafia im Interview: Ihr Comeback, ihr Album, ihre Zukunft

Bei der Swedish House Mafia geht es mit den News derzeit Schlag auf Schlag: Gerade erst sind sie als Closing Act beim Coachella aufgetreten, haben ihr neues Album „Paradise Again“ veröffentlicht und geben nun im Interview mit Zane Lowe von Apple Music Einblick hinter die Kulissen.

Swedish House Mafia im Interview mit Zane Lowe

Eine satte Stunde haben Steve Angello, Sebastian Ingrosso und Axwell mit Zane Lowe von Apple Music gesprochen. Das Quartett wirkt dabei sehr vertraut und vor allem entspannt – auch Witze über vergangene Fauxpas werden gerissen. Zu Beginn sprechen die vier darüber, wie die Entwicklung des neuen SHM-Imperiums vonstattenging. War dieses Comeback von Anfang an geplant? Axwell antwortet darauf mit einem klaren „nein“. Vielmehr hätte sich alles „step by step“ zusammengefügt, wie beispielsweise das Album, der erfolgreiche Auftritt auf dem Ultra Music Festival und die interne Zusammenarbeit. Auch wirken die Künstler sehr reflektiert und springen ab und an gedanklich zurück in die Vergangenheit. Offen sprechen sie darüber, dass ihnen die Swedish House Mafia über den Kopf gewachsen sei und jeder sein eigenes Ding durchziehen wollte.

„Swedish House Mafia became this monster experience and we had to feed it. (…) We were not ready to feed it, because we had also our own things, that we wanted to maintain. We were not ready to just focus on just Swedish House Mafia.”

Nach dieser kurzen Retrospektive dreht sich das Interview und fokussiert sich vor allem auf das neue Album „Paradise Again“. Steve Angello sei der Initiator für das Album gewesen, wie Sebastian Ingrosso erzählt. Dabei lacht er und meint, dass er sich auf dieses Unterfangen zwar gefreut hätte, aber wusste, dass das Werk eine einzige Challenge wird. Schließlich hat jeder der drei Virtuosen eine starke Meinung. Um den Sinn und Zweck des Albums zu erforschen, musste also ein klärendes Meeting her, zumal auch festgelegt werden musste, ob es mehr „rave“ oder „radio“ werden sollte.

„We met, we talked and then Steve dropped the bomb and said we have to do an album.”

Diese Feelings verkörpern die neuen Tracks

Der Prozess rund um das Album sei langwierig gewesen, wie Sebastian Ingrosso weiter erzählt. Die Zusammenarbeit ergab sich aus Musik-Mood-Boards, Recherchen und wuchs organisch. Der Name des Albums wurde dabei übrigens von lustigen und unvergesslichen Clubnächten inspiriert, die „Paradies ähnlich“ für das Trio gewesen seien. 

„We started to make a Paradise, that we grew up in.”

Gegen Mitte des Interviews erklären die drei, welche Feelings die neuen Tracks verkörpern sollen. Beispielsweise sollte „Home“ ein Track sein, den man samstagmorgens hört. Gegensätzlich stellt „Mafia“ ein einziges Drama dar, welches die SHM während ihrer Karriere durchleben musste. „Frankenstein“ wird von den Vocals von A$AP Rocky begleitet – mit ihm wollten Angello und Co. immer schon zusammenarbeiten. Die Studio-Session mit dem Rapper dauerte insgesamt nur drei Stunden, dann war das Werk auch schon vollbracht. „19:30“ stammt aus der Feder von Steve Angello und wurde mit einer analogen Drum-Maschine produziert. Der Song wurde nie gemixt und hätte eigentlich gar nicht auf das Album kommen sollen. Für ihre Fans haben die Schweden den Track „For You“ gemacht – dieser besteht aus unglaublichen 20 Vocals und repräsentiert eine ganz besondere Hommage an ihre treuen Anhänger. Letztlich sprechen Angello und Co. noch über die Zusammenarbeit mit Abel Makkonen Tesfaye aka The Weeknd und kommen ins Schwärmen. Fun Fact am Rande: The Weeknd hat nur einen Take für „Moth To A Flame“ benötigt. Für die SHM war das ein absolut surrealer Moment, wie sie erzählen.

„His melody structure is like heaven to us.“

Was bringt die Zukunft?

Wo es 2022 noch hingehen wird? Steve Angello erläutert, dass sich vor allem die Underground-Musik-Szene weiterentwickelt. Eine neue musikalische Revolution passiert gerade – und dieser will sich die SHM wohl anschließen. Wie Axwell erklärt, war es eine aktive Entscheidung, die Zusammenarbeit wieder anzugehen und das Projekt Swedish House Mafia zum Leben zu erwecken.

„This time it had to be an active choice, to be Swedish House Mafia again.”

Das gesamte Interview:

Fotocredit: Rukes

Fun Fact

Während des Interviews erzählt Sebastian Ingrosso, dass er bei einem Mega-Konzert mit 60.000 Menschen ohnmächtig geworden sei. Als er gerade dabei war, ins Miko zu sprechen, um seine Fans zu begrüßen, hatte es ihm den Boden unter den Füßen weggezogen. Als er auf der Stage lag, brachte der damalige Manager eine Sauerstoff-Maske und Ingrosso war wieder auf den Beinen, um zu performen. Was für eine Story!


Marie Kaltenegger

Marie Kaltenegger