Kaskade legt mit „undux“ sein ehrlichstes Album seit Jahren vor

Kaskade legt mit „undux“ sein ehrlichstes Album seit Jahren vor

Kaskade meldet sich mit einem Album zurück – seinem ersten seit Jahren. „undux“ ist am 4. Dezember erschienen und markiert einen klaren Bruch mit der Streaming-Ära, in der der US-Producer zuletzt fast ausschließlich Singles veröffentlichte. Statt Festival-Banger steht diesmal Introspektion im Vordergrund.

Ein neues Kapitel – ohne große Gesten

Kaskade beschreibt „undux“ als bewusste Rückkehr zu dem Format, das ihn geprägt hat: ein Album mit einem erzählerischen Bogen statt lose aneinandergereihter Tracks. Entstanden ist das Projekt nach mehreren Fehlstarts in einer Phase persönlicher Unruhe, in der er das Produzieren zeitweise komplett stoppte. Erst im Sommer 2025 fand er den richtigen Ton: ruhiger, offener, verletzlicher.

Bereits die ersten Singles „DNCR” und „imprint” im Oktober sowie „i can’t make you love me” und „started over” im November deuteten diese Richtung an. Es sind Stücke, die weniger auf Druck setzen als auf Atmosphäre und das Spannungsfeld zwischen Festhalten und Loslassen beleuchten.

Herzstück der Platte ist „obvious“ mit Kaskades eigener Stimme und einem Sound, der zwischen Dancefloor-Rhythmus und Selbstreflexion pendelt. Für ihn steht der Track sinnbildlich für das gesamte Projekt.

Oder, wie er es formuliert: „undux has always been about connection through subtraction.“ Ein Satz, der das Album erstaunlich gut beschreibt: weniger Überbau, mehr ehrlicher Kern.

Warum dieses Album zählt

Kaskade ist seit über zwanzig Jahren eine feste Größe der elektronischen Szene: Grammy-Nominierter, Stadion-Performances, Super Bowl, Formel 1, Coachella, Kx5 mit deadmau5. „undux“ knüpft nicht an diese bombastische Seite an, sondern an die Wurzeln von „It’s You, It’s Me“ oder „Atmosphere“: melodisch, erzählerisch, persönlich.

Für seine Karriere ist das ein Schritt zurück ins Innere. Ein Album, das eher von Stille, Erinnerung und Neubeginn als vom nächsten Peak-Time-Moment erzählt. Genau deshalb wirkt es relevant.

Fotocredit: Press Pic


Franz Beschoner

Franz Beschoner

Head of Editorial / franz@djmag.de