Diese Aktion ist wohl ganz schön in die Hose gegangen: Ein amerikanisches Festival will, dass weiße Besucher doppelt so viel zahlen wie Nicht-Weiße. Wie sich das Event dafür rechtfertigt und was Künstler dazu sagen, gibt’s bei uns zu lesen!
Afrofuture Festival tritt ins Fettnäpfchen
Vom 3. bis zum 4. August findet in Detroit das sogenannte „Afrofuture Fest“ statt. Das Event möchte eigenen Angabe zufolge auch die afroamerikanische Community stärken.
Der Grundgedanke des Festivals mag nobel sein, die Ausführung ist allerdings höchst kontrovers. Weiße Personen zahlen für das Event nämlich mehr als so genannte “People of Color”, kurz POC. Gemeint sind alle Menschen, die nicht weiß sind.
Der Preisunterschied liegt übrigens bei satten 10 Dollar, später soll er sogar noch auf 20 Dollar steigen. Dass das nicht gerade Image zuträglich ist, liegt wohl auf der Hand, doch in den Augen der Veranstalter wurde alles richtig gemacht. Laut eigenen Angaben möchte das Event nämlich so dazu beitragen marginalisierte Gruppen monetär zu entlasten.
OUR TICKET STRUCTURE WAS BUILT TO INSURE THAT THE MOST MARGINALIZED COMMUNITIES (PEOPLE OF COLOR) ARE PROVIDED WITH AN EQUITABLE CHANCE AT ENJOYING EVENTS IN THEIR OWN COMMUNITY (BLACK DETROIT).
Ein Shitstorm par exellance!
Das Festival hat mit seiner Preisstuktur einen echten Shitstorm ausgelöst. Eine Rapperin, Tiny Jag, die eigentlich hätte auftreten sollen, cancellte wegen der Aktion sogar ihren Gig. Zusätzlich bat sie darum von jeglichen Promomaterialen entfernt zu werden. Sie selbst sei “mixed-race” und wolle mit einem Festival mit sochen Vorstellungen nichts zu tun haben. Gegenüber der Detoit Metro Times sagt sie:
„I was immediately enraged just because I am biracial.”
“A lot of the songs that I perform are from my first project called Polly — that is my grandmother’s name. “How do you want me to come to a performance and perform these songs off a mixtape that is titled after this white woman that you would have charged double to get in here? Like, it’s just outrageous from so many different angles.”
“We do not permit events that require attendees to pay different prices based on their protected characteristics such as race or ethnicity. In this case, we have notified the creator of the event about this violation and requested that they alter their event accordingly. We have offered them the opportunity to do this on their own accord; should they not wish to comply we will unpublish the event completely from our site.”
Fotocredits: Unsplash
Ein starkes Motto...?
So wie jedes Musikevent hat auch das "Afrofuture Festival" ein Motto. Dieses ist allerdings etwas "außergewöhnlich" und lautet: "IF YOU DON'T SEE MY BLACKNESS, YOU DON'T SEE ME. PERIOD!. Ob dieses Spruch wohl sinnstiftend ist? Klingt ziemlich essentialistisch, oder etwa nicht?
