Corona: Ansteckungsgefahr gering, wenn Masken getragen und Räume belüftet werden
Bereits im vergangenen Jahr haben Experten der Universität Halle Untersuchungen vorgestellt, die belegen, dass unter Einhaltung verschiedener Hygieneregeln Konzerte besucht werden können, ohne ein erhöhtes Infektionsrisiko. Damit hatten sie Hoffnung geweckt, dass Clubs im Jahr 2021 möglichst bald wieder öffnen. Doch seitdem sind die Infektionszahlen weltweit gestiegen und Clubs und Konzerthallen müssen weiterhin geschlossen bleiben.
Das Beispiel in Dortmund zeigt: Kein erhöhtes Risiko
Jetzt wurde vom Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut mit Unterstützung des Umweltbundesamtes die nächste Studie durchgeführt. Eine Hightech-Attrappe simulierte bei der Untersuchung die menschliche Atmung im Dortmunder Konzerthaus, das Platz für 1.500 Besucher bietet. Das Ziel: Man wollte herausfinden, wie sich die Ausbreitung der Aerosole verhält. Nach aktuellem Stand der Wissenschaft werden Sars-CoV-2 Viren über Aerosole / Tröpfchen beim Ausatmen / Sprechen von Person zu Person übertragen / verbreitet.
Das Ergebnis: Mit Mund-Nasen-Schutz sowie ausreichender Frischluftzufuhr über die vorhandene raumlufttechnische Anlage gibt es praktisch keine Beeinflussung durch Prüfaerosole auf allen Nachbarplätzen eines emittierenden Probanden. Heißt konkret: Die Gefahr von Infektionen durch Aerosol-Übertragung im Saal ist ausgeschlossen.
Ergebnisse lassen sich auf andere Konzerthäuser und Clubs übertragen
„Konzertsäle und Theater sind keine Orte der Infektion“, sagt Dr. Raphael von Hoensbroech, Direktor des Konzerthauses Dortmund, in einem Interview nach Veröffentlichung der Ergebnisse. „Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass die Politik eine wissenschaftlich fundierte Entscheidungsgrundlage braucht. Mit unserer Studie wollen wir dafür sorgen, dass Konzerthäuser und Theater bei ihrer Wiedereröffnung wieder ausreichend Publikum aufnehmen können.“
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die Ergebnisse auf andere Veranstaltungsorte ähnlicher Größe und Bauart übertragen lassen.
Fotocredit: Unsplash (Antoine Julien)