„Paradise Again“: Das ist das neue Swedish House Mafia Album

„Paradise Again“: Das ist das neue Swedish House Mafia Album

Auf diesen Moment haben EDM-Fans lange gewartet. Das neue Swedish House Mafia Album „Paradise Again” ist endlich draußen. Wir haben genauer reingehört und können sagen: Das 17 Track starke Werk überzeugt vor allem mit seiner unglaublichen Diversität und seinen Emotionen. Aber hat es vielleicht noch mehr zu bieten?

Swedish House Mafia – Paradise Again: Eine Achterbahn der Gefühle

Satte neun Jahre hat es gedauert, bis sich Axwell, Ingrosso und Steve Angello dazu entschieden haben, ein neues Album auf die Beine zu stellen. Zwischenzeitlich konnten wir uns jedoch bereits ein Bild davon machen, wie sich die neue SHM anhört. So brachte das Trio 2022 Tracks wie „It Get’s Better“, „Lifetime“ oder „Redlight“ auf den Markt. Hierbei zeigten die drei Virtuosen schon, dass sie ihren Festivalhymnen adé gesagt haben und sich in ihrem Soundspektrum diversifizieren. 

„Paradise Again“ besteht nun aus 17 Tracks und bietet ein einstündiges musikalisches Feuerwerk inklusive Gefühlsachterbahn. Künstler, wie A$AP Rocky, Ty Dolla $ign, 070 Shake oder auch The Weeknd unterstützen dabei die Reise. Das Werk besitzt keinen klassischen roten Faden und führt den Zuhörer nicht von Song zu Song, sondern besteht aus einer Anreihung an Singles, die von „düster“ bis „happy“ reichen. Nichtsdestotrotz wirkt das Album weder ungeplant noch chaotisch – jeder Song hat seine Daseinsberechtigung und ist bis ins letzte Detail geplant. Mit „Paradise Again“ beweisen Axwell, Sebastian Ingrosso und Steve Angello jedenfalls, dass sie definitiv wieder zurück sind!

Diese Tracks von „Paradise Again“ müsst ihr hören

Time (feat. Mapei)

Wer auf gechillte House-Sounds steht, der wird sich bei „Time“ wiederfinden. Der Song wird von den powervollen Vocals von Mapei untermalt und hat durchaus Potenzial, im Radio und in den Clubs zu laufen. 

Jacob’s Note (feat Jacob Mühlrad)

In „Paradise Again“ gibt’s nicht nur House zu hören – nein, auch eine Minute Klassik erwartet euch. Beruhigend-melancholische Klavierklänge runden das Album ab.

Frankenstein (feat. A$AP Rocky)

Nomen est omen. Dieser Rap-Song besitzt richtige Halloween-Vibes und wartet mit aggressiven Vocals von A$AP Rocky auf. Wer also einen Pump fürs Gym benötigt, wird den Track rauf und runter hören.

19.30

„Halb acht“ ist verstörend und gleichzeitig unglaublich treibend. Der Song entführt in eine Underground-Club-Atmosphäre und lässt einen nicht mehr los.

Another Minute

„Another Minute“ ist eine bewegende Pop-Ballade, die vor allem mit viel Herzschmerz aufwartet und soundtechnisch auch von Dua Lipa stammen könnte. Dieser Vibe ist wohl sehr ungewöhnlich für die SHM und alles andere als festivaltauglich. 

Fazit zu „Paradise Again“

Es besteht kein Zweifel, dass Axwell, Steve Angello und Sebastian Ingrosso in einer anderen Liga spielen, wenn es um die eigentliche Musikproduktion geht. Jede einzelne Melodie klingt hervorragend. Die Komposition, das Sounddesign, die Abmischung und das Mastering sind mit das Beste, was man im Bereich der Dance-Musik finden kann.

Musikalisch wird das Album aber die Fangemeinde definitiv polarisieren. Es wird Leute geben, die es als totalen Mist bezeichnen werden, andere werden es als die Zukunft der elektronischen Musik bejubeln.

„Paradise Again“ ist definitiv nicht der Heilige Gral der elektronischen Musik, oder zumindest ist es zu früh, das zu sagen. Mit Sicherheit ist es aber ein Wendepunkt in der Karriere der Swedish House Mafia. Auf der einen Seite ist es das Werk dreier Freunde, die wissen, dass sie die Geschichte der elektronischen Musik bereits geschrieben haben und die versuchen, dort weiterzumachen, wo sie aufgehört haben. Auf der anderen Seite ist es die „Spielwiese“ dreier Legenden, die sich nichts mehr beweisen müssen und erforschen, ausprobieren, scheitern, verändern und neu erfinden können. Das Album ist ein ständiges Aufeinanderprallen zwischen dem, was war, und dem, was sein wird.

Mit „Paradise Again“ hat die Swedish House Mafia bewiesen, dass es möglich ist, aus dem „Gefängnis der Klänge“ zu entkommen, das die Fans von einem erwarten – und es ist möglich, dies mit Stil zu tun.

Fotocredit: Rukes

SHM live aus der Wüste

Am Samstagmorgen unserer Zeit gab die Swedish House Mafia ein DJ-Set via Spotify Live zum Besten. Es war das erste dieser Art und wurde live aus der Wüste Kaliforniens übertragen. Gespielt haben die drei Schweden vor allem sehr groovige Nummern von Melé, Tiger Stripes, Wh0 oder auch Sosa. Album-Tracks wie „Time“, „Can U Feel It“, „Don’t Go Mad“ und „For You“ durften aber genauso wenig fehlen wie neue Reworks ihrer bekannten Titel „Leave The World Behind“, „Miami 2 Ibiza“ und „Save The World“.


Marie Kaltenegger

Marie Kaltenegger