Insgesamt werden an diesem Wochenende 225.000 Besucher aus Dutzenden Ländern nach PAROOKAVILLE pilgern, um drei Tage lang „Madness, love and pure happiness“ zu feiern. Doch wie hat alles angefangen? Ganz einfach: Am Anfang war alles nur eine kleine Beachparty.
PAROOKAVILLE: Von der Vision bis zum ersten Festival
Als 1LIVE-Reporter war Bernd Dicks 2010 in Duisburg hautnah dabei, als die Loveparade tragisch endete. Der gebürtige Weezer spürte im Anschluss ein Vakuum in der elektronischen Festivallandschaft – und gleichzeitig den Wunsch, etwas Neues zu schaffen. Ein Event mit Vision, das mehr als nur Musik bietet.
„Nach der Loveparade war ein regelrechtes Vakuum in der elektronischen Festivallandschaft entstanden. Der Hunger nach etwas Neuem war groß.“
Bernd Dicks, Aachener Zeitung
Zunächst organisierte Bernd Dicks gemeinsam mit seinen Freunden Norbert Bergers und Georg van Wickeren eine lokale Beachparty, doch das Format platzte schnell aus allen Nähten. Im Jahr 2014 kamen bereits 5000 Besucher und der Weezer Rathausplatz war zu klein. Die Lösung war das Gelände des Flughafens Weeze, wo bereits das Hardstyle-Festival Q-Base stattfand. So entstand die Idee zu PAROOKAVILLE.
Zwei Jahre lang arbeiteten die Gründer am Konzept. Bernd brachte seine Medienerfahrung ein, während sich Norbert und Georg um die technische Umsetzung kümmerten. Unterstützung kam vom Bootshaus-Booker Ulrich Rauschenberger. Vorbilder wie das Tomorrowland oder der Electric Daisy Carnival lieferten Inspiration, doch kopiert wurde nichts. Stattdessen entstand die Vision einer fiktiven Stadt, die nur einmal im Jahr existiert. Für die erste Mainstage wurde sogar der Bühnenbauer von Tomorrowland engagiert.
Von 0 auf 100 in drei Jahren
2015 feierte das PAROOKAVILLE seine Premiere – mit fünf Bühnen, rund 80 Acts und 40.000 Besuchern. Mit Acts wie Alesso, Armin van Buuren oder Steve Aoki wurde internationales Flair geschaffen. Trotz Kinderkrankheiten überzeugte das Konzept: Es war aufwendig gestaltet, emotional erzählt und der Umgang mit Kritik war offen.
Bereits 2016 war das Festival ausverkauft, noch bevor das Line-up bekannt war. Die Fläche wuchs auf 80.000 m² und das Publikum auf 50.000 Personen pro Tag. Ein Jahr später wurde das Event auf drei Tage ausgeweitet, mit 60.000 Tagesbesuchern, 100.000 Vorregistrierungen und 72.000 verkauften Tickets in nur vier Stunden. Nach nur drei Jahren war das PAROOKAVILLE das größte elektronische Festival Deutschlands und zählte weltweit zu den fünf größten.
Magische Momente & Mega-Shows
2018 brach das PAROOKAVILLE erneut alle Rekorde und war zum vierten Mal in Folge ausverkauft. Das Festival lockte nicht nur ein begeistertes Publikum, sondern auch einige der aktuell gefragtesten DJs der Szene an. Martin Garrix rockte die Bühne, und das fulminante Closing spielte Hardwell – eine Premiere für das Festival. Doch damit nicht genug: Der Auftritt von KSHMR sorgte für zusätzliche Ekstase. Mit einer spektakulären Live-Show, für die er 20 talentierte indische Künstler mitgebracht hatte, bewies KSHMR, dass er ein wahres Bühnengenie ist. Dieses atemberaubende Spektakel hatte es vor dem PAROOKAVILLE nur einmal gegeben, und zwar beim Ultra Miami. Es war ein wirklich unvergessliches Jahr voller Musik, Energie und Magie.
Im fünften Jahr wurde erstmals mit mehr als 300 DJs gefeiert, darunter Above & Beyond, Alesso, The Chainsmokers, DJ Snake, Oliver Heldens, Sven Väth, W&W und Yellow Claw. Insgesamt 210.000 Besucher pilgerten nach Weeze und Steve Aoki war sogar mit einem Cateringstand seiner eigenen Marke Pizzaoki vertreten.
Comeback nach der Zwangspause
Nachdem PAROOKAVILLE 2020 und 2021 abgesagt werden musste, ging es 2022 mit Rekorden weiter. Erstmals besuchten 225.000 Besucher das Festival und feinste elektronische Musik, gepaart mit extravaganten Bühnen, Laser, Feuerwerk und Lichterketten sorgten für eine einzigartige Atmosphäre. Die Stadt, die es nur einmal im Jahr gibt, war wieder bis ins kleinste Detail liebevoll gestaltet.
Der Weg zum Jubiläum
In den Jahren 2023 und 2024 untermauerte das PAROOKAVILLE seinen Status als Deutschlands größtes elektronisches Musikfestival: Mit jeweils 225.000 Citizens, ausverkauften Veranstaltungen und einem enormen kreativen Ausbau. 2023 punktete das Festival mit detailverliebten Kulissen und fantasievollen Stadtelementen sowie einem hochkarätigen Line-up mit Künstlern wie Kygo, The Chainsmokers, Hardwell und Steve Aoki. 2024 folgte der nächste Schritt: Mit dem neuen „Theatre District“, einer imposanten Mainstage im „Bill’s Green House“-Design und Überraschungsmomenten wie dem Secret-Gig von Tokio Hotel wuchs die City of Dreams weiter. Parallel dazu wurde die Infrastruktur optimiert und der ING-Livestream erreichte Millionen Fans weltweit. Mit dem symbolischen Abschied von der Bills Factory Stage begann die Vorfreude auf das große zehnjährige Jubiläum im Jahr 2025.
PAROOKAVILLE 2025
Nun öffnet PAROOKAVILLE vom 18. bis zum 20. Juli 2025 erneut seine Tore. Alle Visa sind erneut vergriffen und es werden wieder 225.000 Bürger am Airport Weeze erwartet. Mehr als 300 DJs aller elektronischen Genres treten an den drei Tagen auf 13 Bühnen auf. Für alle, die nicht live dabei sein können, bietet PAROOKAVILLE einen exklusiven Livestream an. Alle Informationen dazu findet ihr in Kürze bei uns.
Fotocredit: Moments Fotography / Robin Böttcher

Franz Beschoner
Head of Editorial / franz@djmag.de